Mittwoch, August 31, 2005

López Hablador: Versprechen und Wirklichkeit (II)

Da hatte ich doch glatt den 1. Teil dieser Serie verpasst und den 2. Teil unter dem Titel "López Hablador: Versprechen und Wirklichkeit (I)" hier im Blog veröffentlicht.

Hier also der Nachtrag aus dem 1. Teil:

1. López Hablador sagt, er hätte kein Geld für eine teure Werbe-Kampagne.

Die Statistiken sagen:
    Nie vorher in der Geschichte Mexico's hat ein Politiker (weder lokal noch Mexico-weit) so viel Geld aus dem öffentlichen Säckel für Eigenwerbung ausgegeben wie Andrés Manuel López Obrador (AMLO).
    Laut offiziellen Zahlen des Gobierno del Distrito Federal (GDF) wurden 260 öffentliche Umfragen aus der Stadtkasse bezahlt; 241 davon wurden zu dem Zweck durchgeführt, um AMLO's Popularität und die Akzeptanz seiner Person herauszufinden.

2. López Hablador verspricht (falls er 2006 zum Präsidenten gewählt wird), die öffentliche Sicherheit zu garantieren.

Die Statistiken sagen:
    Während seiner Amtszeit als D.F.-Stadtoberhaupt haben sich die Entführungen verdoppelt. Wenn man nur die tatsächlich bei der Polizei angezeigten Entführungen betrachtet, waren es in den 4 Jahren und 8 Monaten etwa 7000.
    Im D.F. finden momentan 44% der Entführungen in Mexico statt; am Anfang von López Hablador's Amtszeit waren es 25%. Momentan gibt es 287 Entführer, für die Haftbefehl erlassen wurde, und die sich auf freiem Fuß befinden.
    Laut Zahlen des Consejo Ciudadano para la Seguridad Pública y la Justicia Penal ist der D.F. die zweite Stadt in der Anzahl an Entführungen in der ganzen Welt. Bei Tötungen von Autofahrern und Überfällen auf Warentransporte ist der D.F. die Nr. 1 in der Welt.

    Laut dem Report Problemática Social generada por el narcomenudeo der Procuraduría General de la República (PGR) stieg der Drogen-Kleinhandel von 2001 bis 2004 um 762%. Im D.F. gibt es laut diesem Bericht 2.111 tienditas für Drogen; 62.000 Schüler der secundarias públicas (entspricht der Sekundarstufe I) sind schon Konsumenten. Pro Jahr werden im D.F. 18.000 kg Drogen im Kleinhandel unter die Leute gebracht.

    Nur im Autodiebstahl konnte die Anzahl gesenkt werden, aber im allgemeinen sank sie im ganzen Land.
    Trotzdem mußte AMLO's Regierung im Dezember 2004 zugeben, dass sie ihr Versprechen, die Kriminalität um 15% zu senken, nicht einhalten konnte.
    Als im Juni 2004 Millionen Menschen auf die Straße gingen, um gegen die steigende Unsicherheit zu demonstrieren, sagte López Hablador, sie seien "pirrurris movidos por una mano negra" (Heinis, die von finsteren Mächten gesteuert werden).

(mit Informationen aus diesem Artikel)

Die Sexy-Kampagne mit den Eiern


Diese Anzeigen sind/waren wohl auf großen Plakatwänden an der Küste des Bundesstaates Guerrero zu sehen; offenbar ärgern sie einige überempfindliche Menschen, die (wieder einmal) glauben, dass das gezeigte Geschlecht als "Objekt" missbraucht wird.

Bezeichnenderweise schlägt das Plakat in USA und Europa höhere Wellen als im eigenen Land Mexico. In einer Blitzumfrage hier im Büro wusste niemand von irgendeiner Polemik oder gar von der Kampagne selbst (weder Frauen noch Männer); im spanisch-sprachigen mexicanischen Netz fand ich nur einen übersetzten Artikel der New York Times und einen Artikel zum Dementi der PROFEPA; sonst nichts erwähnenswertes.

Und wieder einmal bewahrheitet sich (aus der Sicht einiger pobres apretadas y frustradas), dass alle Männer nur das eine wollen (nämlich nackische Frauens auf großen Plakaten sehen) - aber offenbar nur in der ersten Welt ist das ein Problem.
Hier in Mexico ist das normal und überhaupt kein Grund sich (künstlich) aufzuregen.

(deutsche Nachricht auf tagesschau.de)

Dienstag, August 30, 2005

Deutsche Bücher in Mexico: Angebote

Von der Librería Internacional erreicht mich eine Liste mit deutschen Büchern im Angebot.

Das Angebot gilt für die Hauptstelle in Av. Sonora 206 im D.F., und der Rabatt ist bis zu 60% und gilt noch bis zum 31. August (also morgen - husch-husch!).

Unterwegs im Metrobús

Letzte Woche hatte ich das Vergnügen, den Metrobús einmal höchstpersönlich benutzen zu dürfen. Obwohl Peter (alias Superbarrio) in der Mexico-Community ihn heftig verteidigt und nur gutes zu berichten weiß, hier eine -hoffentlich nicht zu tendenziöse- Ersterfahrung meinerseits:

Er funktioniert. Sehr gut sogar.
Die D.F.-Regierung war noch (?) nicht fähig, die Mehrzahl der Leute davon zu überzeugen, sich eine Magnetkarte zu kaufen - eine natürliche Handlungsweise: die Menschen trauen (aus gutem Grund) keiner Regierung, und was man nicht physisch in den Händen hält, ist nichts. Außerdem hat das etwas mit fehlender Voraussicht in Gelddingen zu tun - was glaubt Ihr, warum es immer Schlangen an den taquillas der Metro gibt und die Leute fast nie mehr als 5 Tickets kaufen, obwohl sie täglich in der Metro unterwegs sind?
Die Papier-Tickets (Kosten: $3,50 - relativ teuer), die man kauft, haben keinen Magnetstreifen; man kann sie also nicht in die torniquetes einführen und durchgehen wie in der Metro. Stattdessen sitzt dort ein junger Mensch (Student, tippe ich), der darauf achtet, dass man sein Ticket zerreißt und in eine transparente Urne steckt, bevor man durchgeht.

Obwohl es 50x50cm-Ticketschalter-Kabuffs in den Eingängen vieler (aber nicht aller) Haltestellen gibt, werden diese nicht genutzt. Stattdessen stehen am Straßenrand eine Art Bauwagen (wahrscheinlich die gleichen, die für das unsägliche re-emplacamiento benutzt wurden), in dem die Tickets verkauft werden. Man muß also evtl. von einer Straßenseite auf die andere wechseln, seine Tickets kaufen und dann wieder in die Mitte der Straße gehen, um an die Haltestelle zu gelangen. Die installierten Fußgänger-Ampelanlagen sind allerdings sehr praktisch, die sie unterhalb des animierten grünen Männleins noch eine Anzeige haben, wieviele Sekunden dem Fußgänger bleiben, die Straße zu überqueren (wenn man nicht von ungeduldigen Autofahrern überrollt wird).

Die Haltestellen selbst finde ich mit 2 Metern Breite etwas eng. Ich hatte das Glück, mitten am Tag (etwa 14:00 Uhr) von der Haltestelle Durango (bezeichnenderweise mit einem Skorpion als Logo) zur Haltestelle Buenavista zu fahren und es war nicht besonders voll an der Haltestelle. Da sie aber alle auf etwa 1 Meter Höhe über der Straße liegen (auf gleicher Höhe wie der Einstieg in den Bus), finde ich das Ganze etwas gefährlich (ich möchte nicht Zeuge sein, wenn jemand kurz vor Ankunft des Busses heruntergeschubst wird, zumal Passagiere beider Richtungen auf dem gleichen "Bahnsteig" ein- und aussteigen).

Der Bus selbst: neu ist er. Aber der Einstieg ist etwas gefährlich. Da chilangos traditionell gerne mitten im Eingang stehenbleiben, kommen "Neu-Einsteiger" manchmal sehr schwer in den Bus, auch und besonders, weil die Türen nach innen aufgehen (und deshalb die "Türsteher" mitten im Gang stehenbleiben). In dem Bus, in dem ich mitfuhr, war außerdem schon der Feuerlöscher gestohlen worden.

Die Haltestellen-Frequenz: finde ich zu groß. Will sagen: der Abstand von Haltestelle zu Haltestelle ist zu gering; ich tippe auf 150 bis 200 m. Der Bus pendelt immer zwischen 2 Extremen: starke Beschleunigung und starkes Abbremsen (da sind Busfahrer hier Spezialisten: es scheint immer, sie hätten vorher nur Vieh transportiert und von weichem Beschleunigen bzw. Bremsen nie etwas gehört). Ich denke, 500 m wäre genug gewesen.
Außerdem sind die Haltestellen-Bezeichnungen etwas verwirrend: zum einen hat man, obwohl es einen Plan im Bus gibt, selten die Möglichkeit am "Bahnsteig" selbst zu sehen, an welcher Station man sich gerade befindet; zum anderen sind die Bezeichnungen manchmal etwas verwirrend (z.B. ist die Haltestelle Revolución weiter weg vom Monumento a la Revolución (und der zugehörigen Metrostation) als die Haltestelle Reforma).
Als ich nach dem Aussteigen in Buenavista die Straße überqueren wollte und bei rot am Bordstein stehen blieb, rauschte ein Metrobús mit hoher Geschwindigkeit so nah vorbei, dass ich eine Frau, die sich etwas vorgewagt hatte, an der Schulter zurückziehen musste, damit sie nicht angefahren wurde. Da sollten die Fahrer sensibler sein.

