Donnerstag, April 28, 2005

Infinitum blockiert Telefonieren über's Internet

Die Gerüchte scheinen Wirklichkeit zu werden: Telmex/Prodigy beginnt, VoIP- (Voice over IP) Services (= Telefonieren über's Internet) zu blockieren. ALT1040 hatte von den Plänen schon am 15. März berichtet, und c|net bestätigte Schwierigkeiten von Infinitum-Usern beim Einloggen und Benutzen des Skype-Services.

Bisher scheint es so zu sein, dass nicht alle Infinitum-Benutzer "ausgesperrt" werden.

Die Begründung: laut De-Facto-Monopolist Telmex haben VoIP-Services keine Erlaubnis der Regulierungsbehörde COFETEL, die für Telekommunikation zuständig ist. Das ist natürlich eine Witz, da 1. die COFETEL sowieso nur ein Marionetten-Komitee von Telmex ist und 2. so jede Internet-Seite mit Musik und/oder Gästebuch illegal wäre.
Die Wahrheit wird wahrscheinlich darin liegen, dass Telmex seine Felle im internationalen Telefongespräche-Bereich wegschwimmen sieht - bei über 15 Pesos por Minute wochentags nach Deutschland bevorzugt doch jeder vernünftige Mensch Skype.

Möglicherweise wird sich in dieser Sparte aber etwas zum Positiven bewegen: c|net berichtet am 25.4., dass sich die US-Regierung einschalten will, um willkürliche VoIP-Unterbindung durch Telmex zu verhindern.

Warten wir ab, was passiert.

Milka in der Metro


In der Metro wird ja bekanntlich alles verkauft: CDs, VCDs, Kaugummi, Karten, Mathe-Formelsammlungen, Grammatik-Büchlein, Rezept-Heftchen, Schraubenzieher, Nähsets, Kugelschreiber, Wachsmalstifte, Schlüsselanhänger, Cremes, ... - schlichtweg: (fast) alles.

Heute mittag war ich in der Linie 2 Richtung Taxqueña unterwegs und da stieg ein Verkäufer ein, der Milka-100g-Schokoladentafeln verkaufte - für 5 Pesos das Stück. Billiger als in Deutschland!

Ich frage mich nur, wo er die herhatte.

Im Heißluft-Ballon über Zentral-Mexico


Es ist ein Erlebnis, die Landschaft einmal von oben aus dem Korb eines Heißluft-Ballons zu sehen (das Foto habe ich im August 2004 über Apulco, Hgo. aufgenommen).

Es gibt verschiedene Veranstalter, die dieses Abenteuer anbieten. Die Pakete variieren zwischen $1.500,- und $2.200,- Pesos por Person und beinhalten eine Übernachtung im Hotel, Abendessen, Fahrt zum Startpunkt, Heißluft-Ballon-Fahrt im Morgengrauen (40 Minuten bis 1 Stunde), ein Sekt-brindis nach geglückter Landung, Rücktransport zum Hotel und Frühstück.

Eine Fahrt lohnt sich vor allem für einen Wochenend-Trip; z.B. Freitag-Abend ankommen, am Samstag-Morgen die Ballonfahrt unternehmen und den Rest des Tages (oder des Wochenendes) für eine andere Aktivität nutzen (alle Flugorte haben in der Nähe interessante Sehenswürdig- und Freizeitmöglichkeiten (z.B. Tlaxcala/Puebla, Tequesquitengo/Cuernavaca/Tepozteco, Tequisquiapan/Sierra Gorda/Querétaro, etc. etc.)

Die Veranstalter im Einzelnen:
- Club Aerostático Nacional: Apulco, Hgo. (Nähe Tulancingo) und San Juan del Río, Qro.
- Globo Aventura: Tenancingo, EdoMéx.
- Club Aeronautas de México: Ex-Hacienda Baquedano, Tlax. (Nähe Huamantla)
- Sunrise Balloning Club: Yautepec, Mor.
- Ecoturismo: Tequisquiapan, Qro.

Mittwoch, April 27, 2005

.mx-Domain für nur 66 Pesos pro Jahr

Noch bis zum 30. April 2005 kann man bei nic.mx seinen .com.mx- oder .net.mx-Domain-Namen für nur US$6,- (= 66 Pesos) pro Jahr registrieren - bei den maximal möglichen 5 Jahren Registrierung sind das 330 Pesos; weniger als vorher (und nachher) ein einziges Jahr kostete (bzw. wieder kosten wird).
Momentan ist e-mail- und Webseiten-Umleitung kostenlos inbegriffen (zumindest für dieses Jahr).

Natürlich habe ich das gleich ausgenutzt und dieser Blog ist ab sofort auch unter www.roland.com.mx zu erreichen.

Also: schnell ran, bevor die besten Domain-Namen weg sind!

Hitzfeld ist deutscher Bundestrainer

Jedenfalls scheint das Eréndira Peláez Santana vom El Universal zu glauben.

Ich zitiere aus dem Artikel "Quieren a Rafa Márquez en Alemania" von heute:
    "Sucede que Ottmar Hitzfeld, técnico de la selección de Alemania, (...) destacó al mexicano como uno de los futbolistas americanos que serán figuras de la próxima Copa Confederaciones, (...)

    Hitzfeld, cuyo equipo partirá como favorito por su historial y por ser el país anfitrión, dijo que Márquez emergerá para ocupar los reflectores junto a los brasileños Kaká, Robinho y el argentino Tévez."


Offenbar hat srita. Peláez die Nachrichten im vergangenen Jahr nicht genau genug verfolgt, sonst wüsste sie, dass Hitzfeld momentan nur in seinem Garten arbeitet.

Ein weiteres Beispiel schlampiger Berichterstattung unzureichend ausgebildeter sogenannter "periodistas"?

Anti-Peje-Armband


Die Dinger, die mich persönlich immer an Anti-Floh-Halsbänder für Hunde und Katzen erinnern, sind ja gerade "in": in allen möglichen Farben haben Leute diese Plastik-Bänder um den Arm: gelb ("Lifestrong"), rot ("Dando un Mañana"- oder so ähnlich), blau, grün, violett, und was weiss ich für Farben.

Jetzt haben findige Menschen ein "Anti-Peje"-Armband entworfen, das sich wohl ganz gut verkauft (das Angebot hier).
Es kostet 35 Pesos; zur Zeit sind die Teile ausverkauft.

Irgendwie erinnert mich das an eine Aktion zu meiner Schulzeit, bei der ein paar Freunde und ich Buttons (diese großen, runden Dinger zum Anstecken) produziert und unter der Hand verkauft haben. Als ein Schüler sich erwischen liess und der Button der Direktorin präsentiert wurde, drohte diese den Übeltätern mit Schulverweis, falls sie erwischt würden.
Wir wurden nicht erwischt. :)

P.S. Natürlich werden diese Armbänder nicht aus dem Stadt-Budget und "freiwilligen" Abgaben städtischer Bediensteter finanziert...

Dienstag, April 26, 2005

Deutsche Bücher in Mexico (II): Librería Internacional

Diese Buchhandlung gibt es seit 1941, und mittlerweile hat sie auch Zweigstellen in der CU der UNAM, in Querétaro und Cuernavaca.

Auf der Buchmesse FIL 2004 habe ich Alfonso Ramírez kennengelernt, seines Zeichens Verantwortlicher der "deutschen Abteilung" in der Hauptstelle im D.F..
Ich persönlich bin allerdings noch in keinem der Geschäfte gewesen.

Das Technische:
Hauptstelle: Av. Sonora 206,Col. Hipódromo, México, D.F., Tel. (55) 5265-1165, mail: info@libinter.com.mx

Öffnungszeiten: montags - samstags 10:00 - 19:00 Uhr, sonntags 11:00 - 17:00 Uhr

Zweigstellen:
CU: Filosofía y Letras 34, Copilco Universidad, Mexico, D.F., Tel. (55) 5658-9070

Querétaro: Luis M. Vega 102, Col. Cimatario, Querétaro, Qro., Tel. (422) 214-1103 und 214-0953, mail: queretaro@libinter.com.mx

Cuernavaca: Av. Morelos 216-A, Col. Centro, Cuernavaca, Mor., Tel. (777) 314-4042 und 310-2453, mail: cuernavaca@libinter.com.mx

Metro-Tickets (III): Leer de boleto


Im Dezember 2003 wurde in der Metro das Projekt "Leer de boleto en el metro" gestartet, das vorsah, in den Stationen kostenlos Bücher zur Verfügung zu haben, die die Benutzer sich in einer Station mitnehmen, sie während der Fahrt lesen und sie an einer anderen Station wieder abgeben.

Leider (und das war meiner Meinung nach absolut vorauszusehen) ging das Projekt in die Hose und 500.000 Exemplare des 1. Bandes verschwanden auf Nimmerwiedersehen in Straßenmärkten, Bücherschränken und Holzöfen.

Trotzdem hatte die Metro-Verwaltung wohl noch etwas Hoffnung und gab im Mai 2004 dieses Sonder-Ticket heraus, um dem Projekt noch einmal einen Schub zu geben.
Genutzt hat es leider nichts: nach dem 1. Literatur-Band ist bis heute kein 2. erschienen, und von dem Projekt redet niemand mehr.

Montag, April 25, 2005

Noch mal: López Hablador

Heute ist er also -nach seinem glorreich inszenierten Marsch- wieder zurück ins Rathaus gegangen und hat -so heisst es- seine Arbeit als DF-Regierungschef wieder aufgenommen.

Andere Angestellte der DF-Regierung werden nach 4 Tagen unentschuldigtem Fehlen fristlos gekündigt. Herr López Hablador hat ganze 18 Tage gefehlt, ohne jedwede Rechtfertigung.
Warum wird er nicht vor die Tür gesetzt?

Das ist eine klare Provokation der Staatsmacht: wenn er nämlich unrechtmässig ins Amt zurückgekehrt ist, wird die Polizei ihn in spätestens einigen Tagen abholen kommen.
Warum macht der Mann sowas? Um wieder den Märtyrer spielen zu können?
"Popelismus" nenne ich sowas - mehr wert als ein geschnippter Nasenpopel ist der Mann nämlich in meinen Augen nicht.

Gelten für ihn etwa (wieder) andere Regeln und Gesetze als für die Normal-Sterblichen?

Prima "Demokratie", die AMLH da propagiert. Und das "Volk" spielt wie eine blöde Herde Kühe in seine Arme.

