Dienstag, Juni 21, 2005

Bundeswehr: lange Haare jetzt erlaubt

Meinereiner, der -wie es so schön heißt- "gedient" hat (wenn auch vor dem Mauerfall), kann immer nur mit dem Kopf schütteln über die seltsamen Formen der Wehrdienst-Entwicklung in Deutschland.

Die Idee, dass man als Bürger eines Staates nicht nur Rechte sondern auch Pflichten (die allgemeine Wehr- bzw. Zivildienst-Pflicht) hat, scheint sich nicht durchzusetzen, was ich nicht nur schade, sondern bestürzend finde.
Ich bin der Meinung, ein einheitlicher, zumindest ziviler Pflichtdienst von einem Jahr (sowohl für Männer als auch für Frauen) zeigt den Jugendlichen, dass man sich Rechte verdienen muß und sie einem nicht geschenkt werden.

Aber ich komme vom eigentlichen Thema ab:
Jetzt darf man sogar lange Haare haben beim Bund; zu meiner Wehrdienstzeit undenkbar.

Eine Anekdote dazu:
Der "Kamerad" Kraus hatte, als wir Anfang Juli 1988 eingezogen wurden, eine lange, lockige Haarpracht. Ihm wurde befohlen (ja, so hieß das damals; da wurde nicht "gebeten") bis zum nächsten Montag die Haare abschneiden zu lassen.
Ab jenem Montag, an dem er mit Stoppelschnitt zum Dienst erschien, hatte er seinen Spitznamen für die nächsten 15 Monate weg: statt seinem Original-Nachnamen Kraus hieß er jetzt immer "Kurz".

1 Comments:

Anonymous Anonym said...

Im Rahmen eines Einsatzes hat sich das Thema eh erledigt, da ich da im Hinblick auf meine Fuersorgepflicht den Befehl geben kann/muss aus hygienischen Gruenden die Haare kurz zu halten.
Aber wers dann eh noch nicht geschnallt hat, hat eh verloren.
Ansonsten kommt es mir hoch, wenn ich mir einen Soldat mit langen Haaren vorstellen muss.
Fehlt noch nur noch, dass ein Rekrut im Rahmen der Gleichberechtigung darauf pocht, sich auch wegen Menstruationsbeschwerden krank melden zu koennen. Vielleicht sogar mehrmals im Monat...

24 Juni, 2005 18:39  

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