Alles in allem fand ich den Bus gut und relativ (siehe Haltestellen-Frequenz) effizient. Man darf aber, glaube ich, nicht die Unfälle vergessen (bisher mehrere Dutzend Autounfälle und ein Toter) und sollte die Sicherheit verbessern.
Auch frage ich mich, was passiert, wenn die D.F.-Regierung beschließt, die Polizisten, die bisher den Verkehr "regeln" (heißt: sie stehen rum und tun nix außer manchmal trillern und unkoordiniert die Arme schwingen, schrecken aber ab), abzuziehen. Meine Erfahrung sagt mir, dass dann ein mittleres Chaos herrschen wird.

Aber warten wir ab.

P.S. Noch etwas: als ich in die Haltestelle Durango ging und gerade mein Ticket zerrissen hatte, kam ein offenbar verärgerter Fahrgast aus der Station und sagte zu der jungen "Ticket-Zerreiß-Aufsichts"-Dame, dass der Metrobús nichts tauge und wo er sich beschweren könne. Zufall? Keine Ahnung. Wie gesagt: a ver que pasa (mex. Sprichwort ;) )

Montag, August 29, 2005

Fünf Tage ohne Internet

Da ändert der SysOp das Passwort für den Internet-Zugang und das Windoof-konfigurierte Netz verweigert den Dienst. Seit Donnerstag Morgen war ich (und die ganze Firma) ohne Netz-Zugang.

Heute nachmittag kam endlich (!) der Techniker und hat den Schlamassel in 15 (in Worten: fünfzehn) Minuten geregelt.

Mann, oh, Mann.

P.S. Ab morgen geht's also wieder rund hier im Blog. ;)

Mittwoch, August 24, 2005

López Hablador: Versprechen und Wirklichkeit (I)

PRD-Kandidat Andrés Manuel López Obrador hat so einiges vor, wenn er mal Präsident wird.
Er verspricht, wie alle Politiker auf der ganzen Welt, das Blaue vom Himmel. In seinem Fall kann er aber nicht auf Erfolge verweisen.

Beispiele:
1. López Hablador verspricht, mehr Arbeitsplätze zu schaffen.

Die Statistiken sagen:
    Arbeitslosenzahlen von Januar 2001 bis Dezember 2004 im D.F. über dem nationalen Durchschnitt (Daten des INEGI). Das ist an sich nichts besonderes, nur, dass zu AMLH's Zeiten der Abstand größer wurde.
    2001: 3% D.F.; 2,5% national - 2002: 3% D.F.; 2,7% national - 2003: 3,6% D.F.; 3,2% national - 2004: 4,7% D.F.; 3,7% national

    Arbeitsplatz-Schaffung (Daten der SHCP): Januar und Februar 2005: 2.236 Arbeitsplätze weniger im D.F., während im ganzen Land 103.399 neue, formale (will heißen: die, die Steuern zahlen und nicht nur auf der Straße alles mögliche verticken) Arbeitsplätze mehr geschaffen wurden. Während der D.F. Arbeitsplätze verlor legte Aguascalientes um 2.239 zu, Coahuila 3.957, Jalisco 8.244, Estado de México 7.493, usw. usf. - sogar in Chiapas gab's neue Arbeitsplätze.

2. López Hablador verspricht, die öffentlichen Schulden neu zu regeln.

Die Statistiken sagen:
    Laut Daten des Auditoría Superior de la Federación (sowas wie die oberste Finanz-Inspektoren-Behörde) steht der D.F. wegen fehlender Einnahmen und exzessiver Ausgaben am Rande des finanziellen Zusammenbruchs; "gefährlichste" Jahre: 2007 bis 2009
    Schulden des D.F.: 1999: knapp 23 Milliarden Pesos; Ende 2004: 42,3 Milliarden Pesos (fast das Doppelte!) - mehr als doppelt so viel wie das genehmigte Jahres-Budget für den gesamten D.F.
    Der D.F. hat um die 10% der Gesamt-Bevölkerung Mexico's, aber die Schulden der D.F.-Regierung belaufen sich auf 33,35% der nationalen Schulden (etwa 123 Milliarden Pesos)

3. López Hablador verspricht, er werde höhere Steuereinnahmen erzielen und Steuerhinterziehung bekämpfen.

Die Statistiken sagen:
    Daten der Regierung des D.F. (GDF) besagen, dass die Stadt z.B. im Jahre 2001 etwa 2,6 Milliarden Pesos weniger eingenommen hat als vorher im Haushalt kalkuliert; 2002 waren es noch 242 Mio. weniger; 2003 27 Mio. Pesos und 2004 waren es wieder 1,7 Milliarden Pesos.
    Der Einnahmen-Rückgang im Jahre 2004 laut der Comisión del Distrito Federal der Cámara de Diputados:
    Steuereinnahmen allgemein: -4,6%; Steuereinnahmen aus Grundstückssteuer: -8,2%; Einnahmen aus Immobilien-Kaufsteuer: -11,7%; Einnahmen aus Kfz-Steuer: -9,9%; Einnahmen aus Verlosungen und Lotterien: -13,7%; Einnahmen aus Wassersteuer: -8,9%


Glaubt irgendwer, was der Mann sagt?
Ich nicht und ich will ihn nicht als Präsident erleben; schlimmer kann auch keiner von PAN oder PRI sein.
Ich bin eh für "Dr. Simi": kostenlose Medikamente für's Volk - permanenter Pillenrausch á la Brave New World. Da kriegt man das Elend nicht mehr mit - Weg mit Pattex! Wir wollen Soma! ;) LOL

(mit Daten aus diesem Artikel)

EdoMex gefährlicher als der Irak


So tituliert heute die "kleine" BILD-Zeitung Mexico's, El Gráfico.

Laut der Zeitung sind im Irak seit Kriegsbeginn 2003 1.871 Soldaten umgekommen; durchschnittlich 935 pro Jahr. Im Estado de México hingegen starben seit 1999 durchschnittlich 1.666 Menschen jährlich durch Tötungen (Mord & Totschlag halt...).
Für die Zeitung heißt das, dass der EdoMex gefährlicher ist als der Irak.

Dass im Irak starke Sicherheits-Maßnahmen ergriffen wurden, um weitere Attentate zu verhindern, vergißt das Blatt. Dass es im Irak schon zum Volkssport geworden ist, US- oder US-nahen Truppen eins überbraten zu wollen, auch.
In Mexico ist den Behörden doch herzlich egal, wer wen umbringt.
Und wenn's mal schlimmer wird, weiß keiner, was zu tun ist (siehe Cd. Juárez).

Reality TV: perverser Infarto

Gestern blieb ich eher zufällig beim Fernseh-Zappen bei der Sendung Infarto auf irgendeinem der TV Azteca-Sender stehen.
In diesem Reality-Programm geht es um größtenteils geschmacklose "Witze", die Leute ihren Freunden und Familien-Angehörigen spielen, so dass sie (fast) einen Herzinfarkt vor Schreck bzw. Angst bekommen.

Ein Beispiel: zwei Männer schauen Fußball. Es fällt ein Tor für die Mannschaft, der der compadre anhängt. Der andere ärgert sich, schaltet den Fernseher aus und zerschlägt eine Bierflasche auf dem Tisch. Mit dem Stumpf bedroht er zunächst den compadre und sticht dann die Ehefrau des compadre nieder.
Sehr lustisch. Ich lach' mich tot.

Ein anderes Beispiel: der Ehemann glaubt, die Ehefrau hat ein neues Sexspiel entdeckt und läßt sich freiwillig an einen Stuhl fesseln. Kurz danach beginnt die Ehefrau ihn zu beschimpfen, dass er sie betrogen hätte mit einer Freundin. Der Mann ist offenbar gut gefesselt, denn er kann sich nicht vom Stuhl befreien, als die Ehefrau die Freundin, ebenfals gefesselt, blutverschmiert hereinführt und in eine Holzkiste einsperrt. Die Ehefrau gießt Benzin über die Holzkiste und unter Beschimpfung zündet sie sie theatralisch an. Die Flammen sind hoch. Der Ehemann stirbt fast vor Angst; immer wieder beteuernd, die Frau sei nur eine Freundin und er hätte nicht betrogen.
Überaus witzisch. Meine Frau und ich waren uns einig, dass wenn einer von uns der Ehemann wäre, hätte er/sie auf der Stelle die Beziehung beendet und Scheidung eingereicht.

