Mittwoch, August 31, 2005

López Hablador: Versprechen und Wirklichkeit (II)

Da hatte ich doch glatt den 1. Teil dieser Serie verpasst und den 2. Teil unter dem Titel "López Hablador: Versprechen und Wirklichkeit (I)" hier im Blog veröffentlicht.

Hier also der Nachtrag aus dem 1. Teil:

1. López Hablador sagt, er hätte kein Geld für eine teure Werbe-Kampagne.

Die Statistiken sagen:
    Nie vorher in der Geschichte Mexico's hat ein Politiker (weder lokal noch Mexico-weit) so viel Geld aus dem öffentlichen Säckel für Eigenwerbung ausgegeben wie Andrés Manuel López Obrador (AMLO).
    Laut offiziellen Zahlen des Gobierno del Distrito Federal (GDF) wurden 260 öffentliche Umfragen aus der Stadtkasse bezahlt; 241 davon wurden zu dem Zweck durchgeführt, um AMLO's Popularität und die Akzeptanz seiner Person herauszufinden.

2. López Hablador verspricht (falls er 2006 zum Präsidenten gewählt wird), die öffentliche Sicherheit zu garantieren.

Die Statistiken sagen:
    Während seiner Amtszeit als D.F.-Stadtoberhaupt haben sich die Entführungen verdoppelt. Wenn man nur die tatsächlich bei der Polizei angezeigten Entführungen betrachtet, waren es in den 4 Jahren und 8 Monaten etwa 7000.
    Im D.F. finden momentan 44% der Entführungen in Mexico statt; am Anfang von López Hablador's Amtszeit waren es 25%. Momentan gibt es 287 Entführer, für die Haftbefehl erlassen wurde, und die sich auf freiem Fuß befinden.
    Laut Zahlen des Consejo Ciudadano para la Seguridad Pública y la Justicia Penal ist der D.F. die zweite Stadt in der Anzahl an Entführungen in der ganzen Welt. Bei Tötungen von Autofahrern und Überfällen auf Warentransporte ist der D.F. die Nr. 1 in der Welt.

    Laut dem Report Problemática Social generada por el narcomenudeo der Procuraduría General de la República (PGR) stieg der Drogen-Kleinhandel von 2001 bis 2004 um 762%. Im D.F. gibt es laut diesem Bericht 2.111 tienditas für Drogen; 62.000 Schüler der secundarias públicas (entspricht der Sekundarstufe I) sind schon Konsumenten. Pro Jahr werden im D.F. 18.000 kg Drogen im Kleinhandel unter die Leute gebracht.

    Nur im Autodiebstahl konnte die Anzahl gesenkt werden, aber im allgemeinen sank sie im ganzen Land.
    Trotzdem mußte AMLO's Regierung im Dezember 2004 zugeben, dass sie ihr Versprechen, die Kriminalität um 15% zu senken, nicht einhalten konnte.
    Als im Juni 2004 Millionen Menschen auf die Straße gingen, um gegen die steigende Unsicherheit zu demonstrieren, sagte López Hablador, sie seien "pirrurris movidos por una mano negra" (Heinis, die von finsteren Mächten gesteuert werden).

(mit Informationen aus diesem Artikel)