Freitag, September 30, 2005

U17-WM in Peru: Mexico im Finale

In Deutschland -zumindest auf der Sportschau-Seite- kein Wort wert (klar, das ach so toll Fußball-spielende Deutschland war ja nicht qualifiziert), hat die U17-Nationalmannschaft von Mexico im Halbfinale der U17-WM in Peru die Niederlande klar mit 4:0 geschlagen und spielt am kommenden Sonntag, den 2.10.05 um 18:00 Uhr Ortszeit (GMT -5) im Finale gegen Brasilien (wen sonst?).

Ich habe Teile des Spiels gestern live gesehen (wir haben Sky im Büro und mein Chef guckte); am Abend war es in voller Länge auf einem der TV Azteca-Sender zu sehen und ich war begeistert von der Spielfreude beider Mannschaften; das ganze Spiel hindurch rannten sie und gaben alles.
Diesen Jungs (alle 17 Jahre alt und jünger) ist anzumerken, dass ihnen Fußballspielen noch so richtig Spaß macht, dass es wichtig war für beide Teams, das Spiel zu gewinnen. Obwohl die Mexicaner schon Tore geschossen hatten, spielten sie weiter nach vorne; rannten auch aussichtslos erscheinenden Bällen hinterher und hatten vor Zweikämpfen keine Angst; die Holländer genauso, trotz ihres Rückstands. Und das alles auf das Fairste.
Da machte das Zuschauen richtig Spaß.

Jetzt braucht man nur noch zu warten, bis die Jungs vom Geld korrumpiert werden und nur noch das Nötigste tun werden, um zu bestehen. Langweilige Taktiken, bei denen gemauert wird ohne Ende, um nicht zu verlieren; Standfußball vom feinsten; ein Haufen Geld für die Stars, die kaum etwas zu tun brauchen, um zur Stammelf zu gehören, weil ihre Mannschafts-Kollegen alle eine Klasse schlechter sind als sie - das ist jedenfalls das, was den Mexicanern in ihrer eigenen Liga blüht: möglichst viel Geld verdienen und möglichst wenig dafür tun.
Aus mit Spielfreude, aus mit Kreativität, aus mit bedingungslosem Einsatz. Kalkül, Taktik, Routine - so ist der Fußball heutzutage.

Bleibt zu hoffen, dass einigen von den Mexicanern der Sprung nach Europa gelingt; so wie Rafa Márquez, der mittlerweile Stammspieler beim FC Barcelona ist. Falls nicht, verdienen sie zwar viel Geld (auch im Verhältnis mit Europa), können sich aber wegen des erschreckend niedrigen Niveau der mexicanischen Liga (ja, noch niedriger als das deutsche, wo Bayern alles abräumt und kein anderer wirklich was taugt) sportlich nicht weiterentwickeln und zwangsläufig enden wie Cuauhtémoc Blanco, den Ende der 1990er in Europa keiner haben wollte, weil er sich für Gott hielt (und hält), aber das spielerische Niveau Europa's nicht annähernd erreichen konnte.

Mehr Info: Bericht zum Spiel Mexico - Niederlande (4:0) und der Spielplan der U17-WM

1 Comments:

Anonymous Anonym said...

Cool. das hat ja ganz gut hingehauen...die Jugend zeigt´s den Grossen wie man´s macht. Gratulation! Wem gehört die Zukunft dieses Landes? DER JUGEND!

02 Oktober, 2005 23:57  

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