Armes Mexico. So nah an den USA und so geil darauf, allen TV-Müll nachzuahmen.
Und das schlimmste: die Sensations-lüsterndste Nation, die ich kenne, guckt das auch noch (inklusive ich; aber das war garantiert das letzte Mal).

Dienstag, August 23, 2005

Liedtext: Hit me von Molotov

Heute morgen mal wieder im Radio gehört: Hit me

Der Text in der deutschen Übersetzung:
    Als ich klein war wollte ich sein wie Superman
    aber jetzt will ich Abgeordneter sein von
    PAN oder PRI oder PRD
    oder irgendwas, wo ich ein bißchen Macht habe;
    ich will mich verwandeln in Musiker, Politiker
    und einen zweiten Stock auf den
    periférico bauen,
    ich will mit dem Autoverkehr Schluss machen,
    ich muß in die Geschichte Mexico's eingehen.
    Und dann sehe ich den
    pesero, der halb besoffen fährt,
    Autorennen spielt mit den Passagieren,
    aber er muss zuerst vorbeifahren
    ohne Licht, ohne Bremsen, gleich neben dem Polizisten,
    der, obwohl er nicht lesen kann,
    nicht reden kann,
    Dir die Sicherheit garantiert,
    so musst Du ihn respektieren,
    weil er unsere Obrigkeit repräsentiert.

    Refrain: Du glaubst, Du kannst uns treffen, aber jetzt schlagen wir zurück.

Weg frei für den Import von Gebrauchtwagen

Gestern stand's im Diario Oficial de la Federación (DOF) (das ist Mexico's Bundesgesetzblatt):
Gebrauchtwagen können nun "definitiv" (das ist das Gegenteil von "temporär") importiert werden; inklusive die in Mexico weitverbreiteten coches chocolate (das sind die illegal im Land befindlichen Autos (meist Pick-Ups und Vans), die mit gringo-Nummernschildern herumfahren und deren Versicherung in den USA seit Jahren abgelaufen ist (auf dem Nummernschild zu sehen)) können nun legalisiert werden.
Da coches chocolate keine tenencia (Steuer) zahlen und nicht zur verificación (ASU) müssen, glaube ich, dass das irrelevant ist und kein Ar...- äh Mensch seine gringo-Kiste legalisieren wird.

Auf der anderen Seite heißt das aber, dass ein legal im Land lebender Mensch (also z.B. unsereiner) sich (s)ein gebrauchtes Auto aus dem Ausland hierher holen kann. Jeder, der noch seine alte Möhre in der Ex-Heimat stehen hat und sie unbedingt hier haben will, kann sie nun ganz legal "heimholen". Man kann aber auch auf dem Polen-Markt eine Karre kaufen und sie nach Mexico verschiffen. ;)

Wenn der Wagen weniger als 150.000 Pesos wert ist, bekommt man hier sogar noch die Steuer Isan erlassen (bei einem Wert zwischen 150.000 und 190.000 Pesos bekommt man 50% Rabatt). Erlaubt sind Autos/Busse mit Kapazitäten von bis zu 15 Passagieren und Kleinlaster bis 4.536 kg.
Und das beste: das Gesetz gilt ab sofort.

Mehr und detailliertere Info: DOF vom 22.8.05 (Format PDF)

(über El Universal)

Montag, August 22, 2005

Jetta? Bora? Wat denn nu'?

Die VW-Typenbezeichnungen sind alle gleich: von Jetta I bis Jetta V.
In Deutschland hieß er erst Jetta (I und II), dann wechselte der Name zu Vento (Jetta III) und danach auf Bora (Jetta IV). Jetzt heißt er wieder Jetta (V).

In Mexico hatte der Jetta I den Namen Atlantic; vom II bis zum IV hieß er Jetta, und jetzt heißt er auf einmal Bora. Neben dem neuen Bora wird noch der "alte" Jetta IV als Jetta verkauft; das läuft parallel (ist wohl von General Motors und ihrem Chevy/Corsa-Schwindel abgeguckt).

Wer nicht weiß, von welchem Jetta V ich rede: Guckst Du hier.

Ich persönlich finde den Bora häßlicher als den Vor-/Doppel-Gänger Jetta - oder ist der Jetta der Neue und der Bora der Alte? Wo? In Deutschland oder in Mexico? Hä?

Was gehört zu welchem Konzern? (X): Comercial Mexicana

Zur Comercial Mexicana gehört:

- Comercial Mexicana (Supermärkte)
- Mega Comercial (Supermärkte)
- Bodega Comercial (Supermärkte)
- Sumesa (Supermärkte)
- Restaurantes California (Restaurants)
- Costco (joint venture) (Supermärkte mit Club-Mitgliedschaft)

Freitag, August 19, 2005

Frust, Nervosität und Depression wegen fehlender Befriedigung

Die Studie Primer Estudio de Comportamiento Sexual des Instituto Mexicano de Sexología A.C. gibt folgende Zahlen bekannt:
- zwischen 30 und 40% der mexicanischen Frauen haben nie oder fast nie einen Orgasmus gehabt,
- etwa 70% der Männer und etwa 28% der Frauen haben mindestens einmal eine außer-eheliche Affäre gehabt.

Die Studie basiert auf 1.600 Befragten aus 27 mexicanischen Bundesstaaten.

Das heißt, wenn man 1+1 zusammenzählt, dass die fremdgehenden Frauen mehrere Männer (rein rechnerisch durchschnittlich mehr als 2) haben. Taugen mexicanische Liebhaber etwa nicht zur Befriedigung ihrer Geliebten? Que onda mit dem "Latin Lover"?


In einer anderen Studie befragte das Instituto de Enseñanza Superior e Investigación Sexológica (Imesex) 1.800 Jugendliche mit folgendem Ergebnis:

- erste sexuelle Erfahrungen: Mädchen mit 15 Jahren; Jungs mit 14 Jahren

Konsequenz: mehr als 600.000 Mädchen unter 19, die schon Mutter sind. Jedes Jahr werden 500.000 Jugendliche schwanger und von diesen werden durchschnittlich 300.000 Kinder geboren (was mit dem "Rest" passiert (Abtreibung??), steht nicht im Artikel).

(über El Universal)

Donnerstag, August 18, 2005

Bitte keine F**king-Schilder mehr klauen

In Österreich gibt's einen Ort namens Fucking, dessen Ortsschilder ständig von britischen Touristen gestohlen werden.
Der Artikel dazu hier.

Kartographen werden der political correctness wegen demnächst gebeten, den Ort so auszu-x-en wie im Artikel.
Wenn also in der nächsten Österreich-Karte ein Ort namens F**king auftaucht, wisst Ihr, dass es sich um Fucking und nicht um den F-König handelt. ;) LOL

P.S. Mal schauen, ob ich jetzt durch die Benutzung des F-Wortes nicht bei Google Ads abgeblockt werde...

Die Katastrophe von Rotterdam

Ja, ich geb's zu: ich bin ein Deutschland-Verräter. Beim Fußball zumindest - und das seit Berti Vogts als Bundes-Trainer vor die Tür gekickt worden ist. Seither gibt es eher Bundes-Träner - zum Heulen.

Jürgen Klinsmann auch (ich kommentierte). Mr. Optimism: grins-grins, lächel-lächel.

Und dann war da noch nach dem meiner (!) Meinung nach mediocren ConfedCup-Abschneiden (auch das kommentierte ich) ein "Freundschafts"-Spiel in den Niederlanden (wobei man im Fußball garantiert nicht von "Freundschaft" zwischen D und NL sprechen kann).
Weil Klinsmann für seine Junge-Gurken-Abwehr gehänselt worden war, stellte er diesmal Saure Gurken aus Rüdi's (Lieblingshit: "Schüss, Rüdi Völler!") Zeiten auf: Wörns und Hamann.
Ergebnis: genauso krumme Füße, aber offenbar auch gar keine Lust zu spielen. Sind denen die Jungspunde im Team zu albern?

Weiß der Kuckuck, und ich kommentiere das nicht weiter (außer das: Hup Holland Hup! Jij word de kampioen! - naja, bin halber Holländer und dann auch noch 3 km Luftlinie von der NL-Grenze aufgewachsen ;) ) und verweise auf einen Artikel aus der taz. Titel: "Überforderte Pennäler".

"Kommunikationsverarschung des Wählers"

Gerade bei Spiegel Online gefunden.

Sollte man mal in's Spanische übersetzen und mexicanischen Politikern unter die Nase reiben; vor allem den ersten Abschnitt - die sind an diesem Punkt nämlich schon seit Jahren angekommen.

P.S. Gestern ist Demetrio Sodi aus der PRD ausgetreten. Begründung: "Die PRD hat die Richtung geändert, und ist nun fest in der Hand einiger weniger mit persönlichen Ambitionen und einer Gruppe, die keine Kritik zuläßt außer Zustimmung. Ich kann weder zusammensein noch mich verbrüdern mit diesen Mafias, die wie zu PRI-Zeiten ihre Macht und ihre Regierungs-Posten mißbrauchen, um das öffentliche Leben in der Stadt zu pervertieren."

