Dienstag, Mai 31, 2005

Miss Universe 2005


Gewonnen hat eine Canadierin (obwohl geboren in Russland), aber das ist nicht so wichtig.

Die anderen 4 Damen der Top 5 waren allesamt Lateinamerikanerinnen:
Platz 2: Miss Puerto Rico Cynthia Olavarría
Platz 3: Miss Dominican Republic Renata Soñé
Platz 4: Miss Mexico Laura Elizondo
Platz 5: Miss Venezuela Monica Spear

Mehr dazu hier.

Tödliches fast food


Wer in Karatschi (Pakistan) zum Kentucky Fried Chicken geht, könnte dabei umkommen. Auch und besonders dann, wenn nach einem Anschlag auf eine Moschee ein wütender Mob die benachbarte KFC-Filiale in Brand steckt.

"you've come to the right taste" :((

(über tagesschau.de)

P.S. Erinnern tut mich das an die Nachricht vom 19.11.04, als im Centro Histórico des D.F. wegen eines fehlerhaften Sicherheits-Ventils ein 10-Kilo-Gastank an einem mobilen Gorditas-Stand explodierte und 12 Personen verletzte (neben erheblichem Sachschaden an umliegenden Geschäften und parkenden Autos).

Montag, Mai 30, 2005

Was gehört zu welchem Konzern? (II): Wal-Mart

Zu Wal-Mart de México gehören:

- Wal-Mart (Supermarkt)
- Sam's Club (Supermarkt mit Club-Mitgliedschaft)
- Bodega Aurrera (Supermarkt)
- Superama (Supermarkt)
- Subúrbia (Bekleidungs-Geschäft)
- Vips (Restaurants)
- El Portón (Restaurants)
- Ragazzi (Restaurants)

Club América: Licht und Schatten


Oder ist's umgekehrt: Schatten und Licht?

Im Oktober 2004 spielte der Club América so grottenschlecht, dass die Fans "ihr Trikot und ihr Herz" zurückgeben wollten (linkes Bild).
Gestern ist der Verein Halbjahres-Meister des torneo de clausura 2005 geworden (rechtes Bild). Verdient, wie es scheint (habe weder das Hinspiel (letzten Donnerstag) noch das Rückspiel des Finales gesehen und gestern während des Spiels die wunderbar leeren Straßen in meinem Wohnort genossen).

Freitag, Mai 27, 2005

Der Umzug der Indios Verdes


Und weg sind sie, die Indios Verdes.
Nur noch der Sockel steht, fein säuberlich mit Nummern versehen, um ihn nach dem Abtragen an anderer Stelle wiederaufbauen zu können.

Bevor sie an neuer Stelle, wahrscheinlich etwa 500 m weiter südlich auf dem Grünstreifen zwischen Insurgentes und seiner lateral, "wiederauferstehen", werden die Indios (3 Tonnen wiegt jeder der Knapp-4-Meter-Kolosse) restauriert.

Uneins sind La Jornada und esmas.com nur über das Entstehungsjahr der Statuen: 1891 oder 1902?
Wer gewinnt diesen Zwist: die super-reiche Telerisa oder die PRD-Gazette? ;) ;)

Mexico City: sauberere Luft bis 2008


Der Chemie-Nobelpreis-Träger Mario Molina schätzt laut eines El Universal-Artikels, dass es noch bis 2008 dauert, bis die Luft einigermaßen sauber ist im Distrito Federal. Molina sagte, daß die Luftverschmutzung in der Stadt jährlich 4.000 Tote und 2,5 Millionen ausgefallene Arbeitstage wegen Krankheit verursacht.

Zur Luftverbesserung sollen neben Abgasfiltern für den ÖPNV, die nachweislich bis zu 90% der Schadstoffe zurückhalten, auch Schwefel-armer Diesel-Treibstoff, bessere Abgas-Technologie in Autos und eine Erneuerung des Fuhrparks der DF-Regierung beitragen.

(über ALT1040)

Donnerstag, Mai 26, 2005

Was gehört zu welchem Konzern? (I): Bimbo

Große Firmen in Mexico gehören praktisch einer Hand voll Familien und Konsortien. In dieser kleinen Serie soll aufgezeigt werden, welche Markennamen zu welchem Konzern gehören.

Heute beginnen wir mit der Grupo Bimbo, einem Brot- und Süßigkeiten-Konzern, der sogar die Konkurrenz (Wonder) besitzt.

Hier die einzelnen Marken:
- Bimbo (Backwaren: Brot und süße Teilchen (Pan dulce))
- Wonder (Backwaren: Brot und süße Teilchen (Pan dulce); Mehl-Tortillas)
- Tía Rosa (Mehl-Tortillas)
- Milpa Real (Mais-Tortillas, tostadas)
- Lara (Backwaren: Plätzchen)
- Suandy (süße Backwaren: Plätzchen und Klein-Kuchen)
- Marinela (süße Backwaren: z.B. Gansito und Pingüino)
- Lonchibon (Backwaren: Brot)
- Ricolino (Süßigkeiten: z.B. Bubulubu und Paleta Payaso)
- CandyMax (Süßigkeiten)
- Barcel (Snacks: Chips, Nüsse & Co)
- Coronado (cajeta)

Wieviel ist ein Liter Sprit?


Dass PEMEX-Tankstellen betrügen und weniger Sprit in den Tank füllen als sie berechnen, ist nichts neues. Im Bericht eines canadischen, durch Mexico fahrenden Wohnmobil-Reisenden von 1995/96 habe ich letztens gelesen, wie er die Tankstellen-Ehrlichkeit testete:
1. wenn die Tankstelle leer ist (also kaum Kunden da sind), gar nicht erst anfahren und die nächste im Ort suchen, und
2. bevor man sich den Tank randvoll machen läßt (ein Wohnmobil-Tank faßt einige hundert Liter), erst einmal einen Kanister, von dem man seinen Inhalt kennt (z.B. 10 oder 20 Liter), füllen lassen und nach dem Befüllen den Zapfsäulen-Stand vergleichen.