Borussia: der Weg zum Klassenerhalt


In Nürnberg hat's nur zu einem (schwachen) 0:0 gereicht. Trotzdem: ein Punkt ist besser als kein Punkt.

Aber: das Restprogramm der Borussia (31 Pkte.) ist das Schwerste aller Abstiegs-Kandidaten, inklusive das von Nürnberg (34 Pkte.), Mainz (34 Pkte.), Bochum (29 Pkte.) und Rostock (26 Pkte.) (Freiburg ist ja jetzt endgültig weg vom Fenster).

Im Einzelnen: 30.4. Stuttgart (Heimspiel), 8.5. HSV (auswärts), 14.5. Hertha BSC (zuhause), 21.5. Leverkusen (auswärts) - der Gesamt -Überblick hier.

Hoffen und beten wir - besser noch: Gladbach spiele und gewinne, was das Zeug hält.

1.200.000 oder 120.000?

Das sind die Zahlen der Teilnehmer an López Hablador's famosem Schweigemarsch, die 2 verschiedene, von ihren Regierenden abhängige staatliche Organisationen angeben.

1.200.000 sagt die Secretaría de Seguridad Pública des D.F. (seineszeichens PRD-abhängig; also Pro-AMLH);
120.000 sagt die Secretaría de Seguridad Pública Federal (abhängig von der Bundes-Regierung, die offenbar Contra-AMLH ist).

Was stimmt nun? Wer weiss.

Freitag, April 22, 2005

Torre Latino: Nachtrag

Ein Nachtrag zum Eintrag zum Torre Latinoamericana: eine Aussicht am Tag...

... und eine in der Nacht.


In beiden Bildern: der Palacio de Bellas Artes.

Spezialitäten (V): Charanda


Es ist Freitag; Zeit für eine weitere Spezialität zum Wochenende.

Populär im Staat Michoacán ist dieser Charanda, den ich im Naturpark Los Azufres erstanden habe, ein weicher Schnaps mit 35% Alkohol.

Archäologen: Tolteken erfanden die Theke


Die Tolteken hatten die erste Theke der Welt, wie diese Rekonstruktion vom Tempel der Atlanten in Tula beweist.

Danke an unser Model Michael für die authentisch-tolthekische Steh-Position. LOL

Amazon.com: Musik gratis - ohne DRM-Fesseln

Bei Amazon.com kann man kostenlose Musik-Titel herunterladen - ohne die famosen Digital Rights Management-Restriktionen.

Reinschauen lohnt sich.

[über ALT1040]

Mex. Geschäftsleute: viel Blabla, keine Ergebnisse

In einer interessanten Nachricht steht zu lesen, was den Consulting-Firmen KeyNegotiations (USA) und Global Marketing (Europa) zufolge von den mexicanischen Geschäftsleuten zu halten ist.
Das Ergebnis: nicht allzu viel.

Mexicaner sind langsam, unpünktlich und mit sehr wenig Interesse, Geschäftsabschlüsse zu erreichen. Wenn sie unter Druck gesetzt werden, endlich etwas zu tun, um die Verhandlungen voranzutreiben, antworten sie mit: "ahorita" oder "ahoritita". Verhandlungen erscheinen (!) gut möglich, weil die Mexicaner offen erscheinen, aber in der Praxis ist es sehr schwierig, eine vorgefertigte Meinung zu ändern.
Die vorherrschende Charakter-Eigenschaft ist die, dass mex. Geschäftsleute nicht "nein" sagen können.

Während es in USA und Europa normal ist, den Chef einer Firma mit Vornamen zu nennen, ist es in Mexico fast obligatorisch, den Mann mit licenciado, doctor oder ingeniero anzusprechen. Die Hierarchie ist auch sehr wichtig: wenn man mit dem Generaldirektor verhandelt, kann man keinen hierarchisch niedriger stehenden Partner schicken.

Mexicaner tendieren dazu, zu spät zu Terminen zu kommen, sehen Verträge als Mittel zum Zweck und nicht als verbindliche Abkommen, nehmen Entscheidungen langsam und zentralisiert und neigen dazu, versprochene Zahlungen zu verzögern.

Nicht gerade ein vorteilhaftes Urteil über das Geschäftsgebahren im Lande, aber so ist's. :(

Donnerstag, April 21, 2005

López Hablador: mieser Schauspieler

Da zahlen zwei PAN-Abgeordnete in einer Good Will-Aktion die Kaution für López Hablador (lächerliche 2000 Pesos! Dass ich nicht lache!), und der undankbare Kerl zieht es vor, in den Knast zu gehen. Vor ein paar Minuten hat er dem zuständigen Richter ein Dokument überreicht, dass sein Prozess rein politisch und nicht rechtlich motiviert sei und um Nicht-Anerkennung der Kautionszahlung gebeten.

Jetzt wird's echt lächerlich. Das Possenspiel geht weiter - von beiden Seiten. Wegen 2000 Pesos will López Hablador sich zum Märtyrer machen?

Gestern hat er die Zahlung schon als "Falle und Feigheit" bezeichnet und von "Angriffen auf die Demokratie" gesprochen. Nur, weil die anderen ihm einen Strich durch die Rechnung in seiner inszenierten Kreuzigung machen?

Nächsten Sonntag gibt's einen Protestmarsch für AMLH vom Auditorio bis zum Zócalo. Offenbar glauben die Organisatoren, die könnten soviele Leute zusammen bekommen wie beim Anti-Entführungs-Marsch letztes Jahr. Offiziell rechnet die PRD (und mit ihr die DF-Behörden, die überall das Plakat herumhängen haben) mit 400.000 Leuten.

Da müssen sie aber viele Pesos lockermachen, um all' die Demonstranten bezahlen zu können. Nach der Protest-Veranstaltung gegen die Immunitäts-Aufhebung am 8.4. wurden Jugendliche beim Empfang von 100 Pesos Lohn für Ihren "Protest" in einem Büro der DF-Regierung gesehen. Und jetzt werden die Alten, die die 700 Pesos Rente bekommen, "mobilgemacht" (besser gesagt: bedroht), um am Sonntag mitzumarschieren - unter Zwang versteht sich.

Naja, im Endeffekt sind die PRD-Mitglieder ja auch nur Ex-PRI-Mitglieder, die nur einen Buchstaben und die Parteifarben geändert haben.

Arnie's Ausrutscher

Erst sagt der Gobernator lautstark, er wolle die Grenze zwischen Kalifornien und Mexico wegen der hohen Zahl der wetbacks schliessen, später redet er sich mit seinem "schlechten Englisch" heraus und damit, dass er das doch gar nicht sagen wollte.
Offenbar hat er von George W. Bush gelernt: erst zündeln und danach, wenn's passiert ist, versuchen, den Flächenbrand zu löschen.

So, Mr. Schwarzerneger, it is high time for you that you endly a serious-to-take english-course visit! ;)

Oh, Borussia!


Seit ich denken kann (das kann also noch nicht so lange her sein ;) ), bin ich Anhänger von Borussia Mönchengladbach (der Begriff "Fan" wäre übertrieben, denn mein Glück hängt nicht vom Glück des Vereins ab - aber eine Präferenz für die Borussia habe ich schon).
Seit ich 1997 aus Deutschland wegging, ging's der Borussia immer schlechter. 1999 stiegen sie nach 34 Jahren Zugehörigkeit zur Bundesliga ab, und als sie 2001 wiederaufstiegen, war ich wirklich froh - wenn auch nur aus der mexicanischen Ferne.

Es hat in den letzten 15 Jahren so manches Mal brenzlig ausgesehen mit dem Klassenerhalt, doch jetzt weiß ich wirklich nicht mehr, was geht (oder gehen kann).
Ein Sportdirektor Christian Hochstätter "holt" einen Dick Advokaat als Trainer und verkündet lautstark den "Beginn großer Zeiten". Reihenweise werden Spieler mit Namen gekauft: Oliver Neuville, Christian Ziege, Marek Heinz, Giovane Elber. Das kam mir schon damals sehr komisch vor: woher kommt so viel Geld, um 1. die Spieler zu kaufen und 2. sie zu bezahlen?

Zuerst wurde rumgewurschtelt, aber immerhin ging man mit 3 Punkten Vorsprung auf einen Abstiegsplatz in die Winterpause (nichts neues: normalerweise steigerte sich die Borussia in der 2. Saisonhälfte).
Ab Anfang 2005 sollte es dann so richtig abgehen. Na, "abgehen" tat's nicht, aber zwischenzeitlich hatte man einmal ganze 9 Punkte Abstand auf einen Abstiegsplatz (Anfang März, als Schalke einmal von der Meisterschaft träumen durfte).

Jetzt ist's einer - ein mickriger Punkt!

Advokaat geht, ein paar Tage später Hochstätter auch.
War wohl nichts mit den "großen Zeiten". Eher "schlechte Zeiten".
Hoffen wir einmal, dass Horsti den Klassenerhalt schafft (er hat ja in dieser Saison auch schon mal die Bayern geschlagen), und dass die Borussia in die nächste Erstliga-Saison mit anderen Zielen geht: wie wär's mit einem gesicherten Mittelfeld-Platz?

Mittwoch, April 20, 2005

El Milagro de Bern im Kino

Ich sehe gerade per Zufall, dass der deutsche Film Das Wunder von Bern gerade im Kino läuft (mit Untertiteln; man bekommt also alles mit); allerdings wohl nur in Mexico City.

Wen's interessiert (wer weiss, ob er nach Donnerstag noch in der cartelera Eures Lieblingskinos ist...): El Milagro de Bern.

Reaktionen auf Sepp's Wahl zum Papst

Laut Spiegel Online ist es so (ich zitiere):
    "In Brasilien und Mexiko nahm die Bevölkerung die Wahl des neuen Papstes mit Enttäuschung zu Kenntnis, weil sie auf einen Kandidaten der Region gehofft hatte."

Ich weiß nicht, was die Brasilianer denken, aber die allermeisten Mexicaner sind bestimmt nicht enttäuscht.

Viele Freunde und Bekannte gratulierten mir zur Wahl, obwohl ich da doch gar nichts mit zu tun hatte. Ein Kollege bat sogar um einen Segen (im Spass natürlich); der Kellner in meinem "Mittags"-Restaurant sagte: "Ihr Deutschen seid schon tolle Menschen: erst die Weltmeisterschaft und jetzt der Papst." (das war schon fast peinlich); der vigilante in meinem Wohngebiet rief mir von weitem zu: "Es wurde ein Deutscher zum Papst gewählt!"