Mehr im El Universal.

Mittwoch, August 17, 2005

Neues Bier: Cerveza Tropical

Vor ein paar Tagen sah ich es zufällig in einem Comercial Mexicana-Supermarkt: das neue Billig-Bier der Grupo Modelo namens Cerveza Tropical.

Laut Pressemitteilungen will sich Modelo der ausländischen Konkurrenz der Billig-Biere wie Gallo (Guatemala), Golden Pils (Belgien), Baron Pils oder Marlyn's Beer (beide Niederlande) stellen und bietet Cerveza Tropical mit 3,0% Alkohol zu einem Preis von 29,90 Pesos (d.h. immer noch teurer als die Konkurrenz).

Ich habe dieses Zeugs nicht gekauft, aber die "Konkurrenz" kenne ich auch nicht - weder Guatemala noch die Niederlande sind für gute Biere bekannt. Übrigens steht auf der Zutaten-Liste des Gallo Zucker.

Jetzt ist's ja fast so wie in Deutschland: Willkommen, ALDI's Rache!*


* ALDI's Rache nannten wir während meiner Wehrdienst-Zeit das Karlskrone Pils-Dosenbier vom ALDI.
Warum? Weil man am nächsten Tag immer so einen dicken Schädel hatte... - ALDI's Rache halt für's Billig-Bier-Kaufen. :)

Kaffee in Mexico

Viel Kaffee-Trinker-Kultur gibt's in Mexico nicht.
Er wird ja auch erst seit Anfang des 19. Jahrhunderts im Land angebaut; zuerst in die Gegend um Coatepec (bei Xalapa, Ver.) und drang dann nach und nach bis Córdoba, Ver. und in den Süden bis in die Gegend um Tapachula, Chis. vor.

Trotzdem gibt's guten Kaffee im Land, z.B. der aus den obengenannten Gegenden. Besonders in Chiapas versuchen indígena-Kooperationen, ihn organisch (sprich: ohne Pestizide & Co.) anzubauen und "fair" zu verkaufen (siehe auch dieser Beitrag).

In Elektrogeschäften wie Viana oder Elektra kann man Kaffeemaschinen kaufen (entweder mit Körbchen- oder konischem Filter). Das ist schön und gut, aber an die notwendigen Filtertüten (v.a. die konischen) kommt man oft schwer heran (Tip: aus Deutschland mitbringen lassen); auswaschbaren Mehrweg-Filtern, die man aus Deutschland kennt, ist sehr schwer beizukommen (ich habe aber einen hier im Centro Histórico des D.F. (Calle Artículo 123) bekommen).

Mit Trink-Kultur ist's aber leider nicht so weit her. In den meisten restaurancitos, selbst in den Anbaugebieten, bekommt man, wenn man zum Frühstück einen Kaffee bestellt, eine Tasse heißes Wasser und ein Glas gefriergetrockneten Nescafé hingestellt.
Bei Ketten wie Vips oder Sanborns gibt's einen labberigen Kaffee, der vorher z.T. stundenlang auf Heizplatten vor sich hin verdunstet ist (so wie man das aus den US-road movies kennt) und manchmal sogar "verbrannt" schmeckt.

Ausnahmen bestätigen -wie immer- die Regel. So gibt's überall im Land kleine (oder auch größere) Röstereien, die in ihrem angeschlossenen Café guten Filterkaffee servieren; vom hellen turco bis zum starken cubano.
Beispiele, die mir gerade so in's Gedächtnis kommen, sind Café Habana (Bucareli/Ecke Morelos, Centro) oder El Jarocho in Coyoacán, aber es gibt viele, viele mehr.
Dort kann man oft auch wirklich frisch gerösteten Kaffee kaufen; sogar Mischungen werden gemacht und auf Wunsch im Moment des Kaufs gemahlen.

Dienstag, August 16, 2005

Neuer Rekord für dicke Mexicaner


Es scheint schon fast, dass sich dieses zu meinem Lieblings-Thema entwickelt... ;)

Der neueste OSZE-Bericht namens "OECD Health Data 2005" (oder zumindest der Teil, der kostenlos zur Verfügung steht) zeigt sie, die neue Platzierung Mexico's in der Liste der "dicksten Länder" der Welt: Platz 2, gleich hinter den USA.

Wir klatschen Beifall. :(

In den USA sind 30,6% (Stand: 2002) der Bevölkerung fettleibig (unangefochten Platz 1 dank McKotz & Co.); in Mexico sind es (man halte sich fest angesichts der Tatsache, dass es jede Menge Menschen in der sierra gibt, deren Einkommen gerade einmal für einen taco de frijoles und einen Becher pulque ausreicht) ganze 24,2%. Und das war im Jahre 2000. (Deutschland hat übrigens 12,9% Fette.)

Herausgefunden wurde auch, dass Bier-Konsum nichts mit Fettleibigkeit zu tun hat. Mexico ist unter den 30 untersuchten Ländern das vorletzte im jährlichen Alkohol-pro-Kopf-Konsum.

Die Nachricht stand heute im Reforma, aber da ich die Ausgabe momentan nicht hier habe und sie im Internet nur gegen Bezahlung verfügbar ist, muss ich Leute, die genauere Daten haben wollen, hier vertrösten.
Falls ich die Zeitung in die Hand bekommen sollte, wird in diesem Beitrag ergänzt.

P.S. vom 17.8.: Dank la vida trendy ist der Artikel in den comments nachzulesen.

Schwarzer US-Bürgerrechtler: Fox hat Recht

Der Schwarzen-Bürgerrechtler Louis Farrakhan, Initiator des "Marsches der Million Männer" nach Washington im Jahre 1995 (um zivile Bürgerrechte zu schützen), bestätigt Präsident Fox' Äußerungen, dass "mexicanische Einwanderer in den USA Arbeiten machen, die nicht einmal die Schwarzen machen wollen".
Wegen seiner Äußerungen wurde Fox von US-Schwarzen-Bürgerrechtler Jesse Jackson und der US-Regierung scharf kritisiert (Jackson kam sogar zu einem Besuch nach Mexico), und für die Opposition war das natürlich ein gefundes Fressen, um auf Fox einschlagen zu können.

Farrakhan sagte, die Schwarzen seien im Moment schlimmer als jede andere ethnische Gruppe in den USA. "Warum so sensibel, wenn jemand mal die Wahrheit sagt?", fragte er während des Gebets in einer iglesia bautista.
Schwarze haben in der langen Zeit der Sklaverei soviel Baumwolle gepflückt, dass sie heute denken, sie hätten es nicht nötig in Californien Früchte zu ernten. Er rief dazu auf, dass sich hispanos und Schwarze zusammentun, um das anzubieten, was heute von Asiaten angeboten wird; außerdem mahnte er, dass sich Schwarze nicht gegenseitig umbringen sollten.

Mehr in La Crónica.

Bendito Telmex...

Seit mehr als 5 Jahren bin ich Kunde bei Telmex und in der Zeit habe ich vielleicht 5x die Telefon-Rechnung nicht pünktlich gezahlt. Jedesmal wurde ein oder zwei Tage nach Fälligkeitsdatum die Leitung gesperrt, so dass ich zwar noch angerufen werden konnte, aber nicht mehr selbst anrufen konnte (Taktik eines Monopolisten).
Das ist aber in den letzten zwei Jahren nicht einmal vorgekommen.

Außerdem: irgendwann im April erhielt ich einen Brief, dass ich doch so ein guter Kunde sei, und man mir deshalb 3 Monate lang irgendwelche digitalen Services gratis geben würde (natürlich mußte man sie rechtzeitig kündigen, sonst würden sie auf der 4. Monatsrechnung erscheinen - und was für ein Ärger es war, diese zu kündigen, erzähle ich besser nicht (soviel zum Zeitalter der Kommunikation, in dem man nur mit blöden Maschinen redet, die einen nie dahin bringen, wo man hin will, man von Hinz nach Kunz durchgestellt wird und das "freundliche Fräulein" am anderen Ende Dich eine halbe Stunde warten läßt).

Letzten Samstag, ein Tag, an dem Telmex geschlossen hat, war meine Telefonrechnung fällig. Gestern nachmittag wurde der Anschluß gesperrt. Komplett.
Wenn man bei mir anruft, sagt eine freundliche Stimme: "Verehrter Kunde, der Anschluß, den Sie gewählt haben, ist fuera de servicio. Es ist nicht nötig, dies zu melden. Danke."

Grrrr.

Ein Bekannter, ein hohes Tier in einer der Firmen der Grupo Carso, meinte letztens zu mir: "Telmex ist die beste Telefon-Firma in Mexico." Nach einer kleinen Diskussion mußte ich zugeben, dass er Recht hat.
Warum? Alle anderen sind noch schlimmer. Also ist Telmex die beste. Dass sie immer noch hundsmiserabelen Service bietet, steht auf einem anderen Blatt. Das sagt auch mein Bekannter.