Um der Ehrlichkeit ein wenig auf die Sprünge zu helfen hatte die staatliche Verbraucherorganisation PROFECO vor einigen Jahren eine Vor-Ort-Eichung der Tanksäulen mit offizieller Eich-Plakette eingeführt, die (so glaube ich) obligatorisch für jede Tankstelle war.
Jetzt aber haben sich Tankstellen zusammen getan und einen amparo (= Freibrief für Straftaten) erwirkt, der der PROFECO die Prüfung der Tankstellen untersagt. 60% der Tankstellen haben sich diesem amparo angeschlossen.
Das heißt konkret, 60% geben direkt und offen zu, dass sie betrügerische Absichten haben. Prima.

Auf der anderen Seite gibt es Tankstellen, die mit dem Slogan "Aqui hay litros de a litro" ("hier sind Liter noch Liter") werben - als ob das nicht normal wäre seit der Einführung des Liter-Maßes in der französischen Revolution.

So wird Ehrlichkeit zu einer Luxusware, die auch noch beworben werden muß.

Mittwoch, Mai 25, 2005

Was (deutschen) Männern an (deutschen) Frauen nervt

Mein Lieblingsthema: Statistiken und Umfragen...

Laut einer repräsentativen Umfrage der Frauenzeitschrift Freundin (1000 Männer zwischen 25 und 65 Jahren) sind es folgende Punkte:
71% - Frauen können keine Stadtpläne und Landkarten lesen und taugen somit nichts als Beifahrerin
63% - die Frage: "Findest Du mich zu dick?"
57% - "ausgiebiges Einkaufen"
41% - weiblicher Ärger über "Kleinigkeiten wie liegengebliebene Socken"
39% - Frauen finden "nie was zum Anziehen, obwohl der Schrank überquillt"
24% - Frauen haben "in der Handtasche immer alles dabei, finden aber nie den Hausschlüssel"

Ähnliches denken bestimmt auch mexicanische Männer von ihren mexicanischen Frauen... - oder auch deutsche Männer von ihren mexicanischen Frauen... ;) ;)

Interessant wäre es zu wissen, was Frauen an Männern ärgert.
Etwa leere Bierflaschen am Computer stehenlassen?

(über spiegel.de)

Metro-Tickets (IV): 35-jähriges Jubiläum


Ein Sonder-Ticket aus Anlaß des 35. Geburtstages der Metro im September 2004. Wie auch vorherige Sonderausgaben gab's dieses boleto nur wenige Wochen zu kaufen.

Dienstag, Mai 24, 2005

Amerika wurde von nur 70 Menschen besiedelt

Eine Studie der Rutgers University in New Jersey zeigt, dass der amerikanische Kontinent von nur 70 Personen, die die Bering-Straße überquerten, besiedelt wurde. Mit einem mathematischen Modell, mit dem DNA-Sequenzen abgeglichen wurden, wurde dieses als gesichert geltende Ergebnis erzielt.

Da stimmt wohl das famose Seid fruchtbar und mehret Euch...

(über spiegel.de)

Fox und die Mißverständnisse (II)

Gestern abend sah ich zufällig eine Satire-/Sketch-/Klamauk-Sendung im Fernsehen, wo sich des Themas angenommen wurde.

In einer Szene kam Jesse Jackson bei Fox zu Besuch und Martita hatte Chente eingebleut, er solle nichts gegen Schwarze sagen. Natürlich ging das schief: er bot schwarzen Kaffee an, Jesse Jackson war am Flughafen von Mariachis und El Son de la Negra begrüßt worden,...

Kurz darauf begann Jesse Jackson davon zu sprechen, er wäre wegen der Attacke auf ihn und die Farbigen verstimmt. Prompt tauchte hinter dem Sofa der Regierungs-Sprecher auf und sagte: "Wieso seid Ihr die Farbigen? Ihr seid schwarz, und wenn Ihr in die Sonne geht, bleibt Ihr schwarz. Wir hingegen sind die wahren Farbigen. Wenn wir uns in die Sonne legen, werden wir rot. Wenn wir uns ärgern, werden wir grün. Wenn uns kalt ist, werden wir violett ("morado"). Und wenn wir Magenprobleme haben, werden wir gelb."

LOL

Montag, Mai 23, 2005

Fox und die Mißverständnisse (I)

Letzte Woche gab's fast einen Eklat, weil Präsident Fox in einem Statement sagte, dass "die in den USA lebenden Mexicaner Arbeiten verrichten, die selbst die Schwarzen nicht machen wollen".

Die US-Regierung reagierte extrem sauer auf diesen Ausspruch, und der mexicanische Regierungssprecher musste sofort dementieren - ein schwieriges Unterfangen, wenn das Kind schon mit dem Bad ausgeschüttet wurde.
Ein paar Tage später kam sogar der schwarze US-Bürgerrechtler Jesse Jackson zu Besuch, der nach einem Gespräch mit Fox zufrieden wieder nach Hause fuhr.

Heute schickt mir ein Freund folgende Karikatur (ich weiß allerdings nicht, wo er sie herhat):

LOL

Mexicaner diskriminieren Ausländer


Das war was, das ich schon länger vermutet habe: Mexico diskrimiert Inmigranten mehr als die USA - so tituliert der El Universal Gráfico (die Bild-Version des El Universal) heute auf seiner Titelseite (zur Erklärung: ich habe 14 Monate in Vancouver, B.C. (Canada) gelebt und wurde weniger "anders behandelt" als in Mexico).

Im Artikel Los mexicanos ven feo a los extranjeros steht zu lesen, dass laut einer Umfrage von IPSOS und Associated Press 53% der Mexicaner glauben, dass Ausländer einen schlechten Einfluss auf das Land haben. 39% glauben, Ausländer nehmen den Mexicanern Arbeitsplätze weg.
Damit liegt Mexico an erster Stelle noch vor den USA, Deutschland (ja, da schau' her!), England, Italien, Canada, Frankreich und Japan; alles Länder, in denen die Umfrage ebenfalls stattfand.

El Gráfico befragte daraufhin DF-Bürger: eine ältere Dame (comerciante seit mehr als 40 Jahren) z.B. glaubt, wegen der Ausländer im Land hätte der Peso im Vergleich zum US-Dollar an Wert verloren (ich verstehe ihre Logik nicht - sie wahrscheinlich auch nicht. Schaffen Ausländer heimlich all' ihr Geld außer Landes, um absichtlich den Umtauschkurs des Peso zu beeinflussen? ;) ).

