Donnerstag, Oktober 06, 2005

Mehrsprachigkeit taugt was

Diejenigen von uns extranjeros in diesem Land, die Kinder haben (oder haben wollen), wird der Artikel Knirpse und Fremdsprachen - "Dem Gehirn ist das Wurscht" sehr interessieren.

Warum?
Dort wird erklärt, dass es nicht nur eine blöde Mode ist, Kinder ab frühestem Alter zwei- oder mehrsprachig zu erziehen (siehe die Unzahl an marca patito-Kindergärten, die sich selbst das Etikett "bilingüe" aufkleben mit ihrem Popel-Lehrer, der den Kindern "pollito - chicken" beibringt), sondern ihnen sogar hirntechnisch extrem weiterhilft.

Ich selbst habe noch keine Kinder (die Natur spielt da nicht mit und einige "especialistas en infertilidad y reproducción" verdienen sich gerade eine goldene Nase mit uns), bin aber selbst halbwegs zweisprachig aufgewachsen: gelebt an der niederländischen Grenze, und mehr als zwei Drittel meiner Familie sind Niederländer, die schon seit frühester Zeit immer nur holländisch mit mir gesprochen haben, so dass ich mit 5 fließend niederländisch sprechen konnte (leider hat sich das in den letzten Jahren mangels Praxis etwas verloren; ich verstehe aber noch alles).

Martin, ein Freund, der in Aguascalientes lebt, und seine Frau sprechen mit ihrem Sohn in "ihren" zwei Sprachen und haben Erfolg damit. Es ist zwar so, dass der Kleine fast nur von seinem Vater auf deutsch angesprochen wird, er aber auf einer Reise zu seinen deutschen Großeltern keine Probleme hatte und auch wohl verstanden hat, dass die Sprache seines Vaters nicht irgendein komischer Kauderwelsch, sondern eine tatsächlich gebrauchte Konversations-Art ist.

Deshalb ist der Artikel ein Ansporn für mich, dass, wenn ich Kinder habe (und da bin ich sicher: wenn's nicht klappt wird halt adoptiert), sie tatsächlich und vollkommen zweisprachig (ich: deutsch; meine Frau: spanisch) aufgezogen werden.