Und dann:
    " In Mexiko versammelten sich Passanten vor der Kathedrale von Mexiko-City, um die Wahl des neuen Papstes zu kommentieren. Viele hatten auf einen Sieg des mexikanischen Erzbischofs Norberto Rivera gehofft. Präsident Vicente Fox, ein tiefgläubiger Katholik, versuchte die Enttäuschung zu überspielen: Er lud Ratzinger spontan zu einem Besuch ein."

Haha, das ist wirklich komisch. Wer ernsthaft geglaubt hatte, Nobby Rivera hätte auch nur die geringste Chance gehabt, Papst zu werden, der glaubt auch, Mexico wird 2006 Fußball-Weltmeister. Herr Rivera mischt sich zu sehr in die Politik ein und hat theologisch kaum etwas zu melden; außerdem gibt's da noch die anhaltenden Gerüchte über enge Verbindungen zu Narcos und deren großzügiger Spenden an die kath. Kirche (Da war doch mal was mit Ablass-Briefen im 16. Jahrhundert... Was war da nur? ... Wer war das nur? ... ;) ).

Vielleicht sollte der Spiegel einmal einen Korrespondenten nach Mexico schicken und nicht einen, der in Brasilien wohnt, das Wort für ganz Lateinamerika ergreifen lassen.

Deutsche Bücher in Mexico (I): Librería Alemana

Seit Oktober 2004 gibt's die Librería Alemana in der Straße Orizaba 6 in der Roma (zwischen Av. Chapultepec und Puebla; 1 1/2 Blocks von der Metro Insurgentes).

Ich habe dort bei Edgardo Velasco Sandmeier, den ich Anfang Dezember 2004 auf der Buchmesse FIL Guadalajara kennengelernt habe, schon Bücher gekauft; was er nicht hat, bestellt er in Deutschland (Lieferzeit zwischen 2 und 4 Wochen).

Trotz der z.T. saftigen Buchpreise (wegen des hochfliegenden Euro im Vergleich zum Zwergen-Peso) kann es billiger sein, über ihn zu bestellen, als bei amazon.com oder anderen Online-Shops.
Warum? Der Fiskus ist Spezialist im Geld-aus-der-Nase-Ziehen und hat mir bei meiner letzten Lieferung von amazon.com nicht nur 17% Steuern über den Buchpreis sondern auch über die Versandkosten (!) berechnet, was absolut rechtens ist (wie ich bei einem persönlichen Besuch bei der contraloría des Finanzministeriums erfahren habe).

Das Technische:
geöffnet: montags - freitags 10:00 - 16:00 Uhr und 17:00 - 19:00 Uhr, samstags 11:00 - 16:00 Uhr

Tel. (55) 55 33 10 02, mail: libreriaalemana@prodigy.net.mx (Herr Velasco spricht akzentfreies Deutsch)

Dienstag, April 19, 2005

Ausstellung: Faraón, culto al Sol en el antiguo Egipto


Noch bis Juni (genaueres Datum kann ich nicht erfahren) ist diese Ausstellung in den Nebenräumen des Museo Nacional de Antropología (Av. Reforma, Chapultepec, Mexico City) zu sehen. Sie enthält 150 Ausstellungsstücke aus den ägyptischen Museen in Berlin und München und hat als Schwerpunkt den Sonnenkult der Ägypter (über den Gott Ra und den Käfer Khepri).

Die Ausstellung ist täglich von 9:00 bis 19:00 Uhr geöffnet; es werden 4.500 Besucher por Tag zugelassen (der Andrang ist vor allem am Wochenende so riesig, dass 1. dieses Besucherlimit eingeführt wurde und 2. die Wartezeiten zum Eintritt mehrere Stunden betragen können).

Eintritt: 30 Pesos (unabhängig vom Eintrittspreis für das "normale" Museum; "Nationale" (d.h. auch FM3- und FM2-Besitzer) haben montags und an Feiertagen freier Eintritt).

Sepp Ratzinger ist der neue Papst

Ich erinnere mich, dass ich von ihm schon auf dem (katholischen) Gymnasium hörte. Da war er irgendein hohes Tier in Rom. Das muss so um 1980 gewesen sein und im Religions-Unterricht (wo sonst?).

Am Sonntag war noch ein Artikel in der Sunday Times erschienen, der Ratzinger als Nazi abstempeln wollte (der Mann ist 78; der 2. WK 60 Jahre zu Ende - was soll der da gemacht haben?).

Lustig ist's trotzdem, dass die Briten immer nach den dunklen Seiten eines jeden Deutschen suchen müssen. Und das, wo das britische Königshaus deutscher ist als jedes andere: erst 1917 wurde der Name des Königshauses von Sachsen-Coburg Gotha auf Windsor geändert, um die deutsche Verwandtschaft zu vertuschen; die legendäre Königin Victoria war direkte Cousine von Deutschland's Wilhelm II.
- ...ach, sollen sie doch. Was kann ich für deren Hass.

Jetzt ein Franziskaner auf Sepp's -... äh, sorry... Benedikt XVI.'s Gesundheit! LOL

XXI Festival en el Centro Histórico


Seit letztem Samstag (16.4.) und bis zum 29. April 2005 findet im Centro Histórico von Mexico City das schon 21. Festival de México statt mit kulturellen events (Oper, Theater, Kino, Musik) der Spitzenklasse.

Mit von der Partie sind die traditionell kostenlosen Vorstellungen auf dem Zócalo:

16. und 17.4., 20:30 Uhr: La Curiosidad (Kino) - hm, schon vorbei; kann aber täglich im Laboratorio Arte Alameda gesehen werden (gegen Eintritt, versteht sich)

Fr., 22.4., 18:00 Uhr: Surf & Arena (Musik) - 8 Gruppen zeigen die Entwicklung des surf rock seit den 60ern. Mit dabei: Los Magníficos, Los Elásticos, Los Perversos, Cetáceos, Espectroplasma, Sr. Bikini, Yucatán a Go-Go, Lost Acapulco und Los Straitjackets.

Sa., 23.4., 21:00 Uhr: Sidestepper: Radical Mestizo (Musik) - Kolumbianische Musik eines britischen DJs

So., 24.4., 20:00 Uhr: Ballet Flamenco Eva Yerbabuena (Tanz) - aus Spanien

Mi., 27.4., 20:00 Uhr: Patricia Vonne; opener: Teye y Belém (Musik & Tanz) - Flamenco/Country/spanische/mex. Musik-Crossover

Do., 28.4., 20:30 Uhr: Clotaire K: Radical Mestizo (Musik) - Nahost/Hip Hop-Crossover

Skandal! Mexicanerin in USA entführt!


Heute morgen las ich obengenannte Nachricht auf der Titelseite des El Gráfico.

Welch ein Skandal! Mexicanerin entführt! Eine mojada! Auf offener Straße! Und dann auch noch in den USA! Nicht in Polanco, nicht in Santa Fe, nicht in Ciudad Juárez! Nein, in den USA!

Nicht zu fassen! Wie gut, dass sowas nicht in Mexico passiert. LOL

Montag, April 18, 2005

Wohin mit den Indios Verdes? - Update


Hier berichte ich, dass zumindest eine der Indios Verdes-Statuen verschoben werden soll.

Wie ich erfahre, ist die DF-Stadtregierung immer noch in Verhandlungen mit dem INAH, um eine Genehmigung dazu zu bekommen. Die Stadtregierung schlägt einen Platz etwas weiter südlich auf dem Grünstreifen zwischen der Lateral-Straße und der Schnellstraße der Av. Insurgentes vor (irgendwo zwischen Ticomán und Montevideo).

Was ich nicht ganz verstanden habe, ist, ob beide Indios verschoben werden sollen, denn meines Wissens stört nur der westliche - und zwar die Einsteige-Plattform des MetroBús. Der andere auf der Ostseite steht (noch) frei.

Aber wer weiß. Mir persönlich würde das Verschieben an den vorgeschlagenen Ort nicht gefallen. Das wäre so, als ob man die Indios Verdes in einer Garage abstellen würde - frei nach dem Motto: aus den Augen, aus dem Sinn.
Immerhin sind die Statuen mit ihrer grünen Bronze-pátina (daher das Attribut verdes) ein Wahrzeichen und wichtiger Orientierungspunkt im Norden von Mexico City.

Der compló aus deutscher Sicht

Da ist er endlich: der Bericht eines ARD-Mannes in Mexico City auf tagesschau.de.
Nun gut: er versucht bei diesem so extrem polemisierten und mit Unwahrheiten gespickten Thema die Objektivität zu wahren. Leider ist das nicht zu 100% gelungen - und, das sage ich gleich vorweg, ich bin (wie immer) alles andere als objektiv in dem, was ich dazu zu sagen gedenke.

Ich zitiere:
    "Im Fall einer Verurteilung dürfte López Obrador weder in sein Bürgermeisteramt zurückkehren, noch könnte er sich für die Präsidentschaft bewerben, für die er als aussichtsreichster Kandidat gilt."

- Wer sagt das? Die Verfassung nicht, und die Gesetze auch nicht; gestritten wird darüber z. Zt. sogar unter Juristen, Uni-Professoren, Rechts-Wissenschaftlern und wer-weiss-nicht-was - bisher ohne Ergebnis. Ich denke, bevor da was handfestes in Sicht ist, sollte man vorsichtig sein mit solchen Kommentaren (hier mehr zu den Spekulationen).

    "Vor allem in der Hauptstadt ist der linke Politiker überaus beliebt, und nicht wenige denken wie diese Frau: 'Als Bürgermeister hat er uns Armen sehr geholfen. Ich lebte mit meiner Familie zum Beispiel in einer Hütte aus Plastikplanen, die kaum gegen Regen oder Wind schützten. Jetzt haben wir ein richtiges Haus, und das danken wir ihm.' Er habe sich wie kein anderer um die Menschen in den Elendsvierteln gekümmert, betont sie. 'Er gab uns zinsgünstige Kredite, schickte arbeitslose Architekten oder Ingenieure, um uns zu helfen und sorgte für die Baugenehmigungen.' "

Leider ist es das, was viele Leute denken. Ich vermute, die Familie der befragten Frau ist eine Bande von paracaidistas, die vor vielen Jahren ein Grundstück widerrechtlich besetzt hat und jetzt vom peje die escrituras bekommen hat, die ihre Straftat für rechtens erklärt.