Na denn: Husch-husch zu Telmex; Rechnung bezahlen...

Montag, August 15, 2005

Mit dem Fahrrad unterwegs (II)

Nach meinen leidvollen eigenen Erfahrungen habe ich einmal die Augen offen gehalten, um herauszufinden, warum Autofahrer so schlecht auf Radfahrer zu sprechen sind, und ich muß zugeben: mit vielem haben sie absolut Recht.

Um's kurz zu machen: Radfahrer in Mexico fahren wie und wo sie wollen.
  • Beispiel 1: wenn sie gegen den Verkehrsfluß auf einer Einbahnstraße unterwegs sind, fahren sie, als ob sie Wegerecht hätten, schneiden die "rechtmäßigen" Fahrer, kommen unvorhergesehen und ohne Rücksicht auf niemanden zu nehmen aus Seitenstraßen und Einfahrten; sogar Fußgänger, die in einer Einbahnstraße natürlicherweise nur in eine Richtung sehen, bevor sie die Straße überqueren, werden skrupellos über den Haufen gefahren und sogar noch beschimpft.

  • Beispiel 2: sie fahren auf der Straßenseite, die sie gerade als die "bequemste" auserwählt haben und kreuzen auf die andere Seite, ohne sich umzuschauen.

  • Beispiel 3: nachts hat kaum ein Fahrrad Licht; geschweige denn einen einfachen Reflektor. Trotzdem wird gefahren, als ob es Tag wäre (siehe Beispiel 1 und 2), mit dem Unterschied, dass einen jetzt die Autofahrer gar nicht oder erst extrem spät sehen.

  • Fazit: Radfahr-Kultur ist praktisch gleich null. Radfahrer kennen oft nicht einmal die elementarsten Verkehrsregeln und/oder se hacen guajes (auf deutsch: Dat is denen driet ejal.).
    Da kann man viele der Reaktionen der Autofahrer verstehen. Eine Rechtfertigung für lebensgefährliche Fahrmanöver und Witzchen ist das allerdings nicht.

    Der IMSS und die Menschenrechte

    Die mexicanische staatliche und für jeden in nómina bezahlten Arbeitnehmer obligatorische (ob man will oder nicht) Krankenversicherung des Instituto Mexicano del Seguro Social (IMSS) erarbeitet gerade -zusammen mit der nationalen Menschenrechts-Kommission- ein Programm gegen medizinische Vernachlässigung durch IMSS-Ärzte, damit die derechohabientes (d.h. die Beitragszahler) endlich einen ordentlichen Service bekommen für den stattlichen Betrag, den der IMSS von ihnen kassiert.

    Jetzt soll es endlich möglich sein, den IMSS in Regress zu nehmen für ärztliche Fehler, Vernachlässigungen und sonstige, täglich vorkommende Schlampereien in dieser "Institution".

    Die Oma meiner Frau, die nach einer Operation in der Trauma-Klinik Lomas Verdes wegen fahrlässiger Handhabung durch die Krankenschwestern im Januar 2001 verblutet ist, macht das Ganze leider nicht wieder lebendig.

    Kann ich jetzt endlich dem diensthabenden Arzt eins auf die Mütze geben, wenn er mich mit einer schweren Grippe stundenlang im zugigen Gang der IMSS-Klinik sitzen lässt, während er sich genüsslich sein "Käffchen" trinkt? - Schön wär's...

    Mehr bei La Jornada.

    Bailando...


    Da haben die Fernseh-Sender Televisa und TV Azteca mal wieder die gleiche Idee (abgeguckt); jetzt gibt bei den Televisas die Tanz-Veranstaltung Bailando por un sueño und bei den Aztecas Bailando por un millón - beides Wettbewerbe, bei denen das Publikum per 01900-Nummer (teuer, teuer) wählt, welches Tanzpaar in der nächsten Sendung wiederkommen darf.

    Bei Televisa sieht man Adal Ramones als conductor - ganz ungewohnt ohne seine omni-präsente Baseball-Kappe diesmal mit schmieriger Gel-Frisur und Anzug; bei TV Azteca, deren Titelsong irgendetwas von "... a nosotros los mexicanos nadie nos enseña bailar..." trällert, führen ausgerechnet zwei Ausländer durch's Programm (eine gewisse Aylin Mujica, Cubanerin und ein Argentinier).

    Eins ist klar: lächerlich machen sich beide Sender.

    P.S. Jetzt kloppen sich beide Sender auch noch, wer denn nun besseren Ideen-Klau betrieben hat... LOL

    Freitag, August 12, 2005

    Bundestagswahl: 34 Parteien zugelassen

    Neben den altbekannten und nicht-zu-viel-taugenden Parteien sind u.a. zugelassen worden:
    • Bayern-Partei

    • die Grauen

    • Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative

    • Anarchistische Pogo-Partei Deutschlands (APPD)

    Na, das sind doch mal ein paar Alternativen zu CDU, SPD, FDP, Grünen und Kumpanen, oder? ;)

    Die "Partei der Nichtwähler" ist übrigens nicht zugelassen worden - aber die hätten ja sowieso keine Stimme bekommen, weil ihre Anhänger eben nicht wählen...

    (über tagesschau.de)

    Das zur Zeit wichtigste Wort...



    ¿Que onda, güey?

    (gefunden auf Flickr)

    D.F.-PRD: seltsames Demokratie-Verständnis

    Nachdem die Partei PRD letztes Jahr in einem -ihrer Meinung nach absolut legitimen- anarchistischen Akt für mehr als 24 Stunden die Honorable (?) Cámara de Diputados besetzt hatte, zeigte sie gestern wieder einmal ihr seltsames Demokratie-Verständnis, das davon ausgeht, dass das Volk immer dann Recht hat, wenn es der Partei auskommt.

    Eigentlich müßte das D.F.-Stadtparlament, die Asamblea Legislativa del Distrito Federal, über die Stadt-Entwicklungspläne (Programas de Desarrollo Urbano) der delegaciones entscheiden. Die PRD ging aber den "kleinen Dienstweg", verhinderte dadurch Proteste der Anwohner (zumindest bei der Entscheidung) und beschloß die Pläne einfach so.

    Wie das legal gemacht werden konnte?
    Ganz einfach: man setzt die Debatte extrem kurzfristig an und beruft sämtliche Oppositions-Parteien erst Minuten vor dem Termin der Beschlußnahme zusammen (während die eigene Partei schon Stunden vorher von dem Termin weiß), und weil dann zur angesetzten Uhrzeit noch niemand der Opposition im Parlament sitzt, beschließt die PRD mit ihrer Mehrheit die Entwicklungs-Pläne.

    Violá. Demokratie á la PRD.

    Dass dabei illegale Landnahme durch PRD-nahe Gruppen (immerhin 43,2 ha.) legal gemacht wird und paracaidístas in eigentlich geschützten Naturzonen jetzt das Recht bekommen, dort zu leben, ist dabei nur ein "kleiner" Nebeneffekt.

    (mehr dazu im El Universal (gemäßigt) und in La Crónica ("etwas" säuerlich))

    Donnerstag, August 11, 2005

    In eigener Sache: kurzzeitige Einschränkung für Kommentare

    Offenbar bin ich entdeckt worden: innerhalb kürzester Zeit wurden mir zwei Kommentare dieser unliebsamen Leute, die einen mit ungebetenem Werbe-Müll belästigen, in den Beitrag Zensierter MTV-Werbespot geschrieben.

    Deswegen sehe ich mich gezwungen, die Möglichkeit, Kommentare zu schreiben, kurzzeitig einzuschränken auf registrierte blogger.com-Benutzer.

    Ich hoffe, ich kann damit eine Plage abwehren...

    Zensierter MTV-Werbespot

    Der folgende Spot lief angeblich nur ein einziges Mal im TV-Sender MTV, bevor er von der US-Regierung abgesetzt wurde (ob das wirklich stimmt oder ob es sich um eine urban legend handelt, weiß ich nicht).


    Text:
      - neben den Türmen: 2,863 dead
      - auf dem Pappschild des Bettlers: HIV+ please help
      - neben dem Bettler: 40 million infected worldwide

      The world united against terrorism.
      It should do the same against AIDS.



    Text:
      - oberhalb der Türme: 2,863 dead
      - neben dem Kind: 824 million undernourished people in the world

      The world united against terrorism.
      It should do the same against hunger.



    Text:
      - neben den Türmen: 2,863 dead
      - neben dem Mann: 630 million homeless people in the world

      The world united against terrorism.
      It should do the same against poverty.


    P.S. Übersetzt bzw. re-engineered ;) aus dem Spanischen bzw. dem wenigen, was ich im Internet zum Thema finden konnte. Einiges des Textes könnte nicht ganz genau mit dem Original übereinstimmen - der Sinn ist aber klar, oder?
    Für weiter interessierte lege ich die .pps-Datei hier zum Download ab.