Aber auch Ausländer wurden befragt, und die zwei zitierten hatten keine Klagen den Mexicanern gegenüber. Einer sagte sogar, dass er oft fühle, dass verschiedene Mexicaner Ausländer besser behandeln als ihre eigenen Landsleute.

Ich sage nur: idiosincrasia de la hipocresía.

Freitag, Mai 20, 2005

Microflop und ihr Longhorn


Jede Woche erhalte ich den New York Times-"Circuits"-Newsletter von David Pogue.

Diese Woche schreibt er über den pre-pre-pre-preview auf Microflop's zukünftiges Windoof mit dem Codenamen Longhorn, den er vor ein paar Tagen bekam.
Longhorn ist immer noch in der ersten Beta-Version und wird bis Ende 2006 (!!) erhältlich sein (zu der Zeit dürfte das Mac OS X in der Version 11.5 sein ;) ).
Viele der "innovativen" features kann man jetzt schon kaufen - wenn man sich einen Mac mit OS X 10.4 zulegt.

Genaueres dazu schreibe ich hier nicht, weil laut Davids Ansicht noch viel getan werden muß, bis Longhorn verkaufsfähig ist - immerhin sind noch 1,5 Jahre Zeit.
Das, was ihm aber auffiel, war, dass während der PowerPoint-Präsentation die Floskel "It just works" auftauchte. David Pogues Kommentar dazu (ich zitiere): " Of course, Microsoft says this kind of thing EVERY time it releases a new version of Windows (especially "It just works"). Here's hoping that in the next 19 months, the company puts its coding where its mouth is."

Von Politik und anderen Schweinereien


Im Estado de México wird am 3. Juli 2005 gewählt; der neue gobernador. Von überall grinsen einen übergroße, häßliche Politiker-Fratzen an - 2 von 3 ernst zu nehmenden Kandidaten (halt die von PRI, PAN und PRD) haben nicht einmal Punkte ihres Programmes auf ihren Plakaten, sondern nur (z.B.) Enrique Peña Nieto - tu gobernador 2005 - 2011" - ... na, das ist aussagekräftig. ;)

Vor ein paar Tagen hatte ein guter Bekannter, Redakteur bei einer Zeitschrift über Wirtschaft und Politik, einen Interview-Termin mit ebenjenem Enrique Peña Nieto. Er sollte den Kandidaten der machthabenden PRI (der aussichtsreichste unter den aufgestellten politiquillos) auf der Promo-Tour durch den Südteil des EdoMex begleiten und dadurch auch die Reaktionen der Bevölkerung einfangen können.

Laut der Erzählung meines Bekannten interessierten sich die Leute im Allgemeinen gar nicht für das politische Programm des Mannes, sondern eher dafür, ob er gutaussehend ist oder nicht. Junge Frauen stürmten auf Peña Nieto zu, um ihn zu umarmen und küssen; ältere Frauen meinten, der Mann sähe jung und kräftig aus, so dass er den estado gut führen könne.
Der mitreisende Jorge Kawaghi von der PVEM, Bündnispartner der PRI bei dieser Wahl, hatte ein kurvenreiches modelo mit tief ausgeschnittenem Dekolleté mitgebracht, das sich wirkungsvoll auf der Bühne bückte, um den anwesenden Männern eine gute "Aussicht" zu geben.
Die Bevölkerung war begeistert und schrie wie auf einem Konzert der Musik-Gruppe Los Intocables.

Es waren auch auffallend viele ärmere Leute auf der Wahlveranstaltung. In persönlichen Gesprächen erfuhr mein Bekannter, dass die Leute nicht herangekarrt wurden, wie sonst üblich und auch keine materiellen Zuwendungen für ihre Teilnahme an der Werbeshow bekamen.
Aber er fand heraus, dass vor wenigen Wochen die Präsidentin des DIF EdoMex (die staatliche Wohlfahrtsvereinigung), ihres Zeichens Ehefrau des amtierenden PRI-gobernador Montiel, zu Besuch gekommen war und den Leuten, die allesamt eine monatliche staatliche Lebensmittel-Unterstützung erhalten, "nahegelegt" hatte, zur Wahlveranstaltung des PRI-Kandidaten zu kommen, um sich die Lebensmittel für diesen Monat zu sichern.
Im Klartext: wer nicht hingeht, kriegt nichts zu beißen diesen Monat (obwohl die Unterstützung nicht von der PRI, sondern vom Staat bezahlt wird).

Mich würde interessieren, wie die anderen Kandidaten ihre Stimmen kaufen.

Donnerstag, Mai 19, 2005

Mexico-Community: zensiert?


Vorgestern habe ich den Beitrag Spezialitäten: Tortas de Malpaso hier im Blog gepostet -zufällig und völlig unbeabsichtigt fast zeitgleich mit einer Benutzerin, die in der Mexico-Community in den Archiven wohl aufgeräumt, diesen Artikel von August 2003 dort vorfand, ihn für interessant hielt und an das vorhandene Thema "Tres Marias, Volksküche, ..." anhängte.

Ich sehe gerade, dass der Beitrag in der Mexico-Community gelöscht worden ist.
Das ist mir vor einigen Wochen dort auch mit einem Beitrag passiert, in dem ich auf das Sonderangebot des mexicanischen nic.mx hingewiesen habe.
Anscheinend sieht man mich als Konkurrenz und versucht, alle Spuren zu verwischen.

Schade eigentlich, denn mein Blog ist ganz und gar nicht als eine solche gedacht, da die Mexico-Community die "Ach-wie-schön-ist-Mexico"-Seite der Träumer und Urlauber ist, während ich hier aus meinem mexicanischen Lebensalltag erzähle.

Mittwoch, Mai 18, 2005

Star Wars: der Plakate-Klau geht um


In einem comuniqué gibt die 20th Century Fox bekannt, dass in Mexico-City und im EdoMex bereits mehr als 300 Plakate aus den Leuchtreklamen der Bushaltestellen (parabúses) geklaut worden sind (Stand: 13.5.2005 - dürften inzwischen mehr sein). Die Scheibe wird eingeschlagen (kein leichtes Unterfangen) und das Plakat herausgezogen.

Ebenso sind bisher 2 espectaculares (Riesen-Plakate in der Größe 12,90 x 7,90 Metern !!) verschwunden; einer in Reforma, der andere am Periférico Sur.