"Zinsgünstige Kredite": naja, mag sein. Aber um an einen solchen zu gelangen, muß man entweder alle die 100.000 Papierchen, die verlangt werden, haargenau vorlegen oder sehr gut pfuschen können.
Mich würde interessieren, ob die Frau jemanden persönlich kennt, der in den Genuss eines solchen Kredits gekommen ist und dafür nicht seine Seele an López Hablador verkaufen musste (siehe dazu auch: Grupos pro López llevan mano en reparto de casas (vom 15.4.05) oder Aún sin casa, 1,500 familias que GDF desalojó del centro (vom 12.4.05))

Ebenso wie angebliche Bildungsprogramme und die Kriminalitätsbekämpfungs-Projekte sind viele dieser Dinge nämlich nur heiße Luft, die großartig angekündigt werden und bei denen nachher nicht viel passiert.
Die Guiliani-Vorschläge z.B. wurden bisher -trotz skandalträchtiger Ankündigung, vor allem gegen die Windschutzscheiben-Putzer an den Kreuzungen- gar nicht angewandt: die "viene-vienes" sind präsent wie eh und je; die Hilfspolizei kann immer noch niemanden verhaften - zero tolerance? Fehlanzeige! DF-Bewohner fühlen sich noch unsicherer als vorher.

An sich ist eine Alten-Grundrente ja nichts schlechtes, nur die DF-Regierung kann keine Gegenfinanzierung durch Steuern nachweisen und nimmt für diesen Luxus Kredite auf, deren Zinsen später die jetzt jungen Bewohner zu zahlen haben. Auch kommen nicht (nur) die, die das Geld bitter notwendig haben, in den Genuss der Rente (700 Pesos monatlich), sondern auch Polanco-Bewohner mit großen Häusern.

    " 'Sie haben Angst, dass ich das, was ich in dieser Stadt erreichte, auch im gesamten Land schaffen könnte', sagt López Obrador. 'Sie wollen nicht, dass ich den Beweis bringe, dass Mexiko besser zu regieren ist, mit mehr Menschlichkeit, mehr Vernunft und mehr Hoffnung.' "

Da kann ich nur lachen. Kaum einer der Anhänger des peje kann mir ein konkretes Beispiel der "Errungenschaften" des DF-Regierungschefs nennen (aber jedes Mal wird gesagt: "Er hat viel gutes getan." - Was denn? W A S ?).
Was will er also für das ganze Land erreichen? Chaos, weil er die Gesetze so auslegt, wie's ihm gerade genehm erscheint?
Darauf könnte ich verzichten, denn das hat die PRI in 70 Jahren auch getan.

Zum Glück ist die vox populi mit angekarrten, gekauften Pseudo-Anhängern nicht absolut ausschlaggebend, sondern auch -und vor allem- die Unterstützung der Wirtschaft. Und die hat López Hablador bisher garantiert nicht.

Adobe schluckt Macromedia

So ist ein Bericht auf tagesschau.de tituliert und ein bisschen schockt er mich. Warum?
Seit 1991 bin ich FreeHand-User; begonnen habe ich mit der Version 2.02, als das Programm noch zur Firma Aldus gehörte. Meine Diplomarbeit habe ich (auch) in FreeHand 3.11 gemacht, obwohl zu der Zeit (Ende 1994) das Programm schon im Besitz von Macromedia und in der Version 4.0 (die miserabelste Version bis jetzt) vorhanden war.

Mit Adobe's Illustrator habe ich mich nie anfreunden können; 1991 hatte ich an der FH Illustrator 88 und 1.1; 1993 habe ich in freiberuflicher Tätigkeit mit dem Illustrator 5 zu tun gehabt, aber immer, immer wieder bin ich zu FreeHand zurückgekommen.
Auf der Macromedia User's Conference 1999 in San Francisco (bei der ich Finalist im People's Choice Award war) hatte ich sogar Gelegenheit, mit den Entwicklern ("a bunch of cowboys from Texas" ;) ) zu sprechen, und in die Version 9 sind ein paar Dinge eingeflossen, die ich vorgeschlagen hatte.

Jetzt scheint der "Krieg der Illustrations-Programme", der die Konkurrenz immer wieder zu wichtigen Verbesserungen in der nächsten Version trieb, um die Oberhand zu behalten, vorbei zu sein.
Ein herber Verlust - auch die Ex-Konkurrenz von GoLive und Dreamweaver, Photoshop/ImageReady und FireWorks.
Wirklich schade.

Mehr Info:
- Adobe's Website
- MacWorld

Freitag, April 15, 2005

Spezialitäten (IV): Tequila Real de Pénjamo


Einen haben wir noch vor dem Wochenende. ;)

Den Tequila namens Real de Pénjamo dürfte wohl kaum einer kennen. Ist auch nicht verwunderlich, weil er nur "artesanal" in sehr kleinen Quantitäten hergestellt wird.
Gekauft habe ich diese Flasche Ende November 2004 auf dem Weg zur Buchmesse FIL in Guadalajara. An der Straße von Irapuato, Gto. nach La Piedad, Mich. liegt die Destillerie kurz vor Pénjamo auf der rechten Seite (von Irapuato kommend).

Eigentlich wollten wir nur einmal Wasser lassen; die Destillerie versprach ein WC, und da stand der Tequila auf einer Theke herum. Nach der Kurz-Besichtigung des Destillations-Vorgangs habe ich dann eine Flasche des "añejo" mitgenommen (da ich der designierte Fahrer war, habe ich ihn nicht einmal getestet).
Erst zuhause beim Probieren des Tequila habe ich gemerkt, was für ein gutes Tröpfchen ich da erwischt habe; gute Freunde übrigens auch - auf der Rückseite der Flasche steht: para amigos especiales.

Ratet einmal, wo ich auf dem Weg zur FIL 2005 wieder anhalten werde. :)

Santana auf dem Zócalo


Gratis, für umme, kostenlos, du nix bezahlen.
Mehr Worte sind wohl nicht notwendig, oder?

Aussichtsplattformen (I): der neue Torre Latinoamericana


Na, ganz so neu ist er nicht. Aber die oberen Stockwerke wurden renoviert, die letzte Treppe ist jetzt aus Glas (keine Angst, dick genug, um nicht durchzubrechen) und die Aussicht ist durch eine größere Fensterfront freier als vorher - obwohl die Stadt dunstig ist wie eh und je (ab und zu hat man auch mal Glück und sieht die Vulkane Iztaccíhuatl und Popocatépetl in der (gar nicht so weit erscheinenden) Ferne).

Was auch neu ist: für den immer noch -sagen wir: etwas "erhöhten"- Eintrittspreis von 40 Pesos bekommt man ein Papier-Armbändchen um das Handgelenk, mit dem man während des Eintrittstages ein- und ausgehen will, so oft man will (das ist also ein großer Vorteil für alle, denen Aufzugfahren im Latino gefällt ;) ).
Das heißt konkret, wenn man in der Stadt unterwegs und die Sicht von der Aussichtsplattform gerade nicht so toll ist, kann man später noch einmal wiederkommen - z.B. auch in der Dämmerung oder im Dunkeln, wenn der Palacio de Bellas Artes angestrahlt wird.
Der Turm hat bis 22:00 Uhr auf.

Wohin mit den Indios Verdes?


Grupo Inbursa baut gerade im Auftrag der Regierung von Mexico City den MetroBús, der von der Metro-Station Indios Verdes auf der Avenida Insurgentes bis nach San Ángel fahren wird.

Das ist an sich nichts neues, weil schon hunderte von peseros auf der Strecke unterwegs sind, aber für den MetroBús werden z. Zt. Haltestellen auf dem Mittelstreifen der Insurgentes gebaut und die Fahrstreifen umgelegt - es scheint, der Bus wird auf der am weitesten links liegenden Spur fahren.
Außerdem werden gerade an der Endstation in Indios Verdes zwei Brücken gebaut; eine geht über die Metro-Linie hinweg auf die andere Seite (sie ist also entsprechend hoch).

Rund um den westlichen der beiden Indios (den, den man von Norden kommend sieht) wird in diesem Zusammenhang gerade eifrig gebaut und es scheint, die Statue mitsamt ihrem ausladenden Sockel steht im Weg - er muß also weg.
Das hatte ich gerüchteweise schon vorher gehört (sogar, daß beide Indios stören), doch bisher habe ich nicht erfahren, was genau mit ihnen geschehen soll. Angeblich sollen sie, wie vor kurzem der Cuauhtémoc an der Kreuzung Reforma/Insurgentes, verschoben bzw. an eine andere Stelle hingestellt werden.
Welche? (Noch) keine Ahnung, aber ich bin dran und berichte hier.

Aus Firefox mache Safari

Firebox, den z. Zt. besten Plattform-übergreifenden Web-Browser, dürfte wohl jeder kennen. Die Mac-User kennen (und meistens lieben) aber auch das look & feel von Safari, Apple's eigenem OS X-Browser (der übrigens Microflop dazu veranlaßt hat, die Entwicklung ihres Internet Exploder für Mac OS X mit der Version 5.2.3 einzustellen).

Jetzt kann man beides haben: Firefox-Verläßlichkeit und Safari-Outfit. The Unoffical Apple Weblog hat ein umfassendes How-to zur Umwandlung von Firefox gepostet.

Sollte man sich mal anschauen.

Donnerstag, April 14, 2005

Der neue deutsche Wehrbeauftragte

Um's gleich klarzustellen: meinereiner hat "gedient" (1988/89) - und danach (Ende 1990) verweigert.
Warum? Na, eigentlich geht das ja nur mich persönlich und das Kreiswehrersatzamt was an, aber ich sag's mal ganz kurz: weil ich's nie verkraften könnte, einen Menschen zu töten. So.

    "Reinhold Robbe lehnte Anfang der 70er Jahre den Kriegsdienst ab. Man habe ihm nicht erklären können, warum er im Verteidigungsfall auf seine ostdeutschen Verwandten und Freund hätte schießen sollen, erklärt der 50-Jährige. Ein Konflikt, in dem sich damals allerdings auch zehntausende andere junge Männer befanden, die Wehrdienst leisteten. Heute würde er Wehrdienst leisten, betont Robbe. Pazifist sei er nie gewesen. Im Gegensatz zu damals gehe es heute nicht um Kalten Krieg und Wettrüsten."

Das steht wörtlich im tagesschau.de-Portrait des neuen deutschen Wehrbeauftragten. Interessant.

