Montag, Mai 23, 2005

Mexicaner diskriminieren Ausländer


Das war was, das ich schon länger vermutet habe: Mexico diskrimiert Inmigranten mehr als die USA - so tituliert der El Universal Gráfico (die Bild-Version des El Universal) heute auf seiner Titelseite (zur Erklärung: ich habe 14 Monate in Vancouver, B.C. (Canada) gelebt und wurde weniger "anders behandelt" als in Mexico).

Im Artikel Los mexicanos ven feo a los extranjeros steht zu lesen, dass laut einer Umfrage von IPSOS und Associated Press 53% der Mexicaner glauben, dass Ausländer einen schlechten Einfluss auf das Land haben. 39% glauben, Ausländer nehmen den Mexicanern Arbeitsplätze weg.
Damit liegt Mexico an erster Stelle noch vor den USA, Deutschland (ja, da schau' her!), England, Italien, Canada, Frankreich und Japan; alles Länder, in denen die Umfrage ebenfalls stattfand.

El Gráfico befragte daraufhin DF-Bürger: eine ältere Dame (comerciante seit mehr als 40 Jahren) z.B. glaubt, wegen der Ausländer im Land hätte der Peso im Vergleich zum US-Dollar an Wert verloren (ich verstehe ihre Logik nicht - sie wahrscheinlich auch nicht. Schaffen Ausländer heimlich all' ihr Geld außer Landes, um absichtlich den Umtauschkurs des Peso zu beeinflussen? ;) ).

Aber auch Ausländer wurden befragt, und die zwei zitierten hatten keine Klagen den Mexicanern gegenüber. Einer sagte sogar, dass er oft fühle, dass verschiedene Mexicaner Ausländer besser behandeln als ihre eigenen Landsleute.

Ich sage nur: idiosincrasia de la hipocresía.