Es scheint aber, dass die Diebe nicht (immer) Star Wars-Fans sind, denn einige der Plakate sind schon an Verkaufsständen in Tepito gesichtet worden.

(über Isopixel)

Dienstag, Mai 17, 2005

Spezialitäten (VIII): Tortas de Malpaso

Auf der Strecke von Zacatecas zur archäologischen Stätte La Quemada oder nach Jerez (MEX-54) kommt man nach dem Abzweig nach Jerez (abbiegen!) auf die MEX-23 am Örtchen Malpaso vorbei.
In der Links-Kurve vor dem Ort liegt ein kleines, unscheinbares, weißes Häuschen mit einer kleinen Veranda davor. Dort gibt es die (zumindest in der Gegend) weltberühmten Tortas de Malpaso.

Im Raum des Restaurants (die Wände sind vollbehängt mit Kalendern, die der Besitzer sammelt) hängen an einer Leine Ketten kleiner chorizos (pro chorizo nicht mehr als 5 cm lang). Rauchen ist dort strikt verboten!

Wenn man eine torta de chorizo bestellt, werden in einem kleinen, weichen, ungetoasteten Brötchen 3 der kleinen (auf dem comal erhitzten) chorizos hineingepackt und serviert - ohne lechuga, jitomates, frijoles oder sonstigem Schnickschnack: chorizo im panecito und fertig.

Was für ein Geschmack! Wenn Ihr dort vorbeikommt, unbedingt probieren!

Die chorizos sind aus magerem Schweinefleisch gemacht und nur mit Gewürzen zu ihrem Geschmack gekommen (keine Konservierungsstoffe).

Mexicaner: kaum lesen und TV gucken


Laut der UNAM-Studie "Encuesta Nacional de Prácticas y Consumo Culturales" lesen die Mexicaner ein Buch pro Jahr, eine Zeitung pro Woche, bevorzugen einen Kino-Besuch dem eines Museums und informieren sich über's Fernsehen. Außerdem kaufen sie discos piratas auf der Straße.

Es wurden 4050 Personen über 15 Jahre in 27 Bundesstaaten befragt.
Pro Tag verbringen die Menschen in Mexico 4 bis 5 Stunden vor der Glotze; nur 0.25% der Befragten sagten, dass sie nie fernsehen. Beliebteste Programme: Nachrichten-Sendungen und telenovelas.
95% bevorzugen das Fernsehen, danach folgen Radio und Konserven-Musik (CDs, etc.). In den Zeitungen sind die Sektionen "National" und "Sport" die beliebtesten; in Zeitschriften wollen sie Klatsch ("espectáculos") und Schönheit. Im Kino sehen sie ausländische Action-Streifen; kulturelle Filme werden fast nie gewählt.

Den größten Kultur-"Konsum" haben die Unter-40-Jährigen - ältere bleiben lieber zuhause und sehen fern; die 15- bis 22-jährigen sind die aktivsten "Konsumenten".
Etwas weniger als zwei Drittel der Befragten waren schon einmal in einer Bibliothek, ein Drittel war schon einmal in einem centro cultural, etwa 80% waren schon einmal im Kino, aber nur etwa jeder Zehnte war schon einmal im Theater.
Etwa 60% haben mindestens ein Buch in den letzten 12 Monaten gelesen und mit zunehmendem Alter nimmt die Lesebereitschaft ab.

Etwa 25% der Befragten haben Zugang zum Internet; etwa die Hälfte davon in Internet-Cafés, vorzugsweise zur Abfrage ihrer e-mails.
Mexicaner neigen dazu, ihre Musik und Filme an Straßenständen zu kaufen (pirata, versteht sich).

Die gringos und die Freiheit (II)


Jetzt hat Newsweek den Koranschändungs-Artikel komplett zurückgezogen. Seltsam.
War das jetzt wirklich eine Falschmeldung oder hat die US-Regierung soviel Druck ausgeübt, dass zensiert wurde?

Montag, Mai 16, 2005

Europa und die Feiertage


Heute ist Pfingstmontag und in Frankreich die Hölle los, weil die Regierung den Feiertag abgeschafft hat. In Deutschland geht die Angst um, dass Feiertage gestrichen werden.
Ich verstehe die Aufregung nicht.

Ich und alle anderen in Mexico lebenden (außer vielleicht die deutsche Botschaft; die macht immer an mexicanischen und an deutschen Feiertagen frei) arbeiten heute ebenso wie z.B. am 2. Weihnachtstag, 3-Königs-Tag, Karneval, Ostermontag, Christi Himmelfahrt, Fronleichnam, etc., etc.

Mexico hat ganze 6 (in Worten: sechs) gesetzliche Feiertage: 1. Januar (Neujahr), 5. Februar (Verfassungstag), 21. März (Geburtstag Benito Juárez), 1. Mai (Tag der Arbeit), 16. September (Unabhängigkeit), 20. November (Revolution von 1910) und der 25. Dezember (Weihnachten) (und alle 6 Jahre anläßlich der Amtseinführung des neuen Präsidenten der 1. Dezember).
Dass an Karfreitag, am 5. Mai, 10. Mai, 12. Dezember oder, je nach Geschäftsbereich, anderen Tagen frei gemacht wird (z.B. in der Baubranche am 3. Mai), hängt von der Gutmütigkeit jeder Firma ab; sie müssen nicht freigeben, oft wird es aber zur Erhaltung der Motivation der Arbeitskräfte getan (manche machen den Betrieb zu und ziehen dem Personal Urlaubstag(e) ab).

Vielleicht sollten die Leute in Deutschland weniger jammern und sich bewusst sein, wie gut es ihnen geht. Da kann man auch mal zum Wohl aller persönlich etwas zurückstecken, oder?

Die gringos und die Freiheit (I)


Da erscheint wohl letzte Woche in der Newsweek ein Artikel über Koran-Schändungen in Guatánamo und in den sowieso schon Anti-US-eingestellten Ländern löst das eine Protestwelle aus - verständlich, wie ich finde; schließlich geht's hier um gezielte Angriffe auf den Islam.

In seiner neusten Ausgabe wird der Bericht quasi zurückgezogen, mit einer sehr seltsamen und durchsichtigen Begründung und offenbar auf Druck der US-Regierung. So funktioniert die Pressefreiheit im "freisten Land der Welt" - das mit den scheinbar unbegrenzten Möglichkeiten.
"Menschen sterben, sie verbrennen amerikanische Flaggen, unsere Truppen sind in Gefahr.", sagte ein Sprecher des US-Kriegsministeriums (heute heißt es ironischerweise Verteidigungsministerium) dem Sender CNN.

