Donnerstag, August 11, 2005

Jetzt offiziell: Korruption ist kulturell bedingt

Der Regierungs-Sprecher Rubén Aguilar hat erklärt, dass die Korruption in Mexico eine kulturelle Praxis ist, der nicht nur die Behörden verfallen, sondern auch breite Schichten der Gesellschaft und dass es viele Jahre dauern wird, diese "Kultur" zu korrigieren: "Und weil das nicht nur eine Übung des guten oder schlechten Willens ist, muss die institutionelle Struktur des Staates perfektioniert werden, um diese Praxis zu verhindern."

Die Studie Corrupción en las Pequeñas y Medianas Empresas, erarbeitet von der Firma CEI Consulting & Research, ergab folgende Ergebnisse:

  • das durchschnittliche Alter eines Mexicaners, in dem er seine erste mordida zahlt (z.B. um Lehrer zu bestechen): 12 Jahre

  • Prozentsatz der Bevölkerung zwischen 10 und 15 Jahre, die schon einmal bestochen haben: 15%

  • Wahrscheinlichkeit, dass ein Mexicaner mindestens einmal im Leben besticht: 87%


  • durchschnittliche Anzahl der mordidas, die täglich von mittleren und kleinen Firmen gezahlt werden: 507

  • durch Korruption verursachte jährliche Kosten für die Firmen: 43 Milliarden US-Dollar (!)
    (das entspricht 12% des Bruttoinlandproduktes (BIP))

  • Prozentsatz der mittleren und kleinen Firmen, die regelmäßig "inoffizielle" Zahlungen an Staats-Bedienstete leistet: 43%
    (davon sind 57% Gemeinde-/Stadt-Bedienstete, 36% Bedienstete des Bundesstaates und 18% Bundes-Bedienstete)

  • Prozentsatz der jährlichen Einnahmen, die für Korruption (illegale Zahlungen, "Bearbeitungen" und "Services") bestimmt sind: 10% (das sind 29,7 Milliarden US$ = 4,5% des BIP)

  • Prozentsatz der potentiellen Anleger in den letzten 5 Jahren, die wegen der Korruption entschieden, nicht in Mexico zu investieren: 35%

(mehr dazu in der El Universal-Notiz "Reconoce Presidencia corrupción como práctica cultural" und im Artikel "Las empresas pagan al día 507 sobornos")