Eigentlich sollte man das damalige Urteil noch einmal überprüfen, denn laut dieser Aussage hat er nicht nach dem im Grundgesetz garantierten Recht (Art. 12a) gehandelt: kein Gewissensgrund, sondern nur ideologische Gründe.
Der Aussage im tagesschau.de-Artikel zufolge hätte Herr Robbe nicht auf Ostdeutsche, besser gesagt: seine "ostdeutschen Verwandten und Freund", geschossen. - Auf alle anderen aber wohl?
Wie sieht es aus mit "Im Gegensatz zu damals gehe es heute nicht um Kalten Krieg und Wettrüsten."? - Na und? Macht da das Töten eines Menschen einen Unterschied?

Ich kenne den Mann nicht näher, aber nach der Lektüre des Portraits halte ich ihn für gänzlich ungeeignet für den ihm zugeteilten Posten.

Spezialitäten (III): Crema de Vainilla


Ebenfalls aus der Gegend um Papantla, Ver., kommt ein wunderbar süßer Vanille-Likör mit 18% Alkohol. Besonders im Kaffee mag ich ihn; das Aroma "brennt" sich förmlich in die Tasse ein - ganz toll.
Dunkelbraune Flasche, weißes Etikett; ich habe ihn im Museums-Shop von El Tajín entdeckt.

Spezialitäten (II): Vanille-Extrakt


Man wird's nicht glauben (wollen): der Vanille-"Extrakt" in den dunkelgrünen Flaschen mit dem gelben Etikett, der in jedem Supermarkt verkauft wird, ist künstlich! Den natürlichen Extrakt findet man sehr schwer.
Deshalb erachte ich dies als Spezialität (eine andere aus Vanille gleich im Anschluß an diesen Post).

Der Extrakt kommt in flüssiger Form in einem kleinen Plastik-Kanister; gekauft habe ich ihn in Papantla, Mexico's Vanille-Hauptstadt (es gibt im Frühling sogar ein Vanille-Festival dort).

Also: Augen auf beim Vanille-Kauf! ;)

Mittwoch, April 13, 2005

Wie man Dicke dünn macht (II): die Light-Welle

Eine andere Wehwehchen-Behandlung sind die famosen "Light"-Produkte.

Wieviele Leute gibt's, die an den Taco-Stand kommen und rufen: "Gib' mir fünf de suadero und eine Coca Light!"? Ein Freund erzählte mir von den "tacos light" in einer taquería: statt zwei nur eine Tortilla.
Das ist ja fast schon ironisch - oder schwärzester Humor.

Nach all' dem üblichen "Light"-Zeugs wie Margarine, Yoghurt, Milch deslactosada light (ist sie dann noch Milch - oder eher weißes Wasser?), refrescos, Müsli-Riegeln (mit tonnenweise Zucker, aber laut Werbung "con mucha fibra") und (angeblichem) Mehrkorn-Brot, kehrt sich die Welle jetzt ins Absurde: seit neuestem gibt es Kartoffel-Chips light und Cajeta light.

Dienstag, April 12, 2005

Spezialitäten (I): Xoconostle-Marmelade


Ja, ich gebe es zu: ich habe Blasphemie begangen und im Bodega Aurrera in Teotihuacan eingekauft. Schande über mich! ;)
Trotzdem: wäre ich nicht dort gewesen, hätte ich das folgende wahrscheinlich nicht (oder erst später) entdeckt:

Xoconostles sind nicht gleich tunas (sie sind Früchte einer anderen Nopal-Art). Xoconostles sind im März reif (tunas im Juli/August) und etwas sauerer mit hohem Vitamin-C-Gehalt. Außerdem verderben xoconostles nicht so schnell.

Das Valle de Teotihuacan ist Mexico's Hauptproduzent von Nopales, Tunas und Xoconostles.
Eine Firma aus San Martín de las Pirámides (gleich östlich der Ruinen) verarbeitet die Xoconostles zu Marmelade (ach nee, das heißt: "Konfitüre"), Früchte en almíbar und anderen Süßigkeiten.

Für "exotisch" halte ich es deshalb, weil's das erste Mal ist, dass ich Xoconostle-Produkte sehe.
Ich habe ein Glas "Konfitüre" gekauft und mir schmeckt sie sehr gut.

Anm. von 19:10 Uhr: Ich habe mich entschlossen, den Titel von "Exotische Speisen" in "Spezialitäten" zu ändern. So werden auch weitere Folgen dieser Serie überschrieben werden.

Mac OS X 10.4 Tiger

Juchu!
Am 29. April 2005 ist Mac OS X 10.4 Tiger verfügbar; innovativer als Microflop's Longhorn jemals sein wird.

Feinstaub: Panik in Deutschland?

In Deutschland scheint Alarmstufe 1 zu herrschen: erst München, dann Stuttgart, jetzt Düsseldorf und Dortmund überschreiten die von der EU festgelegten Feinstaub-Grenzwerte. Das tagesschau.de-Dossier "Dicke Luft in Deutschland" liest sich in seinen Überschriften ("Unsichtbar und tödlich: Feinstaub", "Wer verursacht den gefährlichen Staub?", etc.) wie ein Schreckens-Szenario, dem in kürzester Zeit Millionen von Menschen zum Opfer fallen werden.

Ist das wieder die seit dem 11. September 2001 beliebte allgemeine Panikmache der Medien?

Zu meiner Kinderzeit in den 1970ern und 1980ern gab's noch Asbest, Spielzeuge mit nicht-lebensmittelechten Farben, Pestizide auf dem Gemüse, etc., etc..
Ich lebe noch - und soweit ich weiß, etwa 99% meiner Schulkameraden auch (ich weiß von 2, die Selbstmord begangen haben).

Vor ein paar Wochen habe ich das Buch "Das Methusalem-Komplott" von Frank Schirrmacher gelesen und eine Sache (unter vielen; ich empfehle die Lektüre dieses Buches), die mir hängengeblieben ist, ist die Tatsache, dass heute jedes kleine Mädchen, das wir in Deutschland auf der Straße sehen, mit 50% Wahrscheinlichkeit 100 Jahre alt wird; ein kleiner Junge 95 Jahre.
Das heißt im Klartext, dass die Hälfte der kleinen Kinder von heute steinalt werden - das ist ihre wissenschaftlich kalkulierte Lebenserwartung.
Daran wird auch ein bißchen Feinstaub nichts ändern.

Montag, April 11, 2005

Metro-Tickets (II): 34-jähriges Jubiläum


Dieses Sonder-Ticket erscheint aus Anlaß des 34. Geburtstags der Metro im September 2003 nur für wenige Wochen.

Mexicanischer Fußball: kein Sport mehr.

Für mich ist der mexicanische Fußball uninteressant. Er ist -viel mehr noch als in Europa- nur noch business und hat mit Sport und Fairness sehr wenig, ich würde sogar behaupten, (fast) gar nichts zu tun.

Nehmen wir z.B. einen Spieler namens Cuauhtémoc Blanco. Er ist ein disziplinloser Rüpel, gegen den Bernd Schuster, Mario Basler und Stefan Effenberg zu ihrer Zeit (und selbst die Unarten alles drei zusammengenommen) nur arme Waisenkinder waren.
In den meisten Spielen sticht Blanco mehr durch sein ungestüm-rüpelhaftes Auftreten hervor als durch sein fußballerisches Können. Einmal hat er in einem Copa Libertadores-Spiel eine Schlägerei angefangen und wurde nur lächerlich milde bestraft. Beim WM-Qualifikations-Spiel Mexico's gegen die USA an Ostern 2005 mußte der Trainer ihn nach kurzer Zeit auswechseln, um eine rote Karte gegen ihn zu verhindern.

Ein Effenberg wurde nach dem Zeigen seiner Mittelfinger (zu Recht) für immer aus der deutschen Nationalmannschaft verbannt. Andere, wie z.B. Jens Lehmann für das Bespritzen des Schiedrichters mit Wasser oder Francesco Totti für das Bespucken eines Gegenspielers, werden für mehrere Spiele gesperrt und mit Geldstrafen belegt.
Aber ein Cuauhtémoc Blanco kann tun und lassen was er will und in seinen von geistiger Beschränktheit strotzenden "statements" angreifen wen er will: es hat keine Konsequenzen und weder in seinem Verein noch im mexicanischen Fußballverband traut sich jemand, den Mund aufzumachen. Schlimmer noch: er wird von den Medien hochgejubelt.

Tolles Beispiel für die Jugend.

Deutscher Fußball: alles nur Zufall?

In einem Sportschau-Interview hat Schalke-Torwart Frank Rost richtig festgestellt, dass der deutsche Fußball seit Jahren besser geredet wird als er eigentlich ist.

Meine Worte... (hier und hier)

Freitag, April 08, 2005

Radio: Neurótica FM


In Toluca ansässig, sagen viele, die Station Neurótica FM sei nur ein 90er-Jahre-Abklatsch der (ja schon fast legendären) Radioactivo.
Kann sein.
Trotzdem ist sie -hm, sagen wir:- unterhaltsamer als alles andere, was hier im D.F. so umherschwirrt (inklusive Reactor 105 tagsüber). Ich höre sie gerade über den Internet-Livestream, weil's "etwas" schwierig ist, hier im D.F. den Sender im Radio zu empfangen (die Frequenz ist 102,1 FM).
Am besten gefielen mir die "Rezepte für Junggesellen" von "Chef Chava" (z.B. "Heute: Konditorei. Man nehme ein 'Gansito' und eine Tüte Milch. So, jetzt den "Gansito" für 20 Sekunden in den Mikrowellenherd; nicht mehr, sonst zerläuft die Schokolade. Nun ein Glas Milch eingießen - und fertig." - zwischen 11:00 und 12:30 Uhr).

Reinhören und selber urteilen.

über defecito.com

Radioactivo 98.5: ein Jahr danach


Am 16. April 2004 verwandelte sich die Frequenz 98.5 von Radioactivo in Radio Blabla (naja, nicht ganz: offiziell heißt die Station jetzt Reporte 98.5).

Als Jahrgedächtnis der verstorbenen Station hat eine Fan-Gruppe sich organisiert, um in einem Treff der Radioactivo 9/85-Anhänger die Erinnerung wieder aufleben zu lassen.
Man trifft sich am 16.4.2005 um 17:00 Uhr auf der Terraza de Burma in Carrillo Puerto 14 in Coyoacán.

Alles Weitere auf obigem Plakat.