Wie heißt's so schön: Wer Krieg sät, erntet Zorn. Und wer seine Auffassung von "Freiheit" dorthin bringt, wo man sie (die Auffassung; nicht die Freiheit selbst) nicht haben will, der muß sich nicht wundern, wenn Negativ-Tatsachen negative Reaktionen auslösen. ...aber das wissen wir "alten Europäer" und Nicht-gringos schon länger.
In den letzten 60 Jahren gab's nicht viele Länder, in denen z.B. deutsche Flaggen verbrannt wurden.

Borussia: gerettet !


Das war's. Die Borussia bleibt erstklassig.
Tschö für Bochum, Rostock und Freiburg.

Puuuu!

P.S. Borussias Trainer Horst Köppel meinte nach dem Spiel vor dem Gang in die Kabine in Anspielung an die Bierdusche, die Bayern-Trainer Magath aus Anlaß des Titelgewinns abbekommen hatte: "Ich ziehe jetzt meinen Bieranzug an." LOL

Freitag, Mai 13, 2005

Deutscher Teil der Mexico-Community: bald tot?


Lange Zeit war ich Mitglied der Mexico-Community; unter dem Benutzernamen rolandhardt_mexico war ich von deren "Geburt" im April 2002 bis Mai 2004 Moderator, zeitweise auch Administrator.

Am Anfang gab es immer wieder einmal kleinere Streitigkeiten, die aber relativ einfach beigelegt werden konnten; die Community wuchs und wuchs.
Leider füllte sich die Moderatoren- und aktive Benutzer-Liste mit der Zeit nicht mit Mexico-Kennern, sondern mit Leuten in Deutschland, die ab und zu in Mexico Urlaub machen oder einen mexicanischen Partner haben, und nach und nach sank das Beitrags-Niveau im deutschsprachigen Teil von "fundierter Information" über "Vermutung" und "Vorverurteilung" zu "Meinungsäußerung zu Themen, die man nicht persönlich gar nicht beurteilen kann".
Kurz und gut: die Community rieb sich in internen Kebbeleien, manch undurchsichtigen Obrigkeits-Entscheidungen, Vernachlässigung durch den Projekt-Leiter und später im Bevorzugen der in Deutschland lebenden Mitglieder gegenüber den "Mexico-Kennern" auf und ich verlor langsam, aber sicher die Lust am Mitmachen.

Im Dezember 2004 entschloss ich mich aus persönlichen Gründen, die Mexico-Community endgültig zu verlassen, nachdem ich im Mai 2004 mein Moderatoren-Amt niedergelegt und unter dem neuen User-Namen Roland II als "Otto Normalbenutzer" am Community-"Leben" teilgenommen hatte.

Ab und zu schaue ich noch auf der Community-Seite vorbei, und mir fällt immer wieder auf, dass in den letzten Monaten die Zahl der Beiträge in den deutschsprachigen Foren gegen null tendiert, während im spanischsprachigen Teil die in Deutschland lebenden "Exil-Mexicaner" aktiver geworden sind.
Deutschsprachige Mexico-Kenner sind praktisch keine mehr in der Community und ich denke, so ist der Haupt-Zweck der Foren verloren gegangen: nämlich der Informationsaustausch zwischen Mexico und Deutschland.
Auch fehlen kontroverse Charaktäre, die fähig sind, interessante Diskussionen auf gutem Niveau zu führen, komplett (ich denke da z.B. an den ehemaligen Benutzer yosoyeso, der unfair rausgeekelt wurde).

Obgleich die Mexico-Community über einen enormen Fundus an Information verfügt (auch und vor allem dank meines aktiven Zutuns: fast 2000 Beiträge stammen aus meiner Feder; viele davon mit nützlicher Information), der jetzt für ein Lexikon-Projekt ausgeschlachtet wird, wird sie doch im Laufe der Zeit alt werden und damit nutzlos.

Eigentlich schade für das gutgemeinte Mexico-Community-Projekt, das stark anfing und jetzt nach und nach in seinem deutschsprachigen Teil auseinanderfällt.

Silvio Rodríguez auf dem Zócalo (reminder)


Morgen. Nicht vergessen! :)

PRI und sie

Seit ich das Beckmann-Interview mit den beiden Hauptdarstellern der Fernsehfilm-Trilogie Speer und er gesehen habe und der SchauspielerTobias Moretti, der in dem Film Adolf Hitler darstellt, sagte (sinngemäß): "Schließlich ist Hitler ja auch gewählt worden.", denke ich darüber nach.

Irgendwie trifft mich diese Aussage. War es wirklich so, dass er "gewählt" wurde, oder war es eher eine Folge von politischem und physischem Druck der NSDAP und deren SA-Schlägertrupps? ...- Ich denke, im Endeffekt haben sich die Deutschen seinerzeit (frei-) willig in seine Hand begeben.

---
Wenn ich Mexicanern gegenüber erwähne, dass sie 70 Jahre lang immer nur PRI gewählt haben, obwohl sie von der Korruption und deren Machenschaften wussten, reagieren sie immer allergisch und sagen, ich wüßte doch gar nicht wie die Zeiten damals waren.

War der Druck der PRI vergleichbar mit dem der Nazis und deren Gleichschaltungsapparat? Bin ich der unsensible Draufschläger oder die Mexicaner die sich selbst bemitleidenden "Sensibelchen"?

Ich weiß es nicht.

Donnerstag, Mai 12, 2005

Adal Ramones und die Steuern

Am 29. April stand Adal Ramones (Moderator der mittlerweile langweiligen Sendung Otro Rollo) kurz davor, in den Knast gesteckt zu werden: er schuldete dem Fiskus mehr als 21 Millionen Pesos (in Worten: einundzwanzig Millionen!!), weswegen Hacienda einen Haftbefehl (ohne Option auf Kaution) gegen Ramones erwirkte (stellt Euch vor, wieviel der Mann verdient haben muß, um soviel zu schulden).
Gestern wäre er festgenommen und für ein paar Jährchen eingesperrt worden (und das kurz vor den Feiern zum 10-jährigen Bestehen seiner Sendung).