    Jetzt offiziell: Korruption ist kulturell bedingt

    Der Regierungs-Sprecher Rubén Aguilar hat erklärt, dass die Korruption in Mexico eine kulturelle Praxis ist, der nicht nur die Behörden verfallen, sondern auch breite Schichten der Gesellschaft und dass es viele Jahre dauern wird, diese "Kultur" zu korrigieren: "Und weil das nicht nur eine Übung des guten oder schlechten Willens ist, muss die institutionelle Struktur des Staates perfektioniert werden, um diese Praxis zu verhindern."

    Die Studie Corrupción en las Pequeñas y Medianas Empresas, erarbeitet von der Firma CEI Consulting & Research, ergab folgende Ergebnisse:

    • das durchschnittliche Alter eines Mexicaners, in dem er seine erste mordida zahlt (z.B. um Lehrer zu bestechen): 12 Jahre

    • Prozentsatz der Bevölkerung zwischen 10 und 15 Jahre, die schon einmal bestochen haben: 15%

    • Wahrscheinlichkeit, dass ein Mexicaner mindestens einmal im Leben besticht: 87%


    • durchschnittliche Anzahl der mordidas, die täglich von mittleren und kleinen Firmen gezahlt werden: 507

    • durch Korruption verursachte jährliche Kosten für die Firmen: 43 Milliarden US-Dollar (!)
      (das entspricht 12% des Bruttoinlandproduktes (BIP))

    • Prozentsatz der mittleren und kleinen Firmen, die regelmäßig "inoffizielle" Zahlungen an Staats-Bedienstete leistet: 43%
      (davon sind 57% Gemeinde-/Stadt-Bedienstete, 36% Bedienstete des Bundesstaates und 18% Bundes-Bedienstete)

    • Prozentsatz der jährlichen Einnahmen, die für Korruption (illegale Zahlungen, "Bearbeitungen" und "Services") bestimmt sind: 10% (das sind 29,7 Milliarden US$ = 4,5% des BIP)

    • Prozentsatz der potentiellen Anleger in den letzten 5 Jahren, die wegen der Korruption entschieden, nicht in Mexico zu investieren: 35%

    (mehr dazu in der El Universal-Notiz "Reconoce Presidencia corrupción como práctica cultural" und im Artikel "Las empresas pagan al día 507 sobornos")

    Mittwoch, August 10, 2005

    Sterbehilfe

    Auswandern aus Deutschland



    Der Artikel im Spiegel Online beginnt so:
      "Noch nie in der Nachkriegsgeschichte haben so viele Deutsche die Heimat verlassen wie im Jahr 2004, um im Ausland neu anzufangen..."

    Weiter unten steht dann:
      "Es waren 150.000 - laut Statistischem Bundesamt ein "Rekord". Die Menschen flüchten vor der Arbeitsmarktmisere in Deutschland, forschen in den USA, kellnern in Österreich, werden Manager in Peking, Brückenbauer in Ägypten. Besonders beliebt ist seit dem EU-Beitritt Polen, auch weil dort viele deutsche Firmen Niederlassungen eröffnet haben.

      Die Auswanderer heutzutage haben es so leicht wie keine Generation zuvor. Sie wissen, was auf sie zukommt, halten über Telefon und Internet Kontakt zu den Daheimgebliebenen, sind von denen sowieso nur ein paar Flugstunden entfernt. Sie bewegen sich souverän im globalen Dorf.

      (...)
      Heute ist die Zahl derjenigen, die jährlich aus Deutschland fortgehen, ungefähr so hoch wie zu Zeiten der Massenauswanderung im 19. Jahrhundert. Doch anders als damals kehren etliche nach einigen Jahren wieder nach Hause zurück.

      150.000 Deutsche gingen 2004 weg, zugleich zog es 100.000 wieder heim. Herbert Lohbauer war einer von ihnen.
      "Die Heimat", schrieb Friedrich Schiller, "ist also wohl das Teuerste, was Menschen besitzen.""

    Wer weiß, Herr Schiller...

    Microsoft warnt vor Sicherheitslücken in Windows

    Gäääääääääääääähn!
    Falls das jemanden interessiert: hier.

    Think different. LOL

    Dienstag, August 09, 2005

    "Vale Vergara": Lied-Text

    Hier ein Auszug aus dem neuen Lied von Molotov (unten die Übersetzung):
      A mí me vale vergara el Guadalajara
      Vale vergara estoy hecho en CU
      Vale vergara el Guadalajara
      Vale vergara estoy hecho en CU

      Estadio de futbol te vale un millón
      Equipo en primera seguro un quiñón
      Ver a tu equipo ser el bicampeón
      No tiene precio de nominación

      Ser el dueño del balón
      Comprar al equipo de más tradición
      Usted no manda en nuestro corazón
      No mezcle negocio con nuestra pasión

    ___
      "Vergara und Guadalajara sind mir scheißegal
      Vergara ist mir scheißegal, ich bin in der CU gemacht
      Vergara ist mir scheißegal
      Vergara ist mir scheißegal, ich bin in der CU gemacht

      Das Fußballstadion hat ihn eine Million gekostet
      ein erstklassiges Team bestimmt 5 Millionen
      aber Dein Team Doppel-Meister werden sehen
      hat keinen Preis und keinen Betrag

      Besitzer des Balls sein
      den Verein mit der größten Tradition kaufen
      Sie befehligen nicht unser Herz
      vermischen Sie nicht Geschäft mit unserer Leidenschaft"

    P.S. Es gibt übrigens einen kleinen Streit zwischen Molotov und Jorge Vergara: weil Vergara keinen Betrag festgelegt hatte, den er verwetten wollte (Molotov wäre ummesonz aufgetreten und hätte die Einnahmen komplett an die wohltätige Organisation gespendet), legten die Molotovs einfach kurz vor Spielbeginn die Summe auf 1.000.000 Pesos fest. Vergara will aber nur von etwa 400.000 Pesos gewußt haben, weil das das ist, was ein Bandmitglied am 3. August gesagt hatte. Vergessen hat er offenbar, dass ihn die Molotovs gebeten hatten, seinen Wetteinsatz zu nennen.

    Der Gouverneur von Guerrero outet sich als Feigling


    "Gouverneur von Guerrero: gegen die Drogenmafia komme ich nicht an"
    So tituliert heute die Zeitung La Jornada.
    Weiter unten steht dann:

    " 'Ich gebe mich geschlagen. Wenn das heißt, dass ich ein schlechter Politiker bin, dann Pech gehabt', sagt er."

    Oh, Mann! Und ein solcher Vollidiot ist Regierungs-Chef in Guerrero? Da müßte eigentlich wieder der Präsident eingreifen und diesen maldito hijo de su pu.. madre absetzen.

    "Ich gebe mich geschlagen." - Wer glaubt er eigentlich, wer er ist? Ein einfacher Möbelschlepper, der ein Klavier nicht heben kann?
    Da sind Millionen von Menschen, die dachten, der PRD-Mann Zeferino wäre besser als das korrupte und unfähige Pack der PRI, und dann kommt nach kürzester Zeit (der Mann wurde erst im Januar 2005 gewählt) heraus, dass dieser "Heilsbringer" zwar vielleicht (noch!) nicht korrupt, aber dafür ein heulsusiger Feigling ist, der sich am Liebsten gleich unter Mama's Rock verstecken würde.
    "Wenn das heißt, dass ich ein schlechter Politiker bin, dann Pech gehabt." - Pech gehabt? Diese Arroganz und Gleichgültigkeit den Bürgern des Bundesstaates Guerrero gegenüber ärgert mich dermassen, dass ich am liebsten dazu aufrufen würde (tue ich aber ausdrücklich nicht), den Mann an den Haaren aus seinem Palast zu schleifen und ihn in aller Öffentlichkeit kräftig zu foltern (ohne ihn zu töten) - damit er am eigenen Leib verspürt, was sein Auftrag als Gouverneur ist: den Rechtsstaat aufrecht zu erhalten.
    Ihm ist nämlich scheißegal, was mit den Leuten im Land passiert, solange er seine 20 Limousinen, 30 Leibwächter, ein gesichertes Einkommen, tolle Häuser mit Swimming-Pool, das beste Essen,... hat, während seine Wähler ihm ihre Stimme gegeben und auf eine Verbesserung ihrer (und nicht seiner) Lebensbedingungen gehofft haben.

    Grrrrrr!

    (der La Jornada-Artikel dazu hier)

    Achtung! Deutsh Mashin!