über Hotel Ultra

Konzert Klassische Gitarre

Norman Beris, ein Freund eines Freundes, lädt zu seinem Gitarrenkonzert am Donnerstag, 14.4.2005, ein.
Termin ist um 17:30 Uhr im Auditorio Javier Barrios Sierra in der Facultad de Ingeniería in der Ciudad Universitaria (im D.F.).
Das Konzert ist gratis und Norman sorgt sich, dass der 400 Leute fassende Saal nicht voll wird.

Vielleicht klappt's ja mit dieser öffentlichen Einladung.

EuroJazz-Festival 2005

Heute beginnt das EuroJazz-Festival 2005 in La Cabaña des Centro Nacional de las Artes (Av. Río Churubusco 79, Col. Country Club; fast Ecke mit Calzada de Tlalpan (Metro-Station General Anaya)).

Bis zum 1. Mai treten folgende Künstler auf (freitags jeweils um 18:00 Uhr; samstags und sonntags jeweils um 16:00 Uhr):

Freitag, 8.4.: Milan Svoboda (Tschechien)
Samstag, 9.4.: Wise Electrology Jazz (Frankreich)
Sonntag 10.4.: Jaco Abel Trío (Spanien)

Freitag, 15.4.: JimJamMurMur (Finnland)
Samstag, 16.4.: Jacob Karlzon Big 5 (Schweden)
Sonntag, 17.4.: Peter Lipa Band (Slowakien)

Freitag, 22.4.: Andrzej Jagodzinki Trío (Polen)
Samstag, 23.4.: Dúo Kornel Hovart-Zoltan Lantos (Ungarn)
Sonntag, 24.4.: Fra Fra Sound (Niederlande)

Samstag, 30.4.: Giovanni Tommaso Quartett (Italien)
Sonntag,1.5.: Form of Plasticy, Fop (Österreich)

Mehr Info unter der Telefon-Nummer 12 53 98 00.

über defecito.com

Panoramen von Mexico

Während der Equinox 2005 haben sich mehr als 250 Fotografen in aller Welt zum Projekt "Marketplace" zusammengetan und jeder ein QuickTime VR-Panorama erstellt. Das Projekt ist Teil des World Wide Panorama, gesponsort von der Geographic Computing Facility der University of California in Berkeley, CA.

Mexico ist natürlich auch vertreten:
- Dave Albright fotografierte Playa Maroma Paradise Store,
- Pat Albright Mi Hotelito (beide in Cancún),
- Luis Benítez den Mercado de Flores de Cuemanco in Xochimilco,
- Felipe González und Aura Castro nahmen Toys for Grown Ups. But Not a Sex Shop im Herzen der Condesa (D.F.) auf,
- Alfredo Mora Izaguirre fotografierte den Mercado de Flores (Xochimilco),
- Mario R. Navarrete-Benítez den Market for Everyone in Xalapa und
- Sean Tamblyn nahm den Oaxacan Meat Market (Oaxaca) auf.

Aber auch andere lateinamerikanische Panoramen sind interessant.

López Hablador verliert... - gegen den Papst

Gestern wurde López Hablador seiner parlamentarischen Immunität enthoben. Die Reaktion der Börse war 2,5% Gewinne, nachdem sie in den letzten Tagen stets mehrere Prozentpunkte verloren hatte.

Gestern abend fuhr das Papamóvil in Gedenken an den verstorbenen Papst von der vatikanischen Nuntiatur in Guadalupe Inn über die Av. Insurgentes und Paseo de la Reforma bis zur Basílica de Guadalupe. Mehrere Zeitungen schreiben, dass auf dem Weg des Papamóvils mehr Leute am Wegesrand standen als am Morgen auf dem Zócalo zu sehen waren (Verhältnis etwa 300.000 : weniger als 100.000).

In meinem persönlichen Mexico-Trend liegt also der Papst klar vor AMLH in der Wählergunst - und in der Gunst der Wirtschaft hat López Hablador eh nichts zu melden.

P.S. obrar wird im mexicanischen gesagt, wenn jemand gut -verzeiht das direkte Wort- kacken kann. Ihr könnt Euch sicher denken, was demnach Obrador bedeutet... ;)

Donnerstag, April 07, 2005

Gaudí-Ausstellung in San Ildefonso


Schon seit dem 23. Februar 2005 gibt es im Antiguo Colegio de San Ildefonso (Justo Sierra 16 im Centro Histórico; gleich hinter dem Templo Mayor) eine sehr interessante Ausstellung zum katalanischen Architekten Antoni Gaudí mit dem Titel "Gaudí - Artista de Siempre".

Geöffnet von Dienstag bis Sonntag von 10:00 Uhr bis 17:30 Uhr. Montags geschlossen.
Dienstags ist freier Eintriit; ansonsten kostet er 30 Pesos (Schüler, Studenten und Rentner mit Ausweis kostenlos).

Metro-Tickets (I)


In loser Abfolge werde ich hier die verschiedenen Metro-boletos, die sich in meinem Besitz befinden, vorstellen.
Heute: das stinknormale. Erworben vor wenigen Tagen.

Was andere so denken

Das ist prima. Wenigstens liest jemand mein Gesülze. ;)

Noch mal: López Hablador und seine "Anhänger"

Der Radiosender Monitor (102.5 FM) hat seine Reporter (unter ihnen einige der Sendung des Herrn Gutiérrez Vivó) auf dem Zócalo und befragt die mitín (so heißen Versammlungen jetzt) -Teilnehmer aus der "Provinz", weswegen sie gekommen sind. Fast alle haben nicht den blassesten Schimmer: "Man hat uns eingeladen. Wir wussten nicht einmal, wo wir hinfuhren."

Acarreados nach guter alter PRI-Tradition?

P.S. Besser halte ich jetzt den Mund, sonst wird später der Artikel 33 der mexicanischen Verfassung angewandt. Oder deklariere ich mich schnell als den Martin Luther King Mexico's? ;-)

López Hablador's relajo - oder doch nicht?

Ich hatte ernsthaft erwogen, heute zuhause zu arbeiten, um dem angekündigten Chaos im centro histórico zu entgehen. Trotzdem habe ich mich in den Bus gesetzt und in den D.F. aufgemacht.
Und was war? Weniger Verkehr auf der Einfallsstraße von Norden als sonst. Die Metro etwa gleich voll wie sonst (ich würde sogar sagen, etwas weniger). Pünktlich kam ich im Büro an.
Trotzdem sieht man von hier (Ecke Balderas/Av. Juárez) das Gerummel Richtung Alameda Central/Zócalo ganz deutlich. Wer weiß, was da abgeht.

Aber: in der primera cuadra (d.h. dem eigentlichen historischen Zentrum) ist absolutes Parkverbot. Ich habe schon Männer weinen sehen, wenn die städtischen Polizisten die gefürchtete Parkkralle an ihrem Autoreifen befestigte (im Ernst!). Andere haben den Polizisten mit Schlägen gedroht, und trotzdem wurde die Kralle angebracht.
Heute stehen hunderte von Bussen im absoluten Parkverbot und kein Streifenwagen mit Parkkrallen ist weit und breit zu sehen.
Wird da etwa (wieder) das Gesetz zu Gunsten einer einzigen Person ausgelegt?

Mittwoch, April 06, 2005

Wie man Dicke dünn macht (I): el rápido alivio

Die Mexicaner sind dick. Laut einer offiziellen Studie (deren Quelle ich gerade nicht finde, sie aber später mitteile) sogar ziemlich: 30% der Bevölkerung ist obeso - das ist fettleibig.
"Nur" übergewichtig sind noch einmal 30% - also 60% Dicke im Land (die Dunkelziffer ist sicherlich höher). Schönen Gruß vom dürren Hering Marius Müller-Westernhagen.

Woher das kommt? Schlechte, einseitige, zu fette Ernährung - und das in einem Land, das die Anerkennung seiner nationalen Küche als UNESCO-Weltkulturerbe anstrebt.
Die berühmt-berüchtigte "dieta T" (tortas, tacos, tamales, tostadas, tlayudas, ...) fordert ihr Tribut.

Also werfe man die Marketing-Maschinerie an: wenn die Leute fett sind, muß man ihre Wehwehchen behandeln und ihnen geben, was sie glauben zu brauchen.
Was? Zuerst einmal Mittelchen, die Sodbrennen verhindern. Es ist erstaunlich, wie viele meiner Bekannten über gastritis klagen, sich dann aber beim Tacos El Güero an der Ecke einen de suadero bestellen.
Die Mittelchen heißen Alka-Seltzer, Pepto-Bismol, sal de uva,... - immer mit dem Sprüchlein: "El rápido Alivio para la Comida Mexicana".

Handy-Empfang in der Metro

Telefónica Movistar hat sein Logo in ein an die Wand geschmiertes, grünes Nasenpopel-M geändert und Iusacell bietet jetzt Radio-Kommunikation à la Nextel an.

Was macht Telcel? Die haben nun Handy-Empfang in den unterirdischen Metro-Stationen. Aber nur für ihre GSM-Kunden - da bin ich mit meinem TDMA-Telefon gelackmeiert.
Das macht aber nichts, denn ich nehme in öffentlichen Verkehrsmitteln grundsätzlich keine Gespräche an. Es muß ja nicht jeder wissen, dass ich ein Handy habe, und es mir nachher abnehmen wollen.

Hätte das Telcel-GSM-System die gleiche (oberirdische) Empfangsabdeckung wie das TDMA-System, hätte ich längst meinen Vertrag auf GSM geändert. Stattdessen zieht Telcel es vor, die Metrostationen abzudecken? Verstehe ich nicht.
Muß ich aber auch nicht; ich bin ja nur Vertragskunde, der monatlich kalkulierbare Beiträge zahlt und nicht einer der 80% Telcel-Kunden, die Prepaid-Karten kaufen.

Dienstag, April 05, 2005

Wie ich Papst Johannes Paul II. kennenlernte

Naja, das ist ein wenig übertrieben, aber eine nette Anekdote ist es trotzdem:

Im September 1987 ging die Jahrgangsstufe 13 des Liebfrauen-Gymnasiums Mülhausen auf Abschlußfahrt; die Mehrheit der künftigen Abiturienten nach Rom. Da unsere Schule vom Orden der Schwestern Unserer Lieben Frau geleitet wurde, der auch ein Haus in Rom und wohl offenbar Beziehungen zum Vatikan hat, wurde für uns die Teilnahme an einer päpstlichen Audienz im Petersdom organisiert.