Die Presse war schon ganz aufgeregt - und dann geschah das Wunder: Ramones zahlte alle seine Schulden - auf einen Schlag und ohne Fragen! 21 Millionen - einfach so aus der Hosentasche.

So ein Bankkonto hätte ich auch gern...

Klinsmann doch nicht so dumm?

Als im Juni 2004 Rüdi Völler abtrat, hatte der DGFB (Deutscher Gurken-Füßler-Bund) und ihr Alkoholiker-Präsident Maier-Vorstopper ein Problem: keiner wollte Bundesträner werden. Ottmar nicht, Otto nicht, keiner - außer einige der 80 Millionen Vor-dem-Fernseher-alles-besser-wissenden deutschen Normalbürger.

Und dann kam Klinsmann und seine amiguis; immer lächelnd und optimistisch, Witzchen machend - gringo halt; "the show must go on"...
Zutrauen tu ich ihm immer noch nicht viel, obwohl er mit der Nationalmannschaft ein paar "schöne", aber letztlich unwichtige Spiele absolviert hat. Dafür muß man mehr können als die Management-Struktur umzuwerfen, Leute wie Bierhoff und Löw in den staff aufzunehmen und eine Menge Optimismus zu verbreiten.

Jetzt bin ich aber erstaunt, dass der Mann anscheinend doch etwas verstanden hat und es auch sagt: "Wir haben lange gedacht, wir könnten da locker mithalten, aber jetzt merken wir, dass uns nach 65, spätestens 70 Minuten die Luft ausgeht. Damit ist das passiert, was im deutschen Fußball nie zuvor geschehen ist: Wir waren doch immer diejenigen, die den langen Atem hatten, jetzt sind es die anderen Mannschaften."

Vielleicht wird das doch was mit dem Weltmeister-Titel 2006? ;) ;) ;)

Mittwoch, Mai 11, 2005

Ein IQ-Test


Beim Stöbern habe ich vor kurzem den (kostenlosen) Classic IQ Test von Tickle gefunden und absolviert; das Ergebnis sieht man oben.

    "This number is based on a scientific formula that compares how many questions you answered correctly on the Classic IQ Test relative to others.

    Your Intellectual Type is Precision Processor. This means you're exceptionally good at discovering quick solutions to problems, especially ones that involve math or logic. You're also resourceful and able to think on your feet. And that's just some of what we know about you from your test results."
    ,

heißt es in der Begründung für die 126 Zähler.

Einen 15-seitigen Report kann man sich für US$12.95 bestellen (ganz schön teuer - war klar, dass da ein Haken war...).

Na, jedenfalls ist es schön zu wissen, dass ich nicht allzu blöd bin (gut für's Selbstbewußtsein). ;)

Dienstag, Mai 10, 2005

Spezialitäten (VII): Dosen-pulque


Nach Dosen-Bier und Dosen-Tequila-Mixgetränken gibt's jetzt auch pulque in der Dose.
Und -das war für mich erstaunlich- er schmeckt sogar gut!

Der Hersteller hatte es schon vor etlichen Jahren geschafft, dem traditionellen pulque den etwas abstoßenden Geruch und die Viskosität zu entziehen und ihn einzudosen (dank Pasteurisierung mit einer Haltbarkeit von etwa 2 Jahren). Leider hatte es lange Zeit mit der Vermarktung nicht hingehauen; das Problem ist aber jetzt gelöst (eine im D.F. ansässige Firma übernimmt das) und es wird (angeblich?) auch nach Deutschland exportiert.

Der Herstell- und Abfüllbetrieb liegt übrigens in Nanacamilpa, Tlax., in einer wunderbaren ländlichen Gegend zwischen Calpulalpan, Tlax. und San Martín Texmelucan, Pue. mit Blick auf Iztaccíhuatl und Popocatépetl.

Montag, Mai 09, 2005

Mex. Bier: Cerveza Cosaco


Zufällig bin ich im Internet auf die Webseite einer kleinen mexicanischen Brauerei mit dem Namen Cerveza Cosaco gestoßen.
Sie bietet z. Zt. zwei Biersorten an: negra (sieht aus wie Guiness) und roja (Farbe eines dunklen Ale/Alt-Biers).

Leider zeigt die Webseite nicht, wo sich die Brauerei befindet; der Telefon-Nr. nach zu urteilen ist sie aber im D.F..
Ein paar Kneipen haben die Biere wohl in ihrer Getränkekarte (auf clientes klicken); zum Testen müßte man wohl in diese gehen.

Wird bald geschehen... ;)

Arnie und brain-surgery


Arnie Gobernator schlägt weiter zu: er unterstützt offen den Minute Men-Blödsinn und fordert mehr Grenzkontrollen zu Mexico, um illegale Einwanderer zu stoppen.

Ein paar Zitate aus einem Interview mit Fox Sunday News (sehr rechtslastige Gringo-Sendung):
"When we can afford the war in Iraq, we can afford to control our own borders." (zum Thema, ob es machbar ist, tausende Meilen US-Südgrenze zu sichern).
"When I was a kid that learned how to be a salesman, and I use that craft that I learned in trade school all the time, selling body-building, selling fitness, selling the Planet Hollywood, selling my movies, now selling California, selling my philosophy." (auf die Frage, ob es nützlich ist für einen Politiker schauspielerische Fähigkeiten zu haben)

Besser schreibe ich nicht mehr dazu im Moment, sonst werde ich ausfällig... ;)

Silvio Rodríguez auf dem Zócalo


Das Konzert am Samstag war spitze, obwohl ich den nahen Kontakt wie in Guadalajara vermisst habe - naja, das Auditorio Nacional ist ja auch ein wenig größer als die Explanada vor der Expo GDL.

Silvio hatte hervorragende Musiker dabei, allen voran zwei exzellente Gitarristen; im gesamten Konzert hatte er sein Publikum im Griff - und trotzdem konnte er es begeistern, vor allem mit "alten" Stücken wie z.B. Ojalá, die der gesamte Saal mitsang.
Auch Silvio war offenbar sehr angetan von seinen Zuhörern, so dass er sich nach Ende des Konzerts noch zu insgesamt drei Zugaben hinreissen ließ.

Dabei gab er einen neuen Konzert-Termin bekannt:
Samstag, 14. Mai 2005, 20:00 Uhr, Zócalo capitalino, D.F. - das Konzert ist -wie üblich auf dem Zócalo- absolutamente GRATIS!!