    Am Samstag entdeckt: ein Ingersoll-Rand-Kompressor, der angeblich deutsch ist (was mir neu wäre: Ingersoll-Rand ist eine Firma "100 por ciento gabacho").
    Sei's drum: gleich wird das Klischée bedient und dem operador eingeredet, dass man ordentlich und gewissenhaft sein muss, damit das Teil nicht kaputtgeht. LOL



    Übersetzung des Schilds:
      Deutsche Maschine

      Obligationen des Operators:
      - Einheit sauber halten
      - täglich den Öl- und Kühlwasserstand prüfen
      - platte Reifen reparieren
      - nur zentrifugierten Diesel, sauber und ohne Wasser, einfüllen
      - prüfen, ob der Kraftstoff-Tank nicht schmutzig ist und kein Wasser enthält
      - täglich den Luftfilter entlüften
      - Inspektion alle 30 Tage
      Hinweis: niedriger Kraftstoff-Stand verursacht Ausfälle der Einheit

    Montag, August 08, 2005

    EZLN-Sub Marcos nennt López Hablador "Betrüger"

    Nach 5 Jahren Abstinenz erschien subcomandante Marcos erstmals wieder in der Öffentlichkeit und nannte den PRD-Präsidentschafts-Kandidaten Andrés Manuel López Hablador einen "Betrüger, gegen den der EZLN mit allen Mitteln kämpfen" werde.
    "Wer für die PRD ist, kann nicht Pro-EZLN sein. Wir werden mit allen Mitteln das zurückholen, was uns diese Partei [die PRD], die sagt, sie sei links, aber in Wahrheit aus einer Gruppe Skrupelloser besteht, in den letzten 12 Jahren angetan hat. Sie [die Partei] hat uns betrogen ab dem Moment, in dem wir auf die Bewegung von [Cuauhtémoc] Cárdenas gesetzt haben. Jedwedes Argument, wir würden die Kandidatur von López Obrador unterstützen, ist zum Scheitern verurteilt mit uns. Möglicherweise sagen sie, López Obrador stiehlt nicht, aber er hat ein Team, das bewiesen hat, das es es sehr gut und immer besser kann", sagte der sub. Für Marcos ist López Hablador "El Innombrable".

    Mehr dazu im El Universal, La Crónica, La Jornada, Milenio, ...

    DF-Kriminalitäts-Statistik

    Informationen der Zeitung La Crónica (sehr López-Hablador- und DF-PRD-kritisch) von einem Informanten der Procuraduría General de Justicia del Distrito Federal (PGJDF) zeigen für das erste Halbjahr 2005 folgende Statistik:
  • Auto-Diebstahl: 14.322 Anzeigen; 252 (1,75%) Verhaftungen

  • Personen-Überfälle: 8.356 Anzeigen; 876 (10,48%) Verhaftungen (wird sehr selten angezeigt, vor allem weil Polizisten oft Komplizen sind und die Täter beschützen)

  • Sexual-Delikte: 1.898 Anzeigen; 638 (33,61%) Verhaftungen

  • Mehr dazu im Artikel selbst.

    Pumas schlägt Chivas 1:0

    ... und Jorge Vergara hat die Wette verloren und muß seine Schuld begleichen. Daran erinnerten ihn die Band-Mitglieder von Molotov; in einem Forum diskutieren Leute, ob er die Wettschuld einlöst oder nicht (der beste ist der allererste Kommentar von "José"... LOL).

    Pumas-Spieler Aílton (nein, das ist ein anderer als der Ex-Schalker; dieser hier weiß sich zu benehmen) hob nach Spielende das Trikot und zeigte seinen T-Shirt-Aufdruck: "Tor für die Erziehung von Klein-Jorge". LOL

    Mehr über den Spielverlauf hier.

    Bewiesen: Manner können Frauen gar nicht zuhören

    Ständig werden wir armen Männer von unseren Frauen angeraunzt, weil wir ihnen angeblich absichtlich nicht richtig zuhören.
    Das ist -endlich wissenschaftlich erwiesen- schlichtweg falsch.

    Laut einer Studie der Uni Sheffield (England) ist das männliche Gehirn aufgrund seiner Beschaffenheit nicht fähig, die größere Bandbreite akustischer Wellen bei höheren Frauenstimmen so einfach zu entziffern wie die Bandbreite männlicher Stimmen.

    Endlich, endlich brauchen wir keine Ausrede mehr, wenn wir unseren Frauen nicht zuhören... ;) LOL

    (mehr dazu bei tagesschau.de)

    P.S. Aber ich will ja nicht fies sein und biete hier einen Führer an, in dem frau die verschiedenen Männertypen kennen- und/oder ablehnen lernt.; da ist z.B. "der Verliebte", "der reuige Ehemann" oder "der erinnernde Geschiedene", Männer, die frau meiden sollte, die, die langweilen und die, die nerven.

    Fazit des Artikels: Nicht alle Männer sind gleich, aber alle sind Schweine. Arme Frauen! ;) LOL

    Freitag, August 05, 2005

    Hier nix neues...

    Merkt man, dass ich momentan jede Menge zu tun habe? Ich hoffe, am Montag habe ich mehr Zeit, um hier etwas zu posten.

    Eine Empfehlung: Fohlen im Rausch... - das waren noch Zeiten. LOL

    Schönes Wochenende.

    Donnerstag, August 04, 2005

    "Me vale Vergara...": Molotov und Vergara wetten

    Als Molotov sang: "Me vale Vergara del Guadalajara, estoy hecho en CU", nahm man das bei den Chivas ganz schön krum (naja, der Refrain erinnert ja auch ein wenig an's männliche Geschlechtsteil).

    Trotzdem bewies Chivas-Besitzer Jorge Vergara Humor und schlug Molotov eine Wette um den Ausgang des Spiels Pumas gegen Chivas im Estadio Olímpico in der CU (Ciudad Universitaria) am kommenden Sonntag vor.
    Jetzt sind die Konditionen ausgehandelt:
    • wenn die Pumas verlieren, muß Molotov ein Konzert im Estadio Jalisco in Guadalajara geben; die eingenommenen Eintrittsgelder werden an eine Einrichtung zur Betreuung AIDS-infizierter Kinder gespendet.

    • verlieren die Chivas, spendet Jorge Vergara das potentiell für das Molotov-Konzert eingenommene Geld (also den gleichen Betrag) an die gleiche Einrichtung.

    Natürlich heizt die Wette den Ehrgeiz beider Teams an, am Sonntag zu gewinnen. Warten wir ab was passiert...

    Aber auf jeden Fall gilt: ¿Gatitos? ¡Ni madres!

    Was gehört zu welchem Konzern? (IX): Gebrüder Vázquez Raña

    Mario Vázquez Raña ist u.a. Mitglied des Internationalen Olympischen Komitées und Besitzer der OEM mit einem wichtigen Einfluß in der mexicanischen Medienlandschaft.
    Die Organización Editorial Mexicana (OEM) umfaßt:

    - 59 Tageszeitungen (u.a. ESTO, La Prensa, El Sol de México)
    - Trato Directo (Anzeigen-Zeitung)
    - CIPSA (Druck-Papier)

    Marios Bruder Olegario Vázquez Raña besitzt:
    - Hospitales de los Ángeles (Privat-Krankenhäuser)
    - Grupo Imágen (Radio-Sender: u.a. FM90.5 und 98.5)

    Mittwoch, August 03, 2005

    Kandidatenwatch zur Bundestagswahl 2005

    Die Initiative Mehr Demokratie aus Hamburg hat sie jetzt online gestellt: ihre Webseite Kandidatenwatch, die zu mehr politischer Transparenz beitragen soll.

    Dort werden sämtliche Bundestags-Direktkandidaten für die kommende Bundestagswahl am 18.9.05 vorgestellt, die Bürger können Fragen stellen und bekommt diese (möglicherweise) beantwortet - auf der Seite wird angezeigt, wieviele Fragen dem jeweiligen Kandidaten gestellt und wieviele beantwortet wurden; ein kleiner "Anstoß" für die Politiker also, sich anzustrengen.

    Ich finde das eine gute Idee; vorher kannte man "seine" Kandidaten gar nicht (oder nur von irgendwelchen Zettelchen, die man in der Fußgängerzone in die Hand gedrückt bekam, und die man gleich in den Müll warf) und in der Wahl-Kabine mußte man immer würfeln, bei wem man denn nun das Kreuzchen machte (Das ist ein Scherz! Natürlich habe ich mich vorher immer informiert.).

    Also denn: jetzt gibt's noch weniger Gründe, nicht wählen zu gehen.

    (über tagesschau.de)

    P.S. 1988/89 habe ich meinen Wehrdienst abgeleistet, also meine staatsbürgerliche Pflicht für Deutschland erfüllt, und ich bin der Meinung, seither nur noch Rechte zu haben: eins davon ist das Wahlrecht, das mir die Pflicht gibt, auch zu wählen.
    Wie das im Ausland? Bitte hier nachschauen.

    Mexicanerinnen = fette Weiber?

    Ziemlich provokativer Beitrags-Titel, aber so erscheint es.

    Laut einer Studie der Clínica de Nutrición der Universidad Iberoamericana haben 52% der mexicanischen Frauen Übergewicht oder sogar Fettleibigkeit. Die gesundheitlichen Risiken sind bekannt - die ästhetischen auch. ;)
    Eine Expertin der Escuela Nacional de Trabajo Social der Universidad Nacional Autónoma de México (UNAM) führt weiter aus, dass Fälle von Anorexia und Bulimie in Verbindung mit Fettleibigkeit, die oftmals psychologische Gründe haben, zunehmen.