Am Tag der Audienz nahmen wir, zusammen mit -wie uns schien- tausenden anderen Menschen, Platz in den Bänken des Doms. Der Papst (wir hatten ihn vorher kurzerhand "Kutte" getauft) erschien, alle klatschten artig, und er setzte sich auf seinen Stuhl. Er war so weit weg von uns, dass wir ihn bei ausgestrecktem Arm mit einem Daumenglied abdecken konnten.
Ein Priester stellte sich an's Mikrofon und las eine Liste von Namen vor. Bei jedem Namen erhob der Papst seine Hand zum Segen, aber da niemand sich meldete, halt nur auf's Geratewohl in die Menge.
Uns war schnell klar, dass wir etwas tun mussten, damit der Papst uns richtig begrüßte. Wir beschlossen, laut zu rufen und zu klatschen, wenn unsere Schule genannt wurde.

Die Liste war lang und der Papst sank mit jedem Segen tiefer in seinen Stuhl. Er war wohl kurz davor einzuschlafen, als unser Name fiel.

Wir riefen laut und klatschten, die Leute um uns herum drehten sich verärgert um und zeigten auf uns. Aber man sah richtig, dass der Papst offenbar aufwachte, denn er setzte sich auf, ja, stand fast auf und winkte in unsere Richtung, bevor er den Segen erteilte.

Von diesem Zeitpunkt an rief jede Gruppe, wenn ihr Name fiel, laut und klatschte. Dem Papst gefiel das offenbar, denn er drehte sich immer in die Richtung, aus dem die Geräusche kamen und segnete die Leute.

Naja, seit letzten Samstag segnet er nicht mehr.
Mal sehen, wie der nächste Papst ist.

Mac und Computer-Viren

Dieser Blog wird auf einem Mac erstellt.
Deshalb bringt jede Katastrophen-Nachricht vom Schlage "Alarm! Ein neuer Virus oder eine neue Spyware bedroht meinen Windoof-PC!" nur ein müdes Lächeln und ein Schulterzucken à la "Na und?" bei mir hervor.

Laut Sophos PLC gibt es 68 Viren für den Mac, während es 97.467 für die Windoof-PCs gibt. Von diesen 68 sind die meisten älter als 10 Jahre und verursachen nur indirekt Probleme mit dem Mac OS X.

Das heißt aber nicht, dass sich Mac-User um nichts zu kümmern brauchen.
Gestern wurde ein Artikel bei Digit Online veröffentlicht, der mit facts and fiction zum Thema Mac security aufräumen soll, und ich denke, er tut es ganz gut.

über MacFixIt

Der relajo mit López Hablador

Wer bei rot über die Ampel fährt und erwischt wird, bekommt einen Strafzettel.
Wenn ein Herr López Obrador (von mir immer liebevoll López Hablador genannt, weil er nur redet, aber nicht "obriert") das Gesetz bricht, sollte man meinen, dass das gleiche passiert - nachdem ihm seine parlamentarische Immunität entzogen wurde.

Vielleicht ja.
Nur, dass der Mann sich windet wie ein Aal und von "Komplott" spricht (mittlerweile ist das ein geflügeltes Wort; reif zur Aufnahme in den "Unwort-des-Jahres"-Katalog), während er mit Steuergeldern und erzwungener Hilfe der städtischen Beschäftigten (den oberen Verwaltungsangestellten wurden einfach mehrere tausend Pesos von ihrem Gehalt einbehalten, um lächerliche Schleifchen (ähnlich denen zum Ausdruck der AIDS- oder der Schmidt'schen-BSE-Solidarität), Plakate, Flugblätter, etc. zu bezahlen) eine "NO al desafuero"-Kampagne startet.

Am letzten Freitag wurde nun endlich (nach etlichen Anläufen) vom zuständigen Ausschuß des Parlaments beschlossen, den Antrag auf Immunitäts-Entzug vor das Plenum zu bringen, was am kommenden Donnerstag, dem 7. April 2005 der Fall sein wird.

Nun kommt's: an diesem Tag werden -so lauten zur Zeit die Gerüchte- bis zu 1.200 Busse mit Menschen in die Stadt gekarrt, um López Hablador mit einer Riesen-Kundgebung zu unterstützen. Es wird mit einem immensen Chaos, x-mal größer als das übliche, gerechnet.

Da frage ich mich:
- Warum kommen Leute aus der "Provinz", um den Bürgermeister von Mexico City zu unterstützen?
- Wer bezahlt alle die Menschen, damit sie in die Stinke-Stadt kommen?
- Werden sie etwa mit Versprechen zu mehr zu essen, mehr Geld für ihre Kinder, geteerte Straßen, Trinkwasser-Versorgung, etc., etc. gelockt und somit verpflichtet?
- Haben diese Leute nichts besseres zu tun - z.B. Kränze am Papstdenkmal niederlegen und Kerzen anzünden?

Deutsche Arbeitslose = faules Pack?

    "Bauernverband will keine Arbeitslosen als Erntehelfer
    Deutsche Spargelbauern setzen weiter lieber auf Arbeiter aus Polen und Tschechien als auf deutsche Arbeitslose."
    , so lese ich heute morgen auf tagesschau.de.
    "(...) die meisten Bewerber seien nicht in der Lage, die schwere Arbeit durchzuhalten und meldeten sich schnell krank. "Mit ausländischen Erntehelfern haben wir immer gute Erfahrungen gemacht", sagte Sonnleitner."


Wie war das mit den "fleißigen Deutschen", die "immer alles anpacken" und eine "hohe Produktivität" haben? Da soll noch mal einer sagen, Mexicaner wären faul!

Montag, April 04, 2005

Europäisches Bier in Mexico


Die Sache mit dem Franziskaner-Bier hat mich nicht in Ruhe gelassen, wobei mich die Frage "Wie komme ich an das Zeug, und was kostet der Spass?" am meisten interessierte.

Also habe ich im Internet gesucht. Und was gefunden.
Nämlich:
1. Europabeer, Importeur des belgischen Golden Carolus und
2. Marcas y Productos Mundiales, eine Firma, die neben dem irischen Guinness, dem US-Gebräu Old Milwaukee und einigen Bieren der kleinen, aber wohl feinen Unibroue aus Quebec/Canada die deutschen Marken Löwenbräu, Spaten (Premium, Optimator, Oktoberfest), Franziskaner (Kristall-, helles Hefe-, dunkles Hefe-Weizen) und Warsteiner importiert.

Wenn ich mehr finde (vor allem die Firma, die mein ach so geliebtes Diebels in's Land bringt), gibt es einen 2. Teil des Eintrags.

Die convenience store-Invasion

Es ist nicht mehr zu übersehen: leerstehende Laden-Lokale im centro histórico werden zunehmend zu convenience stores (Oxxo, 7 Eleven, Extra, ...) ausgebaut.
Ein ehemaliges Parfüm-Geschäftchen gleich neben dem tradionsreichen Salón Corona; ein Ex-naturista-Laden auf der Avenida Juárez; ein vormaliger Mini-Supermarkt auf der Av. Balderas,...
Jetzt auch in der Torre Latinoamericana: wo vorher ein Mode-Geschäft war, gleich an der Ecke Eje Central/Francisco I. Madero, gibt es neuerdings einen 7 Eleven.

Retter in der Not verkümmernder Innenstädte oder Kolonisierungsversuch der US-"Kultur"?

Freitag, April 01, 2005

"Gutes" Radio in Mexico City


Vor ziemlich genau einem Jahr wurde der innovative Radiosender Radioactivo 9/85 von den Verantwortlichen der Grupo Imágen von einen Tag auf den anderen einfach abgeschaltet und durch eine langweilige Politik-Station ersetzt (die, wie ich höre, kein Mensch intoniert).

Damals, am 12. April 2004 schrieb ich:
"Mein Lieblings-Radiosender, die innovativste, kultur-orientierteste, informativste - schlicht: die beste Radio-Station in Mexico-City ist überraschend abgemurkst worden - von Gewinn-orientierten Investoren, die Kultur so wenig interessiert wie eine Kuh auf der grünen Wiese und denen Gras (= Moos, Kies, Piepen) näher ist.

Ich übersetze einen Artikel aus der Zeitung El Universal von Kar-Freitag 2004 (das Original ist zu finden im Artikel El rock and roll no tiene la culpa):

    Von Carlos Meraz
    Der Rock'n'Roll ist nicht Schuld
    Mit dem Verschwinden von Radioactivo tritt das junge Radio in eine Krise; verschiedene Künstler gestalten ihre Promotionen um

    Vor fast 11 Jahre leitete die Station 98/5 einen radioaktiven Prozeß ein, der das jugendliche Radio, gebeutelt durch das Debakel und spätere Verschwinden von Rock 101, seit 1993 erneuerte; die Wellen von Kreativität mit alternativen musikalischen Vorschlägen, attraktiven Spezial-Programmen, genialer Eigen-Werbung, Kino-Wettbewerbe und so weiter sterben mit der Herausnahme aus der UKW-Welle, überraschend verkündet, aber nicht erklärt, letzten Freitag.

    Die Geschichte ist traurigerweise die gleiche... Wie immer ist der Radiohörer derjenige, der am wenigstens interessiert und den man nie vorher informiert, und wär's nur aus Respekt zu ihm, über eine Änderung seines Alltags und notwendigen Unterhaltung. Das ist nur ein Ideal eines Kommunikations-Medium, das von Anfang bis Ende alles seinem Publikum verdankt.

    Verdächtigt erscheint die Entscheidung der
    Grupo Empresarial Ángeles, geführt von Olegario Vázquez Raña, die vor fast einem Jahr 85% der Aktionen der Grupo Imagen kaufte, das Format einer innovativen Radio-Station und letzten musikalischen Bastion eines jungen Publikums zu ändern in eine mehr gesprochene und mit Nachrichten, die, in diesem Fall, von Ricardo Rocha geleitet wird. Als ob das Radio nicht schon genug Nachrichten-Stationen hätte! Der Rock ist nicht Schuld und noch viel weniger das große Publikum von Radioactivo, für das -so bestätigt es der Ex-Direktor und Gründer von Radioactivo, José Álvarez- die Vertragsnehmer der elektronischen Medien dafür optieren, "Macht und Autorität zu erlangen und dabei etwas vernachlässigen und zurücklassen, die Kultur. Die Nachrichten-Sender sind die, die die meiste Werbung verkaufen, aber die, die das geringste rating haben... Zweifellos sind die Blicke auf die Präsidentenwahlen gerichtet und sie wollen Gewicht haben im Jahre 2006."