Eine weitere cita con ángeles... ;)

Borussia: geschafft !?!


0:0 beim HSV; 6 Punkte auf Bochum und Rostock. Das dürfte es (hoffentlich) gewesen sein, um die Borussia in die nächste Saison in der ersten Liga zu retten.

Sehr gute Arbeit eines bescheidenen Horst Köppel. Herzlichen Glückwunsch aus dem fernen Mexico an ihn (und natürlich an die Mannschaft - wer sonst steht da auf dem Platz und spielt?)
Wie sagte Christian Ziege nach dem Eine-Begegnung-Gastspiel von Köppel im Oktober 2004 (2:0-Sieg gegen Bayern München): "Warum soll man eine externe Lösung suchen, wenn die Mannschaft mit ihm gut klar kommt?"

Trotzdem: weiter so gut spielen und, wenn's geht, gewinnen, Borussia!

Freitag, Mai 06, 2005

Sólo y sin mujeres


Gestern gegen 0:30 Uhr morgens wurde die Truppe Sólo para mujeres, ein Männer-Strip-Clübchen å la Chippendale, überfahren. Einer von ihnen starb später; zwei andere wurden operiert (hier und hier Zeitungsberichte).

Was war passiert?
Die Männer waren mit 9 Motorrädern unterwegs auf dem Periférico Sur, auf dessen mittleren Spuren das Motorradfahren verboten ist. Keiner trug einen Helm. Sie waren alle mit irgendwelchen dunklen Leibchen bekleidet (konnten also schwer gesehen werden) und fuhren Zickzack über zwei der Fahrspuren, während sie von einem Begleitfahrzeug gefilmt wurden.
Da kam irgendwann ein Auto mit überhöhter Geschwindigkeit auf der linken Spur von hinten und riss sie um. Der Fahrer roch nach Alkohol (keine Seltenheit bei Unfällen im ach so tugendhaften Distrito Federal), war aber wohl nicht fahruntüchtig.

Dumm gelaufen, würde ich sagen. Wer keinen Helm trägt und die Verkehrsregeln mißachtet, ist selbst Schuld.

Donnerstag, Mai 05, 2005

Beckmann: interessante Sendung


Man mag über Reinhold Beckmann denken, was man will (ich z.B. fand ihn grauenhaft als Ran-Moderator auf Sat.1), und auch als ich im Internet die Seite seiner Talkshow Beckmann entdeckte, war ich zunächst skeptisch.
Als ich aber die Archiv-Liste der Gäste seiner Sendung ansah (mit den zugehörigen RealAudio-Streams der Gespräche), waren doch so einige dabei, die mich interessierten - und so klickte ich mich hinein. Tagelang hörte ich mir die verschiedenen Interviews aus dem Archiv über den Kopfhörer bei der Arbeit im Hintergrund an (zu sehen gibt es ja eigentlich nicht viel) und ich muss ehrlich sagen, dass mir nicht nur die Gäste, sondern auch Beckmann's Interview-Stil gefällt.

Seither sehe ich jede Woche, wer denn da bei ihm zu Gast ist. Montags wird gesendet, und am darauffolgenden Mittwoch oder Donnerstag ist der Stream schon online im Archiv. Soeben habe ich das sehr interessante Gespräch mit Ex-Bundespräsident Roman Herzog zuende gehört und ich empfehle das Zuhören ausdrücklich.

Man sollte allerdings eine recht schnelle Internet-Anbindung haben (ich habe 512K-ADSL und das geht ganz gut).

5. Mai und die "Armen" machen Urlaub

Ich spreche von den Straßenverkäufern, Schuhputzern, tamales-Verkäufern, Straßen-tacos- und tortas-Buden, Piraten-CD- und VCD-Ständen - halt von denen, die an allen möglichen Stellen ihre Gestelle mit den Plastik-Planen aufbauen und den Durchgang auf öffentlichen Plätzen versperren (und sich aufregen, wenn man über ihre am Boden liegende Plastikplane stapft, weil es keine andere Alternative gibt); die, die keinen centavo an Steuern zahlen, aber trotzdem den "Schutz" der Polizei in Anspruch nehmen können (z.T. gegen ein kleines "Entgelt", das dann wiederum auf die Preise ihrer "Waren" aufgeschlagen wird); die, die sich sogar in Verbänden organisieren und mit T-Shirts und Plakaten gegen die "politische Inhaftierung" ihrer Anführerin (die laut Staatsanwaltschaft einen missliebigen Konkurrenten erschossen hat) protestieren; die, die angeblich so arme Leute sind und denen (wieder angeblich) nichts anderes übrig bleibt, auf der Straße ihren Lebensunterhalt zu verdienen.

Genau die machen heute einen freien Tag.
Na, so bedürftig können sie ja nicht sein, wenn sie sich das so einfach leisten können, während die Steuern-zahlende Bevölkerung heute arbeiten "darf".

Mittwoch, Mai 04, 2005

Konzert: Silvio Rodríguez


    "Die diesjährige Feria Internacional del Libro in Guadalajara hatte das Land Cuba als país invitado. Vor der Expo auf der Explanada fanden die schon traditionellen Konzerte des eingeladenen Landes statt.

    Am 2.12. trat dort die
    Orchesta Sinfónica de Cuba auf mit ihrem special guest Silvio Rodríguez.
    Die Explanada war mit über 6000 Leuten zum Bersten voll; die angrenzende
    Avenida de las Rosas und die Lateral-Straße der Avenida Mariano Otero mußten wegen der Menschenmenge gesperrt werden. Die Leute saßen zum Teil auf den Bäumen, um das Konzert sehen zu können; 'Silvio, Silvio'-Rufe und ausgelassene Stimmung...

    Silvio kam erst nach einer einstündigen Vorführung der
    sinfonía auf die Bühne, sang 2 Titel mit dem Orchester als Begleitung und verschwand dann kurz, um mit seiner Gitarre zurückzukommen und 3 weitere Lieder zu singen. Die (fast alles jungen) Leute, die fast alle den Text kannten, sangen mit. Wieder verschwand er, kam zurück und sang ein weiteres Stück mit dem Orchester. Danach sagte er: "Buenas Noches." und verließ die Bühne. Die Leute ließen nicht ab, 'Silvio, Silvio' zu rufen, der Cubaner ließ sich überzeugen, kam zurück und sagte bewegt: "Esto no me ha pasado desde hace mucho tiempo. Pero tengan misericordia conmigo." ("Das ist mir seit langem nicht mehr passiert. Aber habt Gnade mit mir.").
    Er sang ein weiteres Stück, sagte:
    "Viva México." und ging von der Bühne.