    Trotzdem nehmen nur 5% der etwa 25 Mio. Dicken professionelle Hilfe in Anspruch. 95% setzen auf Do-it-yourself, die Hälfte davon auf Grund von Fernseh-Werbesendungen (das sind die, die nach 23:00 Uhr von FatAway und anderen "Wundermittelchen" predigen), so der Generalsekretär der Sociedad Latinoamericana de Nutrición (SLAN) Capítulo México.
    Er sagte, 7 von 10 Mexicanern hätten Probleme mit Übergewicht, vor allem Frauen seien betroffen. Fettleibig sind 28,2% der Frauen über 20 Jahre, aber "nur" 18,6% der Männer über 20.

    Laut der Umfrage Encuesta Urbana de Alimentación en la Ciudad de México (1.600 Familien in der Stadt wurden befragt) treiben nur 8% der Bevölkerung das Minimum an Sport, um gesund zu bleiben; 92% machen (fast) gar nichts.

    (über El Universal und La Crónica)

    P.S.1 Jaja, ich habe leicht reden: BMI: 20,9.

    P.S.2 Als regelmäßiger Metro-Benutzer habe ich mich schon gefragt, ob man den wirklich Dicken (die, die doppelt so viel Platz wegnehmen wie ich) nicht doppelt zur Kasse bitten sollte: eine Waage vor den Eingang installieren; wer mehr als 100 kg wiegt, zahlt zwei Tickets. Wäre das nix? ;)

    Dienstag, August 02, 2005

    TV-Duelle: tagesschau.de's Rechenspiele

    Fernseh-Duelle, das langweiligste, was es im Fernsehen geben kann (gääääähn), scheinen für die SPD momentan sehr wichtig zu sein, so dass jetzt eine dümmliche Debatte darüber ausgelöst werde, wer wann wieviel Zeit dafür hat.

    Naja.
    tagesschau.de hat seine user befragt, mit folgendem Ergebnis: 28,5% sind für kein Duell und 45,5% wollen zwei Duelle. Schön und gut; nur dass die Redaktion das so zusammenfasst:
      "Bei unserer nicht repräsentativen Umfrage sprachen sich knapp 46 Prozent der rund 10.800 Teilnehmer dafür aus. Etwa 28 Prozent meinten, es solle gar kein Duell geben."

    Warum sind 45,5% gleich "knapp 46 Prozent" und 28,5% nur "etwa 28 Prozent"? Ist das tendenziöse Berichterstattung?
    Und ich dachte immer, die Tagesschau sei das Glanzstück an deutscher Objektivität...

    P.S. Hat jemand schon die SPD-Seite Die falsche Wahl gesehen? Man fühlt sich wie in Mexico: statt positiver Vorschläge werden nur die anderen mies gemacht. Für sowas gehen die Steuergelder drauf (inkl. Werbung über Google AdSense). Tsts.

    Postleitzahlen in Mexico

    In Deutschland ist das ein ganz normaler Service, aber hier in Mexico erfährt man seine Postleitzahl meist nur vom Nachbarn oder Vermieter, der -wie üblich- niemals nie sagen wird, dass er sie nicht kennt...

    Besser schaut man sie im Buscador de códigos postales en México nach.
    Sicher ist sicher.

    Bundesdance 2005

    Auf der Webseite der Süddeutschen Zeitung gibt es, passend zu den kommenden Neuwahlen, den Bundesdance 2005.
    Die Spitzenkandidaten Angela, Gerhard und Edmund zeigen, was sie tänzerisch so drauf haben. Der Witz ist zwar recht schnell weg, aber für ein kurzzeitiges Schmunzeln ist die Seite ganz gut - auch, um zu sehen, was für steife Säcke die Deutschen sind ( ;) - hähä).

    Also: rumklicken und die Puppen tanzen lassen.

    Fußball-WM 2006 im mexicanischen Fernsehen

    Als erster Fernseh-Sender hat sich TV Azteca zum Thema geäußert.
    José Ramón Fernández, Sportchef von TV Azteca sagte, der Sender hätte die Rechte für 30 der 64 Spiele erlangt und werde diese zeigen. Die anderen 34 Spiele sind für TV Azteca ebenfalls zugänglich und können in Zusammenfassungen, etc. verwendet werden.

    Nach dem 9.12.05, Tag der Gruppen-Auslosungen, werde entschieden welche Spiele außer denen der mexicanischen National-Elf live übertragen werden. "Sicherlich sehen wir Brasilien, Argentinien, Deutschland, Italien, England, Frankreich, Holland, Spanien; die starken Teams", sagte Fernández.

    (über El Universal)

    Montag, August 01, 2005

    Ahumada und die zugenähten Lippen

    Der Unternehmer Carlos Ahumada sitzt seit einiger Zeit wegen Bestechung in Untersuchungshaft. Die Mitbeschuldigten bei der ihm zur Last gelegten Straftat, z.B. die Herren Carlos Ímaz und René Bejarano -allesamt Politiker der D.F.-regierenden Partei PRD- wurden entweder gar nicht eingesperrt oder wurden von den D.F.-Behörden für unschuldig erklärt.

    Ich frage mich, wen Ahumada denn nun bestochen hat, wenn niemand schuldig ist und die entsprechenden Behörden alle Verfahren eingestellt haben. Etwa sich selbst? Ist das strafbar?

    Absurd ist es jedenfalls, dass Ahumada als einziger wegen dieses Falls noch im Knast sitzt (Bemerkungen zur zynischen Art und Weise eines gewissen Herrn López, Gesetze und "Demokratie" nur nach seinen Kriterien anzuwenden, erspare ich mir hier).
    Folgte man der Logik (selbstverständlich einer auf gesundem Menschenverstand und nicht Partei-Interessen basierenden) müßte er, ebenso wie die am compló beteiligten PRDler, auf freiem Fuß sein. Dem ist aber nicht so (...schon das falsche Parteibuch, Herr Ahumada...).

    Ahumada hatte schon einmal einen Hungerstreik begonnen, um gegen seine Haft und deren Bedingungen zu protestieren, ihn aber abgebrochen. Vor 12 Tagen hatte er einen neuen angefangen und angedroht, er würde sich die Lippen zunähen, um die Aussage zu verweigern (wozu sollte er auch aussagen, wenn alle anderen "unschuldig" sind?).

    Heute morgen hat er es tatsächlich getan.

    Deutsche in Mexico (I): Johann Cromberger

    Deutsche trifft man immer und überall auf der Welt - wie Pest und Colera haben sie sich auf dem ganzen Planeten verbreitet. Noch schlimmer ist, dass sie auch noch Einfluss genommen haben auf die Entwicklung in ihrem Gastland. (Nehmt das bloß nicht persönlich).

    In dieser kleinen Serie stelle ich bekannte (bereits verstorbene) Deutsche vor, die entscheidenden, nicht immer positiven Einfluss in/auf Mexico ausgeübt haben.

    Ich beginne mit einem der ersten, der in das Land investierte: Juan Cromberger (im Deutschen Johann Cromberger). Ob er jemals selbst nach Mexico kam, konnte ich nicht erfahren.

    Juan Cromberger, Drucker deutscher Abstammung, war bereits der Buchdrucker von Sevilla; er hatte Exklusiv-Lizenz zum Drucken und Vertrieb von Büchern in der Stadt. Dadurch hatte er Vermögen zur Verfügung, um in fernen Amerika eine Drucker-Werkstatt einzurichten, was damals wegen der Maschinen- und Papier-Kosten nicht billig war.

    Der erste Bischof Mexico's, Fray Juan de Zumárraga und der erste Vize-König von Neu-Spanien, Don Antonio de Mendoza, gaben den Anstoß und so wurde mit Cromberger ein Vertrag für 10 Jahre Exklusivität in Druck und Importation von Büchern in Amerika ausgehandelt.
    Er schickte einen hohen Angestellten seiner Firma, den Italiener Giovanni Paoli (Juan Pablos im Spanischen) nach Neu-Spanien, um die Werkstatt zu gründen und zu leiten.

    Im April 1540 öffnete die Drucker-Werkstatt Casa de Juan Cromberger ihre Türen in einem dem Bischof gehörenden Gebäude Ecke Moneda und (heute) Lic. Verdad, das auch heute noch steht und als erste Druckerei Amerikas gilt.

    Juan Cromberger starb im September 1540, und obwohl die örtlichen Behörden starkes Interesse an der Weiterführung der Druckerei hatten, erfüllten Cromberger's Erben nicht die Vereinbarungen, obwohl ihnen verschiedene Güter in Mexico geschenkt wurden (u.a. Haciendas und Minen in Sultepec).
    Ab 1548 wurden die Besitzrechte der Werkstatt auf Juan Pablos übertragen und später übernahm diese Don Luis de Velasco.