    Obwohl es sich wie ein Klischee anhört: Mexico ist ein Land der Jugendlichen und Radioactivo widmete sich mehr als ein Jahrzehnt diesem großen Markt, aber nicht nur mit Musik, sondern auch mit Exklusiv-Sendungen wie die zum Thema Sex; Sendungen online mit Audio und Video; Berichterstattungen von Festivals (Reading, Glastonbury, Woodstock, Coachella und dem Filmfestival von Cannes) und bewaffneten Konflikten in Bosnien, Israel und Sarajevo.

    Außerdem poetische Lesungen von Jordi Soler oder die Unverschämtheiten von Olallo Rubio, die Hitparaden an jedem Ende des Jahres, die talk shows und Programme zu Rap, Hip Hop oder Alternativer Musik; Spezial-Platten-Ausgaben zu jedem Geburtstag der Station, Exklusiv-Konzerte und die Förderung neuer Talente des nationalen Kinos mit dem Kurzfilm-Wettbewerb
    Máximo 9 minutos 85 segundos.

    All dies interessierte nicht zum Zeitpunkt der Entscheidung. Und wenn mit Radioactivo das Radio mit jugendlichem Zuschnitt und Anglo-Format schon in der Krise war wegen fehlender Konkurrenz, ist es heute wie schon einmal -wie der andere Star-Moderator Martín Hernández sagt- verdammt dazu, zu "einem Luxus-Artikel im Vergleich zu vielen populären Stationen zu werden, die nur ein sehr billiges Produkt anbieten", zu einem Geschäft, das man einfach wegwerfen kann, ohne daß es interessiert, daß es Nachfrage gibt.

    Mit seinem Ende wankt ein sowieso schon sensibler Musik- und Radio-Markt. Die Platten-Firmen, die ihre nächsten Veröffentlichungen plazieren wollen (Morrissey, Graham Coxon, Alanis Morissette, PJ Harvey, The Streets und Cowboy Junkies, und viele andere mehr) ändern ihre Pläne zwischen Órbita 105.7, Universal Estereo und der experimentellen Radio Ibero, einzige Vertreter der Rockmusik, die der Stadt mit mehr als 20 Mio. Einwohnern bleiben.

    Zu denken, daß mit der Anhäufung von Nachrichten-Sendungen im Radio werde eine informierte und politisierte Bevölkerung entstehen, ist fast genauso als zu glauben, daß der Rock die Schuld hat an dem, was hier passiert. Oder stimmt das etwa?
    "


Seit dem 14. November 2004 gibt es neue Hoffnung: das IMER hat José Enrique Fernández angestellt und dieser hat sämtliche IMER-Radiostationen neu konzipiert; unter anderem die (für mich) langweilige und mitunter dumme Órbita 105.7.
Ergebnis: die neue Station Reactor 105 auf der Frequenz 105.7 FM mit alten Bekannten aus Radioactivo-Zeiten: Raúl David Rulo Hernández, Julio Martínez und Francisco Sopas Alanís.
Bis jetzt hängt die Station immer noch etwas in der Luft, weil ein klares Konzept irgendwie nicht zu erkennen ist. Ich hoffe aber, dass das mit der Zeit noch kommt.

Jedenfalls gibt es Hoffnung in der Ciudad de la Esperanza.

Exotische Speisen

Gusanos de Maguey -
    Das sind die Würmer, die sich in den Maguey-Pflanzen befinden und im allgemeinen als Schädlinge empfunden werden.
    In manchen oaxaqueñischen Mezcal wird der Wurm hereingetan, obwohl das laut verschiedenen Mezcal-Produzenten, bei denen ich zu einer Mezcal-Probe war, nur noch gemacht wird, weil die (meist US-amerikanischen) Touristen das so wollen. Der Wurm verändert den Geschmack des Mezcal beträchtlich und wird eigentlich nur in jungen (= billigen) Mezcal gegeben.
    Das Gericht der gusanos de maguey ist verbreitet im Staat Hidalgo und in Regionen mit Pulque-Produktion (z.B. die Staaten Tlaxcala und Puebla). Die Würmer werden geröstet oder gebraten und mit Tortillas serviert. Saison ist nach der Regenzeit im Oktober/November.


Escamoles -
    Das sind Ameisen-Eier, für die die Ameisenbauten geöffnet und die Eier gesammelt werden. Sie haben etwa Reiskorn-Größe und werden ebenfalls geröstet oder gebraten und mit Tortillas serviert. Verbreitungsgebiet sind auch hier vor allem die Staaten Hidalgo, Tlaxcala und Puebla.


Chapulines -
    Das sind mit limón und chile piquín geröstete oaxaqueñische Grashüpfer. Viele Leute machen erst einmal ein Igitt-Gesicht, wenn sie davon hören, daß man "sowas" tatsächlich essen kann - und dass die wohlschmeckendsten die großen mit vollen Körpern, Augen und Beinen sind. Sie werden in Märkten im Staat Oaxaca a granel wie Gewürze verkauft (meine persönliche Empfehlung: sonntags auf dem Wochenmarkt in Tlacolula (da, wo auch der beste Mezcal herkommt), nur wenige km von Oaxaca-Stadt entfernt).
    Man kann sie entweder kalt wie Chips essen, oder in einem Restaurant frisch geröstet mit einer speziellen salsa de gusano (aus der Maguey-Pflanze) in einer Tortilla bestellen. Die besten gibt's nach der Regenzeit im Oktober/November.
    Einfach mal probieren (meist geben die Marktständler Dir ein paar zur Probe) und selber urteilen.


Huitlacoche -
    Das ist die Krankheit, die dunkelblau-violette bolas an den Mais-Pfanzen wachsen läßt.
    Heutzutage und in Mexico wird frischer Huitlacoche für viele Speisen verwendet, z.B. in empanadas oder als Salsa oder Marinade für Fleischgerichte.
    Das Verbreitungsgebiet ist im allgemeinen überall dort, wo Mais angebaut wird; besonders aber die Staaten Tlaxcala und Puebla; Saison ist ebenfalls nach der Regenzeit im Oktober/November.


Barbacoa -
    Der Norden des EdoMex und Hidalgo sind die Haupt-Verbreitungsgebiete dieser Spezialität (berühmt ist der aus Actopan, Hidalgo)).
    Barbacoa wird aus Schafsfleisch gemacht; und zwar wird dazu ein Loch in der Erde ausgehoben und ein Feuer entzündet. In der Zwischenzeit wird das Schaf ausgenommen und in Maguey-Blätter eingewickelt. Wenn das Erdloch richtig heiß ist, wird das eingepackte Fleisch hineingelegt und die ganze Chose mit Erde zugedeckt. Jetzt muß man nur ein paar Stunden warten, bis das Fleisch durch die Hitze gar wird und durch die Maguey-Blätter seinen charakteristischen Geschmack bekommt. Im allgemeinen werden Tacos serviert, und man bekommt eine aus dem Fleischsaft gewonnene consomé dazu.


Das ist nur eine kleine Auswahl. Weiteres zu einem anderen Zeitpunkt.

Restaurants & Cafés (I): Maleconero und El Convite

Ab und zu geht unsereiner auch mal auswärts essen.
Und ab und zu speist man in Restaurants, die eine Erwähnung verdienen, damit andere ebenso in den Genuß derselbigen Speisen kommen können (wenn sie denn wollen).

Eins dieser (meiner humilden Meinung nach) empfehlenswerten Restaurants ist der Maleconero an der Av. Revolución (auch bekannt als die 30-30) in Ecatepec. Ein sehr gutes Fisch- und Meeresfrüchte-Restaurant; nicht billig, aber sein Geld wert.
Wen's interessiert, schaue einmal auf die Homepage.

Ein anderes ist das Café El Convite in der Calle Ajusco in der Col. Portales (1,5 Blöcke nördlich der Eje 8 Popocatépetl). Es scheint gerade "hip" zu sein, denn jedes Mal, wenn ich dort vorbeikomme, ist der Laden voll.
Na, und am vergangenen Dienstag habe ich einfach die Gelegenheit genutzt und mich an einen Tisch gesetzt (wenn ich ehrlich bin, eher angezogen vom Franziskaner-Hefeweizen in einem echten Halbliter-Weizenglas, das ich bei einem Gast auf dem Tisch stehen sah, als von der ausgehängten Speisekarte) und war anschließend angenehm überrascht von der Qualität der Speisen (und natürlich von meinem kühlen deutschen Bier).
Also empfehle ich es auch (ebenfalls mit Web-Präsenz).

Teotihuacan-Wal-Mart-Polemik

Immer wieder wird -ich vermute von Journalisten, die noch nie selbst vor Ort waren- behauptet, dass die Supermarkt-Kette Wal-Mart einen Laden innerhalb der archäologischen Stätte von Teotihuacan eröffnet hätte.
Das ist schlichtweg falsch (oder bewußt so gemacht, um Wal-Mart verteufeln zu können?).

Falsch ist auch, dass man angeblich "tricksen" muß, um beim Fotografieren der Zone den Markt nicht auf das Bild zu bekommen. Ich war am 19. Januar 2005 persönlich in Teotihuacan und selbst von der Spitze der Sonnenpyramide kann man den Markt nicht mit bloßem Auge sehen. Er ist übrigens in gelb gestrichen und sehr unauffällig (Bodega Aurrera-Märkte im Land sind sonst leuchtend grün gestrichen mit hoch aufragenden Schriftzug-Namen).

Ich zeige hier einen Ausschnitt aus der Carta Topográfica 1 : 50 000 des INEGI, Blatt Texcoco E14B21 (letzte Aktualisierung 1998):



In rot die als Weltkulturerbe deklarierte archäologische Zone von Teotihuacan (die Pünktchen sind die kleinen Paläste in der Umgebung);
in grün der Supermarkt Bodega Aurrera am Ortsrand von San Juan Teotihuacán und
in blau das (übrigens nicht besonders sehenswerte) Museo del Mural, bei dessen Bau vor wenigen Jahren sich niemand über die (angebliche?) Zerstörung von Kulturerbe aufgeregt hat.

Die gelben Umrisse zeigen die geschlossene Besiedlungszone und es ist deutlich erkennbar, dass der Supermarkt nicht in der archäologischen Zone gebaut wurde.

Ich denke, so kann sich jeder ein Bild der tatsächlichen Verhältnisse vor Ort machen.