Montag, Mai 16, 2005

Die gringos und die Freiheit (I)


Da erscheint wohl letzte Woche in der Newsweek ein Artikel über Koran-Schändungen in Guatánamo und in den sowieso schon Anti-US-eingestellten Ländern löst das eine Protestwelle aus - verständlich, wie ich finde; schließlich geht's hier um gezielte Angriffe auf den Islam.

In seiner neusten Ausgabe wird der Bericht quasi zurückgezogen, mit einer sehr seltsamen und durchsichtigen Begründung und offenbar auf Druck der US-Regierung. So funktioniert die Pressefreiheit im "freisten Land der Welt" - das mit den scheinbar unbegrenzten Möglichkeiten.
"Menschen sterben, sie verbrennen amerikanische Flaggen, unsere Truppen sind in Gefahr.", sagte ein Sprecher des US-Kriegsministeriums (heute heißt es ironischerweise Verteidigungsministerium) dem Sender CNN.

Wie heißt's so schön: Wer Krieg sät, erntet Zorn. Und wer seine Auffassung von "Freiheit" dorthin bringt, wo man sie (die Auffassung; nicht die Freiheit selbst) nicht haben will, der muß sich nicht wundern, wenn Negativ-Tatsachen negative Reaktionen auslösen. ...aber das wissen wir "alten Europäer" und Nicht-gringos schon länger.
In den letzten 60 Jahren gab's nicht viele Länder, in denen z.B. deutsche Flaggen verbrannt wurden.