    Ich bin eigentlich kein Fan von Silvio (meine Frau dafür umso mehr), aber dieser Mann hat eine Ausstrahlung, die einen erschauern läßt: positiv; irgendwie nah zu Dir; singt, wovon Du träumst. Bisher habe ich kein Konzert erlebt, in dem ich den Künstler so nah empfunden habe, als ob er ein alter Bekannter sei.

    Später wurde mir erzählt, daß eben dieses Konzert möglicherweise das letzte seiner Karriere war. In einem Interview hatte Silvio gesagt, daß er sich eigentlich schon von der Bühne zurückgezogen hatte (nicht aber von der Musik selbst) und er dieses Konzert nur als großen Gefallen für seinen Freund, den Direktor der
    sinfonía gegeben habe.

    Na, wenigstens hatte ich das Glück, ihn
    ein einziges Mal sehen zu können."


Das schrieb ich am 10. Dezember 2002.

Jetzt kommt Silvio wieder auf die Bühne und seine Tournee führt ihn auch in den D.F., genauer gesagt ins Auditorio Nacional.
Natürlich habe ich Karten und so werden meine Frau und ich am nächsten Samstag (7.5.) in den Genuss eines Rodríguez-Konzerts kommen.

Ich freue mich schon darauf.

Neue Pejos-Scheine


Die Debatte um AMLH nimmt neue, kreative, zum größten Teil sich lustig machende Formen an. Nach dem Anti-Peje-Armband und dem (hundsmiserablen) Pro-Peje-Lied findet man im Netz jetzt auch einen "veintijinco Pejos"-Schein.

Kommt da etwa das Schmiergeld zutage, das René Bejarano und Konsorten von Carlos Ahumada erhalten haben und von dem López Hablador "nichts, aber gar nichts" wußte? Oder ist es Teil der 60.000 Pesos, die sein Tsuru-fahrender Chauffeur als monatlichen Lohn bekam? Oder etwa Teil des Geldes, mit denen die Alten dazu gezwungen werden, an Schweigemärschen teilzunehmen? Oder ist es die Kohle, mit der der compló ausgeheckt wurde? Oder...

Wer weiss.

(über ALT1040 und K-jeta et chorizo)

Dienstag, Mai 03, 2005

Suche: Autowäscher mit Erfahrung


Soso. Jetzt müssen sogar Autowäscher Erfahrung haben, wie man hier sieht. Wieviel? Zwei Jahre?

Vorher konnte das jeder machen. Sogar jemand, der nicht einmal die primaria beendet hatte - braucht man nun mindestens bachillerato? ... da werde ich doch besser policia... da wird nicht so viel Bildung verlangt...

(über Mandarinota)

P.S. Warum sitzen in einem mexicanischen Streifenwagen immer zwei Polizisten? - Na, der eine kann schreiben und der andere lesen... LOL

Wo Früchte so wachsen (I): Mangos


Viele, wenn nicht alle, kennen die riesige Obst-Auswahl, die Mexico bietet: papayas, melones, mangos, tecojotes, guayabas, ciruelas, ... - aber kaum einer weiss, wie und wo diese Früchte wachsen. Mit dieser kleinen Serie soll das ein wenig gezeigt werden.

Mangos sind, je nach Sorte, gelbe oder grün-rötliche Früchte. Sie wachsen auf Bäumen, wie man auf den Fotos (aufgenommen am Wochenende in Ixtapa) sehen kann.

Satelliten-Bilder von Mexico


Seit neuestem gibt es auf der Seite von Google den Service Google Maps in Beta-Version. Trotzdem ist sie schon sehr ausgereift und bietet sogar Satelliten-Bilder der ganzen Welt an (in unterschiedlichen Details und Aufnahme-Alter).

Für Mexico gibt es Bilder, die einige Monate bzw. Jahre alt sind, und das Detail geht auf der eingezeichneten Skala von Minus zu Plus bis zur 4. Stufe unterhalb des Plus-Zeichens. Man kann einzelne Stadtviertel, Berge, etc. erkennen; zum Sein-Haus-finden-und-sehen-wer-gerade-im-Garten-war reicht's aber bei weitem nicht.
Man kommt zu den Satelliten-Bildern, indem man auf der Google Maps-Seite oben rechts auf Satellite klickt.

Das Herumstöbern ist auf jeden Fall hochinteressant - und: sie kann süchtig machen: wie ist der Izta von oben? Was passiert in der Laguna de Chapala? Ist der Pinacate wirklich so toll - oder die Barranca de Cobre? ...

Für manche Dinge sollte man besser eine Karte mit Schummerung (Höhen-Darstellung) zur Hand haben, um sein Ziel auch finden zu können (ich empfehle die Karten von Quimera (der einzige Verlag, der Höhen-Darstellung anbietet), die man z.B. in jedem Sanborns bekommt).

(im Bild: die Bucht von Acapulco)

Montag, Mai 02, 2005

Spezialitäten (VI): Vino de Frutas


Weine aus Früchten sind dort Spezialitäten, wo Obst in Massen vorkommt (wie seltsam, was? ;) ) - nämlich in den Anbaugebieten.
Wie in Deutschland z.B. aus Heidelbeeren oder Erdbeeren werden sie aus allen möglichen (und unmöglichen, weil selbst den meisten Mexicanern unbekannten) Früchten hergestellt - wie z.B. aus chabacanos, capulines, tecojotes, ciruelas, membrillos, huiquiños,...

Bekannt für seine Fruchtweine ist (hier in der Gegend) Tulancingo, Hgo.; der hier gezeigte kommt aus Zacatlán im Staat Puebla (auch Zacatlán de las Manzanas genannt).

Borussia: 5 Punkte Vorsprung


2:0 gegen Stuttgart; Bochum verliert hoch. Und Horst Köppel bleibt Realist. Sehr gut!
5 Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz.

Nächste Woche in Hamburg. Spiele und gewinne, Borussia!